Im Großen Haus des Harztheaters Halberstadt wurde ein neues Audiosystem für Menschen mit Hörhilfen erfolgreich getestet. Der Probelauf des WLAN-basierten Audio-Streaming-Systems markiert einen wichtigen Schritt hin zu mehr kultureller Teilhabe.
Am 17. Juni nahmen Rehabilitandinnen und Rehabilitanden der Cochlea-Implantat-Reha des Cecilienstifts Halberstadt, Hörgeräteträgerinnen und ‑träger sowie Mitglieder des Theaterfördervereins an der Erprobung teil. Die Veranstaltung wurde von der Arbeitsgruppe Bau und Teilhabe des Fördervereins initiiert und organisiert.
Ursprünglich war eine klassische Induktionsschleife geplant. Aufgrund technischer Nachteile entschied sich das Theaterteam unter Leitung von Kay Lautenbach jedoch für ein modernes System: Über eine App können Nutzerinnen und Nutzer den Bühnenton direkt auf ihr Smartphone und von dort auf Hörgeräte oder Kopfhörer übertragen. Erste Rückmeldungen zeigten eine positive Resonanz, auch wenn die WLAN-Abdeckung im Saal noch ausgebaut werden muss.
Das System wurde mit Unterstützung des Vereins zur wissenschaftlichen Förderung der HNO-Heilkunde Halberstadt e. V. finanziert. Die Investitionssumme lag bei rund 10.000 Euro.
Die Veranstaltung wurde von Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin, Verwaltung und Kultur begleitet. Zu den Gästen zählten unter anderem Dr. Jörg Langer, Chefarzt der HNO-Klinik am AMEOS-Klinikum Halberstadt, Intendant Johannes Rieger und die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harz, Elke Selke.
Mit dem neuen System zählt das Harztheater deutschlandweit zu den Vorreitern. Perspektivisch soll es auch als mobile Dolmetscheranlage bei Veranstaltungen eingesetzt werden können.
Foto: Jeannette Schroeder