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Wernigerode: Beliebte Postfiliale in der Marktstraße macht dicht

Wernigerode (red). Die Postfiliale Marktstraße in Wernigerode steht vor dem Aus. Wie aus Medienkreisen bekannt wurde, hat das Unternehmen DHL den Kooperationsvertrag mit dem Geschäft „Printecke“ gekündigt. Es ist davon auszugehen, dass dieser Schritt das Ende des Ladens bedeuten wird. Zuvor hatten die Bürger in Wernigerode eine Unterschriftensammlung zum Erhalt der Filiale gestartet. Hunderte Unterschriften waren zusammengekommen. Selbst der Bürgermeister hatte die Aktion unterstützt.

Der Inhaber der „Printecke“, Maik Richert, hat inzwischen Einspruch gegen die Kündigung eingelegt. DHL hat Interesse an einer „Nachfolgelösung“ bekundet. Nach aktuellem Stand schließt damit die letzte Postfiliale in der Wernigeröder Innenstadt.

Gravierende Gründe: DHL sieht keine Grundlage mehr für eine Zusammenarbeit

Weiter wurde bekannt, dass DHL den Kooperationsvertrag aus „gravierenden Gründen“ gekündigt hat. Details nannte das Unternehmen indes nicht. Inhaber Richert kann die Entscheidung seines ehemaligen Kooperationspartners nicht verstehen. Wie verlautet, geht es Richert sehr schlecht – der Mann ist enttäuscht. Zudem sei nichts Dramatisches vorgefallen, das eine Schließung der Filiale in der Marktstraße 19 rechtfertigen würde.

Als Grund für die Kündigung vermutet er eine Steuerschätzung, sagte er der „Magdeburger Volksstimme“, die zuerst über das Thema berichtete. Dort heißt es, er zahle immer noch Schulden aus der Corona-Zeit ab und habe auf die umsatzstarke Weihnachtszeit gehofft. Drei Monate würden ihm fehlen, um die Probleme zu lösen.

Unterstützung kommt vom Oberbürgermeister

Maik Richert wurde die Kündigung im September zugestellt. Akzeptieren will er sie jedoch nicht. Das würde das Ende seiner wirtschaftlichen Existenz bedeuten. Er hat sich inzwischen einen Anwalt genommen und will gegen die Entscheidung von DHL vorgehen. Der Geschäftsmann wird indes von der Wernigeröder Stadtbevölkerung und auch vom Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) massiv unterstützt. Er teilte dem MDR mit, dass die Filiale für Wernigerode wichtig sei, dass viele tausend Kunden pro Monat dort bedient würden und er sich deswegen für den Standort einsetze.

Welche Erfolgsaussichten die Unterstützungsaktion für Maik Richert hat, bleibt bislang unklar. Seitens von DHL wird darauf verwiesen, dass die Bürger auf andere Filialen im Stadtgebiet von Wernigerode ausweichen könnten. Man wolle sich nicht aus dem Stadtzentrum zurückziehen.

DHL betreibt derzeit in Sachsen-Anhalt rund 400 Partner-Filialen, 284 DHL-Paketshops und über 330 Packstationen.

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