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Schutz für die Amphi­bi­en und Rep­ti­li­en am Herz­ber­ger Teich in Gos­lar drin­gend erfor­der­lich!

 Der Herz­ber­ger Teich am Süd­rand von Gos­lar ist tra­di­tio­nell das Laich­ge­wäs­ser für eine statt­li­che Erd­krö­ten­po­pu­la­ti­on. Im umlie­gen­den Wald der Stadt­forst haben die Tie­re ihre Win­ter­quar­tie­re, von wo aus sie in jedem Früh­jahr zum Herz­ber­ger Teich zie­hen. Hier und im gesam­ten Win­ter- und Berg­tal fin­den sich dar­über hin­aus regel­mä­ßig Feu­er­sa­la­man­der und auch Blind­schlei­chen. Die öst­lich des Herz­ber­ger Tei­ches ins Win­ter­tal füh­ren­de klei­ne asphal­tier­te Stra­ße hat sich für die­se Tie­re in den ver­gan­ge­nen Jah­ren jedoch zu einer zuneh­men­den Gefah­ren­quel­le ent­wi­ckelt. Die­ses The­ma stand auch auf der Tages­ord­nung der jüngst durch­ge­führ­ten Jah­res­mit­glie­der­ver­samm­lung des BUND-Regio­nal­ver­bands West­harz, der ein­stim­mig eine Reso­lu­ti­on zur Lösung die­ses Pro­blems beschloss.

Über­fah­re­ne Feu­er­sa­la­man­der, Blind­schlei­chen und Erd­krö­ten gab es hier schon immer. Ins­be­son­de­re bei Letz­te­ren hat jedoch der seit eini­gen Jah­ren deut­lich zuneh­men­de Indi­vi­du­al­ver­kehr zum mas­sen­haf­ten Über­fah­ren von Erd­krö­ten geführt. Dabei han­delt es sich bei der Stra­ße um eine Sack­gas­se, die außer zum Teich nur noch zu einem zeit­wei­se geöff­ne­ten Café und – ab da für den öffent­li­chen Ver­kehr gesperrt – in den Wald führt. Anwoh­ner stel­len fest, dass es sich gro­ßen­teils um Frei­zeit­ver­kehr han­delt, viel­fach auch Such­ver­kehr, wobei die Fah­rer inner­halb weni­ger Minu­ten hin und zurück fah­ren. Den meis­ten Fah­rern dürf­te über­haupt nicht bewusst sein, wel­che Ver­lus­te sie hier der bio­lo­gi­schen Viel­falt zufü­gen, denn sie bemer­ken die Tie­re oft gar nicht. Beson­ders dras­tisch stell­te sich die Situa­ti­on um die ver­gan­ge­nen Oster­ta­ge dar, wo an einem Tag um 140, an einem ande­ren Tag rd. 180 tote Tie­re allein auf der kur­zen Stre­cke zwi­schen der Stau­wur­zel des Herz­ber­ger Tei­ches, dem Auf­gang zur Kin­der­brun­nen­quel­le und dem Park­platz unter­halb des Dam­mes gezählt wur­den! Dies hoch­ge­rech­net auf die gesam­te Laich­zeit dürf­te etli­che hun­dert oder noch mehr tote Tie­re bedeu­ten.

Amphi­bi­en gehö­ren seit Jahr­zehn­ten zu den in unse­rer Land­schaft gefähr­de­ten Arten­grup­pen. Jedes Jahr im Früh­jahr häu­fen sich die Berich­te über durch den Auto­ver­kehr dezi­mier­te Bestän­de. Inzwi­schen set­zen die Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels mit zu früh tro­cken­fal­len­den Laich­ge­wäs­sern den Tie­ren vie­ler­orts zusätz­lich zu. Vor die­sem Hin­ter­grund ist es drin­gend erfor­der­lich, die klei­ne Popu­la­ti­on am Herz­ber­ger Teich, die in einem eigent­lich sehr abge­schie­de­nen natur­na­hen Bereich behei­ma­tet ist, durch geeig­ne­te Maß­nah­men zu schüt­zen. Wäh­rend ande­ren­orts an Haupt­ver­kehrs­stra­ßen Schutz­maß­nah­men oft schwie­rig umzu­set­zen sind, soll­te dies an einer Sack­gas­se in einem Wald­tal pro­blem­los mög­lich sein! Die­se wür­den sich auch posi­tiv auf die Blind­schlei­che und ggf. wei­te­re vor­kom­men­de Arten aus­wir­ken.

Vor die­sem Hin­ter­grund set­zen sich BUND West­harz, NABU Gos­lar, der Harz­klub-Zweig­ver­ein Gos­lar und die Ang­ler-Inter­es­sen­ge­mein­schaft Ram­mels­berg (AIR) nach­drück­lich für den Schutz der Amphi­bi­en am Herz­ber­ger Teich ein, was bedeu­tet: Amphibienschutzzaun/Sammelaktion und/oder zeit­wei­li­ge Stra­ßen­sper­rung (mit den erfor­der­li­chen Aus­nah­me­re­ge­lun­gen für Anlie­ger), aber auch eine ent­spre­chen­de Beschil­de­rung, um die Besu­cher des Tals auf das Pro­blem auf­merk­sam zu machen.

Der Harz­klub hat die Situa­ti­on der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de des Land­krei­ses Gos­lar bereits geschil­dert, ver­bun­den mit der drin­gen­den Auf­for­de­rung zu han­deln. Ers­te Gesprä­che zei­gen, dass die Unte­re Was­ser­be­hör­de der Stadt Gos­lar wil­lens ist, hier aktiv zu wer­den. Die Ver­kehrs­be­hör­de der Stadt Gos­lar ist hier­bei mit ein­zu­bin­den. Das The­ma Amphi­bi­en­schutz an Stra­ßen soll­te dabei auch für ande­re Brenn­punk­te in der Stadt Gos­lar wie Fran­ken­ber­ger Teich sowie Kahn- und Juden­teich betrach­tet wer­den.

Wir wer­den das The­ma wei­ter nach­drück­lich ver­fol­gen und leis­ten alle gemein­sam auch ger­ne einen Bei­trag zur Umset­zung der Schutz­maß­nah­men!

Foto: Regi­ne Scha­dach

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