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Revi­ta­li­sie­rung der Gro­ßen Brem­ke in Peters­hüt­te: Öko­lo­gi­scher Hoch­was­ser­schutz und Lebens­raum für Flo­ra und Fau­na

Peters­hüt­te (red). Am ver­gan­ge­nen Frei­tag fand anläss­lich des erfolg­rei­chen Abschlus­ses der Revi­ta­li­sie­rung der Gro­ßen Brem­ke in Peters­hüt­te ein klei­nes Bür­ger­fest statt. Unter reger Betei­li­gung der Anwoh­nen­den, Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Stadt und des Bür­ger­meis­ters fei­er­te die Stadt Oster­ode am Harz gemein­sam mit dem Unter­hal­tungs­ver­band Rhu­me sowie dem Nie­der­säch­si­schen Lan­des­be­trieb für Was­ser­wirt­schaft, Küs­ten- und Natur­schutz einen Mei­len­stein in einem zukunfts­wei­sen­den Pro­jekt, das sowohl dem Hoch­was­ser­schutz als auch der Wie­der­her­stel­lung eines wert­vol­len Lebens­raums für Tie­re und Pflan­zen nützt.

Im Mit­tel­punkt des Pro­jekts steht der öko­lo­gi­sche Hoch­was­ser­schutz, der nicht nur dem Schutz der Anwoh­nen­den vor Über­schwem­mun­gen dient, son­dern auch die natür­li­chen Fließ­dy­na­mi­ken der Gro­ßen Brem­ke, einem Neben­fluss der Söse, wie­der­her­stellt. Mit der Rena­tu­rie­rung des Fluss­laufs wur­de ein natür­li­cher Puf­fer, der Hoch­was­ser­er­eig­nis­se bes­ser abfe­dern kann, geschaf­fen und gleich­zei­tig der öko­lo­gi­sche Zustand des Flus­ses ver­bes­sert. Die natur­nah gestal­te­ten Ufer­zo­nen ermög­li­chen es dem Was­ser nun, sich bei Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen auf natür­li­che Wei­se aus­zu­brei­ten, was die Belas­tung für angren­zen­de Wohn­ge­bie­te deut­lich redu­ziert.

Neben dem Schutz vor Hoch­was­ser bie­tet das Pro­jekt eine her­vor­ra­gen­de Gele­gen­heit, die Bio­di­ver­si­tät im Fluss­raum wie­der­zu­be­le­ben. Die Rena­tu­rie­rung schafft neue Lebens­räu­me für zahl­rei­che hei­mi­sche Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Gleich­zei­tig haben Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner künf­tig einen attrak­ti­ve­ren Fluss­lauf direkt vor ihrer Haus­tür – ein wert­vol­les Nah­erho­lungs­ge­biet, das das Wohl­be­fin­den der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger för­dert.

„Die­ses Pro­jekt ist ein per­fek­tes Bei­spiel dafür, wie man den Bedürf­nis­sen der Natur und der Men­schen gerecht wer­den kann. Wir freu­en uns, dass die Revi­ta­li­sie­rung der Gro­ßen Brem­ke eine Win-win-Situa­ti­on für alle Betei­lig­ten schafft“, so Karl-Bernd Wüs­te­feld, Ver­bands­vor­ste­her des Unter­hal­tungs­ver­bands Rhu­me.

Nach jah­re­lan­gen Vor­be­rei­tun­gen begann die Bau­maß­nah­me im Okto­ber 2022. Das Gewäs­ser­pro­fil wur­de auf­ge­wei­tet, Struk­tur­ele­men­te ein­ge­baut sowie Ersatz­neu­bau­ten pri­va­ter und öffent­li­cher Brü­cken durch­ge­führt. Die Ufer­mau­ern wur­den durch Böschun­gen ersetzt, sodass künf­tig kei­ne Unter­hal­tungs­kos­ten mehr für die Anlie­gen­den zu ent­rich­ten sind.

Die Gesamt­kos­ten des Pro­jek­tes „Revi­ta­li­sie­rung der Gro­ßen Brem­ke“ belau­fen sich auf ca. 2,5 Mil­lio­nen Euro. Die Kos­ten für die Fließ­ge­wäs­ser­ent­wick­lung inkl. der Brü­cken­bau­ten wer­den zu einem Groß­teil (90%) durch eine EU-Finan­zie­rung (Fließ­ge­wäs­ser­ent­wick­lung) getra­gen. Die feh­len­den 10% wer­den durch den Land­kreis Göt­tin­gen refi­nan­ziert. Im Rah­men der umfas­sen­den Sanie­rung ent­schloss sich die Stadt Oster­ode am Harz zudem für eine gleich­zei­ti­ge Sanie­rung der anlie­gen­den Stra­ße.

Wäh­rend des Weih­nachts­hoch­was­sers 2023 wur­de die zu der Zeit im Umbau befind­li­che Gro­ße Brem­ke bereits auf die Pro­be gestellt. Zu dem Zeit­punkt konn­ten ers­te posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen der Auf­wei­tung des Bach­bet­tes ver­zeich­net wer­den. Bür­ger­meis­ter Jens Augat nahm das Fest zum Anlass, den Frei­wil­li­gen beim Hoch­was­ser erneut zu dan­ken: „Vie­le von Ihnen waren damals tat­kräf­tig im Ein­satz, um grö­ße­re Schä­den zu ver­hin­dern und unse­re Nach­bar­schaft zu schüt­zen – dafür möch­te ich Ihnen allen noch­mals mei­nen tie­fen Dank und gro­ßen Respekt aus­spre­chen.“ Wei­ter­hin zeig­te er sich erfreut über die erfolg­rei­che Fer­tig­stel­lung des Pro­jek­tes. „Es geht dar­um, die Natur wie­der ein Ein­klang zu brin­gen und die Risi­ken zu mini­mie­ren, die uns künf­tig durch ähn­li­che Wet­ter­ereig­nis­se dro­hen könn­ten“, so Bür­ger­meis­ter Augat.

Das Bür­ger­fest stand ganz im Zei­chen des gemein­schaft­li­chen Enga­ge­ments und der Infor­ma­ti­on über die Bedeu­tung des Pro­jekts. Info­stän­de inklu­si­ve Fotos des frü­he­ren Was­ser­laufs boten den Gäs­ten viel­fäl­ti­ge und detail­lier­te Ein­bli­cke in die Maß­nah­men. Ent­lang des revi­ta­li­sier­ten Fluss­ab­schnitts wur­de für die Klei­nen, aber auch Gro­ßen eine Gewäs­ser­ral­lye ange­bo­ten.

Die Reso­nanz war durch­weg posi­tiv, vie­le Bür­ge­rin­nen und Bür­ger zeig­ten sich erfreut über die nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­run­gen für ihre Umge­bung. Für das leib­li­che Wohl sorg­te der Schüt­zen­ver­ein Peters­hüt­te.

Foto: Stadt Oster­ode am Harz

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