Im Herzen des Oberharzes, wo sich dichte Wälder mit weiten Höhenzügen verbinden, liegt ein Ort, an dem Abenteuerlust und Naturverbundenheit auf besondere Weise verschmelzen: das Outdoorcenter Harz in Clausthal-Zellerfeld. Was einst eine schlichte Jugendherberge war, ist heute ein pulsierender Treffpunkt für Aktive, Naturfreunde und Teams, die mehr suchen als Standardprogramm.
Ein Standort mit Geschichte und Vision
Michael Beyer-Zamzow und Christian Deike, die kreativen Köpfe hinter dem Projekt, haben aus einem verlassenen Haus ein Erlebniszentrum geschaffen. “Früher haben wir fast ausschließlich erlebnispädagogische Programme für Schulklassen gemacht”, erinnert er sich. Doch der Strukturwandel in der Region und die Schließung vieler Jugendherbergen zwangen zum Umdenken. Die Antwort war mutig und zukunftsweisend: die Gründung eines multifunktionalen Outdoorzentrums mit eigenen Räumlichkeiten, Ferienwohnungen und einem umfangreichen Aktivangebot.
Heute ist das Outdoorcenter Harz nicht nur Basis für geführte Mountainbike- und E‑Bike-Touren, sondern bietet auch einen eigenen Bogenparcours, vermietet Fahrräder und beherbergt Seminare sowie individuelle Gruppenveranstaltungen. Der Standort ist bewusst gewählt: Direkt am Waldrand gelegen, mit perfekter Anbindung für Autofahrer und öffentliche Verkehrsmittel, beginnt das Naturerlebnis hier buchstäblich vor der Haustür.
Vielfalt statt Massenbetrieb
Drei liebevoll ausgebaute Ferienwohnungen stehen Gästen zur Verfügung, dazu ein Seminarbereich für bis zu 20 Personen. Dabei setzt das Team nicht auf Masse, sondern auf Qualität und Individualität. “Wir sind ein kleines Unternehmen mit vier Festangestellten und ein paar Minijobbern”, sagt Deike. Der Zusammenhalt im Team ist spürbar, der Umgang familiär. Neue Mitarbeitende? Werden selten gesucht, denn sie müssen vor allem ins Team passen.
Das Herzstück des Outdoorcenters sind die geführten Touren und Kurse. Ob entspannte E‑Bike-Ausfahrt oder herausfordernde Mountainbike-Route: Jede Gruppe wird individuell betreut. Leistungsgruppen? Gibt es bewusst nicht mehr. “Wir orientieren uns an den Teilnehmern, nicht umgekehrt.” Bei Bedarf werden sogar parallele Gruppen mit unterschiedlichen Guides organisiert. So findet jeder sein Tempo, sein Abenteuer.
Mit Pfeil, Bogen und Leidenschaft
Ebenso beliebt wie das Radfahren ist das Bogenschießen. Vom betreuten Kurs mit Trainer für angehende Hobby-Schützen bis zum eigenständigen Rundgang auf dem Bogenparcours ist alles möglich. Einsteiger bekommen eine ausführliche Einweisung, Fortgeschrittene schätzen die Ruhe und Herausforderung der Strecke. Auch hier gilt: Alles ist professionell vorbereitet, doch nie von der Stange.
Wer will, kann auch nur ein Fahrrad ausleihen und auf eigene Faust losziehen. Kinderräder stehen bereit, E‑Bikes für Kinder hingegen nicht mehr – “zu teuer, zu wenig Nachfrage”. Helm und Reparaturkit sind immer inklusive. Die Infrastruktur stimmt: Eigene Parkplätze, eine Bushaltestelle direkt vor der Tür, Getränke am Kiosk – mehr braucht es nicht.
Flexibel, regional, engagiert
Auch jenseits des klassischen Outdoor-Angebots ist das Outdoorcenter Harz aktiv. Als Geschäftsstelle der “Volksbank Arena Harz” ist man mitverantwortlich für die Pflege und Beschilderung der Mountainbike-Strecken der Region. In sozialen Projekten engagiert man sich punktuell – mit Gutscheinen, Aktionen auf Stadtfesten oder Unterstützung bei Tombolas. “Durchgängig begleiten können wir leider wenig, aber wir versuchen immer, lokal etwas zurückzugeben.”
Was das Outdoorcenter Harz besonders macht? Die Mischung aus professionellem Angebot und persönlicher Hingabe. Hier wird nicht einfach ein Programm abgespult, sondern Erlebnisse gestaltet – mit Kopf, Herz und einer tiefen Verbundenheit zur Harzer Natur. Wer einmal da war, kommt meist wieder. Und wer noch nicht dort war, sollte sich aufmachen – das nächste Abenteuer wartet schon.