Anzeige

Bohai Tri­met: Größ­ter Arbeit­ge­ber in Harz­ge­ro­de ist insol­vent – 580 Jobs in Gefahr

Die Kri­se in der deut­schen Auto­mo­bil­in­dus­trie hat jetzt auch end­gül­tig den Land­kreis Harz erreicht. Mit der Bohai Tri­met Auto­mo­ti­ve Hol­ding GmbH ist der nächs­te Auto­zu­lie­fe­rer plei­te. Das Unter­neh­men hat Insol­venz­an­trag gestellt. Damit ste­hen beim größ­ten Arbeit­ge­ber in Harz­ge­ro­de (Sach­sen-Anhalt) 580 Arbeits­plät­ze auf der Kip­pe.

Die Gehäl­ter sol­len aber zumin­dest für die nächs­ten drei Mona­te über eine Insol­venz­geld­vor­fi­nan­zie­rung gesi­chert sein. Der Insol­venz­ver­wal­ter Olaf Spie­ker­mann ist mit sei­nem Team vor Ort und hofft dar­auf, einen neu­en Inves­tor zu fin­den, damit das Werk in Harz­ge­ro­de erhal­ten blei­ben kann.

Spie­ker­mann ist Part­ner der bun­des­weit täti­gen Kanz­lei Brink­mann und Part­ner und wur­de zum vor­läu­fi­gen Insol­venz­ver­wal­ter für alle vier Bohai Tri­met Gesell­schaf­ten bestellt, nach­dem die Geschäfts­lei­tung das Insol­venz­ver­fah­ren bean­tragt hat­te.

Volks­wa­gen gehört zu den Haupt­kun­den von Bohai Tri­met

Bohai Tri­met pro­du­ziert Getriebe‑, Fahr­werks- und Karos­se­rie­tei­le, etwa Ölwan­nen. Einer der Haupt­kun­den ist Volks­wa­gen. Der Bohai Tri­met Kon­zern gehört zum chi­ne­si­schen Auto­mo­ti­ve-Spe­zia­lis­ten Bohai Auto­mo­ti­ve Sys­tems Co., Ltd., wel­cher wie­der­um zur Bei­jing Auto­mo­ti­ve Group mit Sitz in Peking gehört. Die Gesell­schaf­ten beschäf­ti­gen ins­ge­samt 678 Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mer, 580 davon in Harz­ge­ro­de (Sach­sen-Anhalt) und 98 in Söm­mer­da (Thü­rin­gen).

Wie aus einer Pres­se­mit­tei­lung von Brink­mann & Part­ner ver­lau­tet, soll es das Ziel sein, in dem für die Unter­neh­men der Auto­mo­bil­in­dus­trie sehr schwie­ri­gem Markt­um­feld nun die Wer­ke in den tra­di­tio­nel­len Indus­trie­stand­or­ten in Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen zu erhal­ten. Des­halb berei­tet Olaf Spie­ker­mann gemein­sam mit sei­nem Team einen struk­tu­rier­ten Inves­to­ren­pro­zess vor, um Inves­to­ren für ein lang­fris­ti­ges Enga­ge­ment zu fin­den.

Spie­ker­mann: „Heu­te infor­mie­re ich auch die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter über die aktu­el­le Lage“, erklärt Olaf Spie­ker­mann. „Wich­tigs­te Auf­ga­be ist es jetzt, die Pro­duk­ti­on sta­bil zu hal­ten und sämt­li­che Lie­fer­ver­pflich­tun­gen zu erfül­len. Ers­te posi­ti­ve Signa­le wesent­li­cher Kun­den gibt es bereits.“

Kri­se bei Auto­zu­lie­fe­rern: Bohai Tri­met ist im Harz nicht der ers­te Insol­venz­fall

Die Zei­ten für die Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer­in­dus­trie sind alles Ande­re als rosig. Bohai Tri­met hat­te im Okto­ber 2024 bereits erklärt, 100 Stel­len in Harz­ge­ro­de abbau­en zu wol­len.

Vor gut einem Monat mel­de­te der Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer Schlo­te in Harz­ge­ro­de Insol­venz an. Das Werk arbei­te­te mit dem Werk von Bohai Tri­met zusam­men an Bau­tei­len. Bei Schlo­te in Harz­ge­ro­de sind 120, in Wer­ni­ge­ro­de 250 Jobs gefähr­det.

Zum größ­ten Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer Sach­sen-Anhalts gehört die Gar­de­le­ge­ner Bory­szew Kunst­stoff­tech­nik. Das Unter­neh­men hat­te im März Insol­venz­an­trag gestellt. Am Stand­ort in der Alt­mark sind knapp 500 Men­schen beschäf­tigt..

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige