Spannende Erlebnisse in der Natur bei herrlichem Frühlingswetter hatten die Mädchen und Jungen, die am „Zukunftstag“ zu Besuch im Nationalpark Harz waren und dort die Arbeit der Rangerinnen und Ranger kennenlernten. Eine Gruppe unternahm vom Nationalparkhaus in Ilsenburg eine Wanderung durch das schöne Ilsetal, eine andere Gruppe startete im HarzWaldHaus in Bad Harzburg und wanderte vorbei an der Eckertalsperre zum Luchsgehege an der Rabenklippe.
Im Nationalparkhaus Ilsetal wurden die Kinder vom Leiter der Nationalparkwacht, Henning Möller, empfangen und dann von Rangerin Shireen Lind und ihrem Kollegen Andreas Neumann betreut. Die Gruppe startete dort zu einer Tour durchs Ilsetal bergauf zum Scharfenstein. Unterwegs erfuhren die jungen Gäste viel Wissenswertes über die Tiere, die im und am Fluss leben, wie Bachforelle, Feuersalamander und Wasseramsel. Sie untersuchten mit den beiden Rangern Baumstümpfe auf die dort wachsenden Moose und Flechten, entdeckten von Spechten gezimmerte Baumhöhlen, in denen auch Sperlingskäuze gerne einziehen, und stellten fest, wie der Wald sich mit der Höhe allmählich vom Buchenmischwald in einen Nadelwald wandelt. Belohnt wurden die Teilnehmer*innen dann mit der herrlichen Aussicht von der Scharfensteinklippe.
Besonders spannend fanden die Kinder, als sie unterwegs auf Wanderer stießen, die abseits des Weges in der Fläche liefen. Denn so konnten die Schülerinnen und Schüler erleben, wie Ranger Andreas Neumann die beiden Wanderer freundlich, aber bestimmt über die Verhaltensregeln und das Wegegebot im Schutzgebiet aufklärte und auf den richtigen Weg zurückholte. Sichtlich erschöpft nach der ungewohnt anstrengenden Wanderung, aber auch begeistert von den vielen Eindrücken kehrten die Kinder am Nachmittag zurück nach Ilsenburg. Die Ranger freuten sich über das große Interesse an der Natur, am Nationalpark und an ihrer Arbeit, was in zahlreichen wissbegierigen Fragen zum Ausdruck kam. Zufrieden stellte Andreas Neumann fest: „Die Mädchen und Jungen waren fit und haben sehr gut mitgemacht. Kein Kind hat während der Tour aufs Handy geguckt, das kam höchstens zum Fotografieren zum Einsatz.“
Ein Blick hinter die Kulissen des Luchsgeheges
Nicht minder abwechslungsreich und spannend verlief der Zukunftstag bei den Rangern in Bad Harzburg. Dort im HarzWaldHaus wurden die Schüler*innen von Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch begrüßt und dann von Rangerin Anja Fischer und ihrem Kollegen Marko Bodenstein betreut. Für die Kinder stand nach einer Wissens-Rallye durch die Ausstellung im HarzWaldHaus ein kleiner Naturschutz-Arbeitseinsatz auf einem Schwermetallrasen im Nationalpark an. Es handelt sich um mittelalterliche Schlackehalden, die immer noch Schwermetalle enthalten, sodass dort nur eine hoch spezialisierte Pflanzengemeinschaft gedeiht. Diese Schwermetallrasen gehören zu den Pflegebereichen des Schutzgebiets. Um sie zu erhalten, müssen Pflegemaßnahmen erfolgen, wie etwa das Entfernen von Büschen, die die Flächen sonst überwuchern. Die Aufgabe an diesem Vormittag war es, beim Freiräumen der Fläche zu helfen, was die der Schüler*innen tatkräftig und engagiert erledigten.
Bei traumhaftem Wetter führte die Exkursion dann zur Eckertalsperre, wo die Ranger die Gruppe über die ehemalige innerdeutsche Grenze, die Geschichte der beiden 2006 fusionierten Harzer Nationalparke, aber auch über die Trinkwassergewinnung im Harz informierte. Ziel und krönender Abschluss der Tour war ein Besuch am Luchsgehege, wo ein Blick hinter die Kulissen und die Fütterung der Katzen sowie Eisessen an der Rabenklippe auf dem Programm standen. Für alle Mädchen und Jungen war es ein rundum gelungener „Zukunftstag“ im Nationalpark Harz.
Foto: Sissy Keune