Er ist der Herr der Hühner: Ursprünglich war es nur ein Hobby, doch mit der Leidenschaft kam der Erfolg. Marco Matthies aus Dedeleben im Harz betreibt eine Hühnerzucht – nach Feierabend. Im Hauptberuf ist der gelernte Maschinenbauer mit Zusatzstudium in BWL Prokurist bei einem Energieversorger. Mittlerweile verkauft der 43-Jährige seine Eier sogar an einen bekannten Sternekoch.
450 Hühner leben auf der Farm – wie ein Hobby zum Nebenjob wurde
Marco Matthies sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch: Telefonate, Konferenzen, E‑Mails schreiben – ein anstrengender Vollzeitjob. Wenn Matthies abends nach Hause kommt, braucht er einen Ausgleich zum Büroalltag. Den fand er, als er anfing, auf einem Gelände neben einem Supermarkt Hühner anzusiedeln und eine Zucht zu betreiben. Zunächst nur als Versuch, dann als Hobby – jetzt ist es ein einträglicher Nebenjob.
Wenn Matthies tagsüber im Büro ist, kümmern sich drei Minijobber um die Tiere. Mittlerweile hat der Manager rund 450 Hühner, der Eierverkauf rentiert sich. Nicht nur der Supermarkt nimmt seine Ware ab – auch der bekannte Sternekoch Robin Pietsch gehört zu seinem Kundenstamm. Der Blankenburger betreibt mit überragendem Erfolg zwei Restaurants in Wernigerode, die beide mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. Marco Matthies erfüllt das mit Stolz, und er sieht darin einen Ansporn, weiter zu expandieren.
Auf Matthies’ Gelände steht – für die Supermarktkunden sichtbar – ein Eierautomat. Ihm ist wichtig, dass die Kunden Transparenz haben und wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen.
11.000 Eier im Monat: Erfüllung und Belohnung für harte Arbeit
Die Hühner von Marco Matthies legen 2.500 bis 2.700 Eier pro Woche. Er sieht darin eine Belohnung für die intensive Pflege der Tiere. In der Familie werden Hühner schon lange gehalten. Bereits der Großvater von Marco Matthies ging zu DDR-Zeiten dieser Betätigung nach.
Nachdem der Hühnerhof des Großvaters in der DDR enteignet worden war, arbeitete Familie Matthies nach der Wende darauf hin, den Hof zurückzubekommen – mit Erfolg. Anschließend wurden verschiedene Konzepte durchgesprochen, bis man sich auf die Ansiedlung von Hühnern einigte.
Mittlerweile ist die Nachfrage nach Matthies’ Produkten stark angestiegen. Er ist sicher, dass er längst doppelt so viele Eier verkaufen könnte. Doch er will es langsam angehen lassen: Vorerst soll es bei seinen 450 Hühnern bleiben – und bei dem, was es sein soll: ein Nebenjob.
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