Als Bindeglied zwischen Schutzgebieten, der Bevölkerung und der jeweils zuständigen Naturschutzbehörde können in Niedersachsen sogenannte Landschaftswarte auf ehrenamtlicher Basis ernannt werden: Mit ihrer naturkundlichen Expertise überwachen sie geschützte Teile von Natur und Landschaft und tragen so auch dem Artenschutz Sorge.
Im Goslarer Kreisgebiet besteht die Landschaftswacht aktuell aus sechs Mitgliedern, die erst kürzlich auf einen Kreistagsbeschluss hin von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar neu ernannt wurden: Paul Kunze, Volker Edelmann, Hans-Günther Schärf, Thomas Moll, Siegfried Maibaum und Reinhard Vierke haben sich bereit erklärt, auch bis Februar 2030 als Landschaftswarte zu wirken – ein Ehrenamt, das sie teilweise bereits seit mehreren Jahrzehnten ausüben.
Eine ihre Hauptaufgaben besteht darin, die untere Naturschutzbehörde über meldenswerte Vorfälle in den Landschafts- und Naturschutzgebieten zu informieren. Darüber hinaus vermitteln sie auch der Bevölkerung Wissen über Naturzusammenhänge, die Bedeutung naturnaher Landschaftsteile und Pflanzen- und Tierarten und informieren ebenso über Gebote und Verbote, die in den besonders schützenswerten Bereichen des Landkreises Goslar Anwendung finden.
Stefan Behrens, Leiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt, richtete im Rahmen der Urkundenüberreichung einen besonderen Dank an die Ehrenamtlichen: „Sie tragen eine verantwortungsvolle Aufgabe zum Schutz der Natur und sind damit auch eine wichtige Unterstützung für uns: Unsere Augen und Ohren vor Ort, die auch auf Missstände hinweisen“, so Fachbereichsleiter Behrens. Dies sei vor allem auch deswegen von großer Bedeutung, da der Einsatz nicht nur schöne Seiten habe, sondern auch hohes Maß an Diplomatie erfordere: „Gerade Zwiegespräche mit Bürgerinnen und Bürger können unangenehm sein, wenn Sie diese auf Verstöße gegen den Naturschutz hinweisen müssen. Durch Ihre Arbeit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für den Naturschutz, den Artenschutz und unser aller Zukunft und ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude dabei.“
Die Überreichung der Urkunden war verknüpft mit der Einladung zum Austausch mit den Verantwortlichen auf Verwaltungsseite, der Raum für Lob und ebenso Kritik bot. Wo sehen die Landschaftswarte Herausforderungen in ihrer ehrenamtlichen Arbeit, wie kann vielleicht auch noch die Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde gestärkt werden?
Sorgen bereiten dabei nicht nur Klimawandel und Extremwetterereignisse, die vielerorts Einfluss auf Lebensräume von Flora und Fauna haben, sondern auch ein vermehrt rücksichtsloser Umgang mit der Natur, der immer häufiger auffalle, so die Landschaftswarte. Speziell auch das Thema Wilder Müll sei ein zunehmendes Problem – eine Beobachtung, die auch der zuständige Fachbereich Bauen und Umwelt des Landkreises Goslar seit einigen Jahren macht.
Auch wenn Verursacher meist unbekannt sind, sollte illegal entsorgter Müll stets dem Landkreis Goslar gemeldet werden: Dieser leitet die Entsorgung in die Wege und verhindert so, dass sich negative Konsequenzen für Natur und Umwelt ergeben.
Foto: Landkreis Goslar