Clausthal-Zellerfeld (red). Schülerinnen eine praktische Entscheidungshilfe für ihre Zukunft an die Hand geben: Das ist bis heute der Grundgedanke des Schnupperstudiums, das 1996 vom Gleichstellungsbüro der TU Clausthal ins Leben gerufen wurde. Fünf Tage lang hatten Schülerinnen aus ganz Deutschland wieder die Möglichkeit, an der TU Clausthal Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auszuprobieren und für sich zu entdecken.
Eine Woche der niedersächsischen Herbstferien haben die Schülerinnen im Alter von 16 bis 18 Jahren in diesem Jahr für ihre Zukunft genutzt. Während ein Großteil aus Städten in Niedersachsen anreiste, nahm Johanna den weiten Weg von Regensburg in Bayern auf sich. Sie wurde auf das Schnupperstudium und die TU Clausthal über einen Beitrag im NDR sowie ein Video zum Schnupperstudium 2023 aufmerksam.
Viele Institute und Einrichtungen der TU Clausthal stellen sich vor
In Clausthal erwartete die Gruppe ein abwechslungsreiches Programm, das den Besuch von unterschiedlichen Instituten nach den angegebenen Präferenzen der Schülerinnen sowie einen Orientierungs-Workshop beinhaltete. Dazu kamen Einblicke in weitere universitäre Einrichtungen wie die Universitätsbibliothek, das Internationale Zentrum Clausthal und das Studierendenwerk OstNiedersachsen. Das Freizeitangebot umfasste Klettern, die Kampfsportart „Muay Thai“, einen Spieleabend, eine Nachtwanderung sowie einen Verbindungsbesuch und den Besuch des Bergbauernmarkts. Im Rahmen der Welcome Weeks für die Erstsemesterstudierenden des neuen Wintersemesters konnte die Gruppe auch an der TUCSTART-Messe und dem Tag des Hochschulsports teilnehmen.
„Die Schülerinnen sind alle sehr wissbegierig und aktiv. Auch die teilnehmenden Institute sowie Institutionen haben mit großer Motivation tolle Stationen auf die Beine gestellt“, lobte Nina Bredereck vom Gleichstellungsbüro. Das Schnupperstudium führte die Schülerinnen in die Institute für Energieverfahrenstechnik und Brennstofftechnik, Mathematik, Maschinenwesen, Anorganische und Analytische Chemie. Ein neuer Programmpunkt war in diesem Jahr eine Rallye auf dem Campus Tannenhöhe, wo sich die Institute für Wirtschaftswissenschaft, Informatik und das Sportinstitut vorstellten. Außerdem wurde auch über das MINT-Berufsorientierungsprogramms Niedersachsen-Technikum informiert, das junge Frauen auf ihrem Weg in technische Berufe unterstützt.
Praktische Erfahrungen helfen bei der Studienwahl
Die Vertreterinnen und Vertreter der Studiengänge gaben den Schülerinnen neue Eindrücke und Perspektiven mit auf den Weg. Dr. Alena Storm (Institut für Anorganische und Analytische Chemie), die selbst das Schnupperstudium an der TU Clausthal absolviert und danach im Oberharz studiert und promoviert hat, sprach sich für die Wahl eines grundlegenden Studiengangs aus. Eine Spezialisierung könne darauf jederzeit aufbauen. „Solange das Studium Spaß macht, ist es das Richtige. Für mich war die zentrale Frage eher, ob ich an einer kleinen oder einer großen Uni studieren möchte“, teilte sie ihre Erfahrungen. Medizinpädagogin und Physiotherapeutin Diana Gottschlich (Sportinstitut) appellierte gegen den Druck, sich sofort entscheiden zu müssen: „Verschiedene Bildungswege können euch an euer Ziel führen. Ich komme ursprünglich auch nicht aus dem technischen Bereich.“
Für die Schülerinnen war das Schnupperstudium eine inspirierende Erfahrung. Lenea und Gina, die sich ein Chemiestudium vorstellen können, freuten sich besonders über die Gelegenheit mit Fachleuten zu experimentieren und dabei unter anderem zu entdecken, warum unterschiedliche Salze in variierenden Farben verbrennen. Angelina interessiert sich für ein Studium im Fach Sportingenieurwesen und wurde durch das Schnupperstudium darin bestärkt. Die Woche endete mit einer positiven Bilanz: Mehr als die Hälfte der Schülerinnen können sich nicht nur vorstellen, ein Studium im MINT-Bereich zu beginnen, sondern sich auch an der TU Clausthal einzuschreiben.
Foto: TU Clausthal-Zellerfeld