Am Dienstag kam es im Landkreis Goslar zu mehreren Betrugsversuchen durch die sogenannten Schockanrufe. Sieben Personen aus Bad Harzburg, Vienenburg und Goslar berichteten der Polizei von Anrufen, bei denen ihnen schwere Unfälle nahestehender Personen vorgetäuscht wurden. Die Anrufer forderten hohe Geldsummen, um angebliche Haftstrafen abzuwenden. Alle Angerufenen durchschauten jedoch den Betrug und beendeten die Gespräche sofort.
Hauptkommissar Thomas Kirchner, Beauftragter für Kriminalprävention bei der Polizei Goslar, warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche. Die Täter sprechen demnach akzentfreies Deutsch und nutzen Geräusche wie Polizeifunk oder Gespräche im Hintergrund, um ihre Forderungen glaubwürdig erscheinen zu lassen. Kirchner betont, dass es in Deutschland keine Kautionszahlungen zur Abwendung von Haftstrafen gibt und dass die Polizei niemals telefonisch Geld oder Wertgegenstände fordern würde. Er rät dringend dazu, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und keine persönlichen Informationen preiszugeben.
Eine weitere Betrugsvariante besteht darin, dass die Opfer aufgefordert werden, die Echtheit des Anrufes durch Rückruf der angezeigten Telefonnummer zu überprüfen. Diese Nummern sind jedoch manipuliert, sodass die Betroffenen erneut bei den Betrügern landen. Kirchner empfiehlt, in solchen Fällen stattdessen direkt Angehörige zu kontaktieren, um den Betrug aufzudecken.