Die Umbaumaßnahmen am Schloss Wernigerode zeigen sichtbare Fortschritte. Ziel der Arbeiten, die durch Fördermittel von Bund und Land Sachsen-Anhalt unterstützt werden, ist es, die Schlossanlage generationengerecht und besser zugänglich zu machen.
Auf der Großen Freiterrasse wurden bereits Pflasterarbeiten abgeschlossen, zudem laden neu aufgearbeitete Bänke zum Verweilen ein. Im Herbst folgt eine Neubepflanzung der Grünanlagen. Auch am Bäckerhof, der künftig über einen neuen Fahrstuhl im Hausmannsturm den Zugang zur Freiterrasse ermöglicht, sind die Arbeiten an den Stützmauern weit fortgeschritten.
Historischer Kirchgang kurz vor Fertigstellung
Ein besonderer Schwerpunkt liegt derzeit auf der Sanierung des Kirchgangs, der ursprünglich den Zugang zur Schlosskirche St. Pantaleon und Anna ermöglichte. Der Gang führte einst von der Schlossstraße über mehrere Treppen bis in den Schlosshof, ohne dass das Schloss selbst betreten werden musste.
Ein entscheidender Arbeitsschritt wurde nun umgesetzt: Ein rund 15 Meter langer hölzerner Handlauf wurde nach der alten „Bugholz“-Technik in die Innenwölbung des Kirchgangs eingepasst. Diese selten angewandte Methode, die im 19. Jahrhundert von Michael Thonet entwickelt wurde, verbindet historische Handwerkskunst mit den heutigen Restaurierungsarbeiten.
Richtfest am Wachhaus geplant
Als Nächstes will die Stadt mit einem kleinen Richtfest die baldige Fertigstellung des Wachhauses feiern. Das Gebäude, Teil des historischen Stützmauersystems, diente einst der Schlosswache als wettergeschützter Standort. Es verweist zugleich auf die verfassungsgeschichtliche Bedeutung der ehemaligen Grafschaft Wernigerode.
„Mit jedem Bauabschnitt wird die Geschichte des Schlosses sichtbarer und zugleich zukunftsfähig gestaltet. Wir freuen uns, diese Fortschritte gemeinsam mit den Bürgerinnen, Bürgern und Gästen erlebbar zu machen“, erklärte Oberbürgermeister Tobias Kascha.