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Radon und Uran im Harz – Wis­mut-Pro­spek­ti­on und ver­gif­te­te Grund­wäs­ser

Uran und Radon im Harz – ein Pro­blem oder kein Pro­blem oder nur von geo­lo­gi­schem Inter­es­se? Dar­über berich­tet der Gos­la­rer Geo­lo­ge Dr. Fried­hart Knol­le in einem Vor­trag.

Jüngst kamen die teil­wei­se unge­wöhn­lich hohen Radon­wer­te im Harz in die Medi­en. Das lös­te ein ver­mehr­tes Inter­es­se am The­ma „Uran“ und „Radio­ak­ti­vi­tät“ im Harz aus. Denn tat­säch­lich hat man einst im Harz nach Uran gesucht. Selbst im Ram­mels­ber­ger Erz sind Spu­ren von Uran vor­han­den und ein Gestein – der Kup­fer­schie­fer – weist eine ver­gleichs­wei­se hohe Radio­ak­ti­vi­tät auf. Daher sind im Ost­harz­vor­land eini­ge Stol­len­ab­läu­fe und Grund­wäs­ser stark mit Uran belas­tet – teil­wei­se um eine Zeh­ner­po­tenz höher als es die Trink­was­ser­ver­ord­nung erlau­ben wür­de.

Nach dem 2. Welt­krieg – im begin­nen­den Kal­ten Krieg – begann auch im Harz die Suche nach dem gif­ti­gen Schwer­me­tall Uran. Die Sowjets brauch­ten es drin­gend für ihr Atom­bom­ben­pro­jekt. Im Bereich des Bro­cken­gra­nits began­nen 1949 Uran-Pro­spek­ti­ons­ar­bei­ten der Sowje­ti­schen Akti­en­ge­sell­schaft (SAG) Wis­mut. Wobei der Name Wis­mut ledig­lich ein Tarn­na­me war – es ging um Uran, aber das soll­te nach außen nicht deut­lich wer­den. Bereits in der Früh­pha­se der Uran­pro­spek­ti­on kon­zen­trier­te sich ein nicht unbe­trächt­li­cher Erkun­dungs­auf­wand im Umfeld des Bro­cken­gra­nits im nord­öst­li­chen Teil des Mit­tel­har­zer Gang­ge­biets. Zwi­schen 1948 und 1952 wur­den an ins­ge­samt 150 Loka­li­tä­ten unter strik­ter Geheim­hal­tung und bei har­ten Arbeits­be­din­gun­gen inten­si­ve Pro­spek­ti­ons- und Berg­bau­ak­ti­vi­tä­ten durch­ge­führt, schwer­punkt­mä­ßig bei Wer­ni­ge­ro­de, Drei Annen-Hoh­ne, Elend, Drü­beck und Ilsen­burg. Auch im West­harz wur­de spä­ter nach Uran gesucht. Und tat­säch­lich fand sich im Ost­harz­vor­land eine nen­nens­wer­te Uran­la­ger­stät­te.

Refe­rent: Dr. Fried­hart Knol­le

Ort: Natio­nal­park­haus Sankt Andre­as­berg, Mitt­woch 21.5.2025, 19 Uhr

Gäs­te sind herz­lich will­kom­men, Ein­tritt frei

 

 

Pla­kat: Fried­hart Knol­le

Foto: pix­a­bay

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