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UNESCO-Welt­erbe: Was Gos­lar an Sehens­wür­dig­kei­ten zu bie­ten hat

Han­dels­me­tro­po­le im Mit­tel­al­ter und Macht­zen­tra­le der deut­schen Kai­ser — Gos­lars mehr als tau­send­jäh­ri­ge Geschich­te tritt noch heu­te an vie­len Orten an die Ober­flä­che. Zusam­men mit dem Erz­berg­werk Ram­mels­berg gehört die Alt­stadt zum Welt­kul­tur­er­be der UNESCO. Die impo­san­te Kai­ser­pfalz, die Res­te der mit­tel­al­ter­li­chen Stadt­be­fes­ti­gung, eine Rei­he von Kir­chen und Fach­werk­häu­ser in tadel­lo­sem Zustand zeu­gen von der geschichts­träch­ti­gen Ver­gan­gen­heit Gos­lars.

Ein abso­lu­tes High­light in Gos­lar: Das Rat­haus aus der Spät­re­nais­sance

Zen­trum der Alt­stadt ist der Markt­platz mit dem Rat­haus. Cha­rak­te­ris­tisch hier­für sind der Arka­den­gang und die Spitz­bo­gen­fens­ter. Beein­dru­ckend ist auch der von einem gol­de­nen Adler bekrön­ten Brun­nen. Den im Rat­haus gele­ge­nen, reich ver­zier­ten Hul­di­gungs­saal aus dem frü­hen 16. Jahr­hun­dert mit sei­nen far­bi­gen höl­zer­nen Tafel­ge­mäl­den an Wän­den und Decken soll­ten Besu­cher sich nicht ent­ge­hen las­sen. In unmit­tel­ba­rer Nähe des Rat­hau­ses steht das frü­he­re Gil­de­haus von 1494 mit sei­ner auf­fäl­li­gen roten Fas­sa­de. Hin­ter dem Markt geht es zur Markt­kir­che St. Cos­mas und Dami­an mit ihren bei­den unter­schied­li­chen Tür­men, von denen der 66 Meter hohe Nord­turm begeh­bar ist. Von oben bie­tet sich ein atem­be­rau­ben­der Blick über die Stadt.

Vier­mal täg­lich ist das Glo­cken- und Figu­ren­spiel am Käm­merei­ge­bäu­de, eine Attrak­ti­on aus neue­rer Zeit, zu hören und prä­sen­tiert die Geschich­te des Berg­baus am Ram­mels­berg. 1968 wur­de es von einem Berg­bau­kon­zern anläss­lich des 1.000-jährigen Bestehens des Erz­berg­werks gestif­tet.

Stamm­sitz der Fami­lie Sie­mens kann in Gos­lar besich­tigt wer­den

In der Nähe des Markt­plat­zes befin­det sich der Schuh­hof — Gos­lars ältes­ter Platz. Von dort schlen­dert man und durch die engen, kopf­stein­ge­pflas­ter­ten Gas­sen. Sie wer­den von zahl­rei­chen alten Häu­sern gesäumt. Ob Bäcker­gil­de­haus, Keme­na­te Röver oder Gro­ßes Hei­li­ges Kreuz: Jedes Gebäu­de hat sei­ne eige­ne Geschich­te. Das Sie­mens­haus aus dem Jahr 1693 steht unweit des Mark­tes in der Schrei­ber­gas­se. Es ist der Stamm­sitz der berühm­ten Indus­tri­el­len­fa­mi­lie. Es kann im Rah­men einer Füh­rung besich­tigt wer­den.

Wer mehr über Gos­lars Alt­stadt erfah­ren möch­te, wird bei Tou­rist-Infor­ma­ti­on fün­dig. Hier kann ein Stadt­rund­gang gebucht wer­den. Es gibt ein reich­hal­ti­ges The­men­an­ge­bot zu unter­schied­li­chen Berei­chen, etwa dem mit­tel­al­ter­li­chen Gos­lar, dem jüdi­schen Leben in der Stadt, der Brau­kunst oder tech­ni­schen Bau­wer­ken rund um Berg­bau und Trink­was­ser­ver­sor­gung.

In unmit­tel­ba­rer Nähe zum Zen­trum erhebt sich auf einem Hügel der majes­tä­ti­sche roma­ni­sche Bau der Kai­ser­pfalz. Die Herr­scher zogen im Mit­tel­al­ter von Pfalz zu Pfalz – man nann­te sie die Wan­der­kai­ser. Der Grund: Kei­ner Stadt war es mög­lich, den Hof­staat das gan­ze Jahr über ver­sor­gen. Die burg­ar­ti­ge Palast­an­la­ge in Gos­lar wur­de von Hein­rich III. im 11. Jahr­hun­dert erbaut. Er mach­te den Ort zu einem bedeut­sa­men Herr­schafts­zen­trum. Heu­te beher­bergt der Bau ein Muse­um.

Erz­berg­werk Ram­mels­berg: Ein Muse­um, in dem Geschich­te zum Leben erwacht

Der mehr als 600 Meter hohe Ram­mels­berg liegt unmit­tel­bar hin­ter der Kai­ser­pfalz. Bereits vor 3.000 Jah­ren betrie­ben die Men­schen am Ram­mels­berg Berg­bau, unter der Herr­schaft der Otto­nen begann vor etwa 1.000 Jah­ren die sys­te­ma­ti­sche Erz­ge­win­nung. Erst 1988 wur­de das Berg­werk außer Betrieb gesetzt. Die his­to­ri­schen Anla­gen sind heu­te Welt­kul­tur­er­be und Muse­um. Bevor es die UNESCO zum Welt­erbe erhob, war das ehe­ma­li­ge Erz­berg­werk das ers­te indus­tri­el­le Bau­denk­mal in Deutsch­land. Heu­te sind in dem Kom­plex ein gro­ßes Muse­um und ein Besu­cher­berg­werk unter­ge­bracht. Eine Besich­ti­gung lohnt sich alle­mal, denn Besu­cher kön­nen dort einen voll­stän­dig erhal­te­nen Ori­gi­nal­schau­platz erkun­den.

Im Gos­la­rer Muse­um ist Jeder rich­tig, der mehr über die Stadt­ge­schich­te Gos­lars erfah­ren möch­te. Umfang­rei­che his­to­ri­sche und kunst­his­to­ri­sche Samm­lun­gen, dar­un­ter wert­vol­le Stü­cke wie ein Altar aus dem 12. Jahr­hun­dert, ein Evan­ge­li­ar aus dem 13. Jahr­hun­dert sowie das Ori­gi­nal des Adlers vom Markt­brun­nen aus dem 14. Jahr­hun­dert befin­den sich in den alten Stifts­räu­men, die aus dem Jahr 1514 stam­men.

Das Zinn­fi­gu­ren-Muse­um bie­tet eine Geschichts­stun­de der beson­de­ren Art: Hier sind alle wich­ti­gen Sta­tio­nen der Stadt­ge­schich­te im Minia­tur­for­mat dar­ge­stellt — zum Bei­spiel eine Schlacht im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg, Sze­nen aus dem Berg­bau, oder die gro­ßen Brän­de im 18. Jahr­hun­dert. In Gos­lar kom­men auch Lieb­ha­ber moder­ner Kunst nicht zu kurz: Obwohl das Mön­che­haus ein his­to­ri­sches Gebäu­de ist, beher­bergt es jedoch das Muse­um für moder­ne Kunst mit einer statt­li­chen Samm­lung von Bil­dern, Skulp­tu­ren und Instal­la­tio­nen berühm­ter Künst­ler aus der Epo­che der Avant­gar­de.

Sehens­wert: Eisen­bahn­mu­se­um und ältes­ter deut­scher Bahn­hof in Vie­nen­burg

Für Freun­de his­to­ri­scher Eisen­bah­nen lohnt sich ein Besuch im Eisen­bahn­mu­se­um im Orts­teil Vie­nen­burg nord­öst­lich des Stadt­zen­trums. Der Ver­ein, der das Muse­um betreibt, bie­tet auch Son­der­fahr­ten mit einer Dampf­lok an. Die Aus­stel­lung befin­det sich im ehe­ma­li­gen Emp­fangs­ge­bäu­de des Bahn­hofs und erzählt die Geschich­te der Eisen­bahn im Vor­harz und den Bau der ers­ten Deut­schen Staats­ei­sen­bahn. Im Außen­be­reich ste­hen ver­schie­de­ne Wag­gons und Per­so­nen­wa­gen. Der Bahn­hof wur­de 1840 gebaut und ist der ältes­te noch erhal­te­ne in Deutsch­land.

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