Anzeige

Per­so­nal­ab­bau: Bei Schunk in Tha­le muss die Hälf­te der Mit­ar­bei­ter bis 2030 gehen

Der Har­zer Auto­zu­lie­fe­rer Schunk in Tha­le kommt nicht aus der Kri­se. Die Unter­neh­mens­lei­tung hat jetzt weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen getrof­fen, die auch Fol­gen für die Beleg­schaft und die Regi­on haben wer­den.

Immer­hin gibt es eine gute Nach­richt. Der Stand­ort in Tha­le bleibt erhal­ten. Das haben Arbeit­ge­ber und Arbeit­neh­mer in einem Ver­trag ver­ein­bart. Die­se Ver­ein­ba­rung gilt bis 2030. Bis dahin soll die Mit­ar­bei­ter­zahl sozi­al­ver­träg­lich – etwa durch Alters­teil­zeit­pro­gram­me von jetzt 400 auf 197 redu­ziert wer­den.

 

Schunk ist glo­bal aktiv – Trans­for­ma­ti­on soll durch Per­so­nal­kür­zun­gen erreicht wer­den

Schunk ist welt­weit im Maschi­nen- und Anla­gen­bau sowie in der Werk­stoff­tech­nik tätig. Wie das Unter­neh­men mit­teil­te sei­en har­te Ein­schnit­te not­wen­dig, um die Trans­for­ma­ti­on zu schaf­fen und das Unter­neh­men fit für die Zukunft zu machen. Das sag­te der Betriebs­rats­vor­sit­zen­de Den­nis Dietz der Mit­tel­deut­schen Zei­tung.

Dietz sieht in den Maß­nah­men eine „Chan­ce für die Zukunft“. Es sei­en „vie­le Mög­lich­kei­ten gebaut wor­den, um die Zah­len zu errei­chen“, so Dietz gegen­über der MZ. Auf betriebs­be­ding­te Kün­di­gun­gen soll mög­lichst ver­zich­tet wer­den.

Zudem ist Teil der Ver­ein­ba­rung, dass bis 2030 ins­ge­samt zwölf Azu­bis garan­tiert über die vol­le Lehr­zeit aus­ge­bil­det wer­den.

 

Neben Stel­len­ab­bau wird Wochen­ar­beits­zeit ver­kürzt

Wie wei­ter bekannt wur­de, will Schunk nicht nur Per­so­nal abbau­en, son­dern auch die wöchent­li­che Arbeits­zeit von aktu­ell 38 auf 35 Stun­den redu­zie­ren. Die­ser Maß­nah­me steht eine Selbst­ver­pflich­tung des Unter­neh­mens gegen­über: Jedes Jahr sol­len rund 10 Mil­lio­nen Euro in die Stand­or­te Tha­le und Heu­chel­heim / Hes­sen inves­tiert wer­den. Die Inves­ti­tio­nen sol­len in ers­ter Linie in die Pro­dukt­pa­let­te flie­ßen.

Ein beson­de­res Sor­gen­kind des Unter­neh­mens ist die so genann­te „Sin­ter­me­tall-Spar­te“. Sin­ter­me­tall wird für den Bau von Ver­bren­nungs­mo­to­ren benö­tigt. Da die deut­sche Auto­in­dus­trie eben­falls tief in der Kri­se steckt, hat dies mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf Schunk.

Es habe zwar „ope­ra­ti­ve Ver­bes­se­run­gen“ gege­ben, so Schunk in einer Pres­se­mit­tei­lung, sie hät­ten jedoch kei­ne Trend­wen­de bewir­ken kön­nen. In der Pres­se­mit­tei­lung schreibt Schunk-Vor­stands­chef Peter R. Mano­lo­pou­los, dass man sich gegen den Ver­kauf des Geschäfts­be­reichs Sin­ter Metals ent­schie­den habe. Statt­des­sen wol­le man die Spar­te trans­for­mie­ren.

 

Werk in Tha­le soll zum inter­nen Lie­fe­ran­ten wer­den um Auf­trags­la­ge zu sichern

Schunk steht vor mas­si­ven Umbrü­chen. So liegt etwa die Idee auf dem Tisch, das Werk zu einem inter­nen Lie­fe­ran­ten durch die Fer­ti­gung von Maschi­nen­bau­tei­len zu trans­for­mie­ren. Die­se Bau­grup­pen wür­den dann Unter­neh­men der Schunk-Grup­pe abneh­men. Auch die Mon­ta­ge von Schalt­schrän­ken für Schwes­ter­fir­men ist im Gespräch.

Den­noch wer­de das Geschäft mit Sin­ter­me­tall, das durch die Ver­bin­dung von pul­ver­för­mi­gen Stof­fen durch Hoch­druck und Hit­ze gewon­nen wird, nicht von jetzt auf gleich ver­schwin­den. Das Unter­neh­men ist an lang­fris­ti­ge Ver­trä­ge gebun­den.

 

Foto: pix­a­bay

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige