Knapp zweieinhalb Wochen nach dem spektakulären Fund einer Cannabis-Großplantage in einer ehemaligen Schlachterei in Bad Lauterberg hat die Polizei am Mittwoch, 23. April, im Rahmen laufender Ermittlungen erneut zwei professionelle Plantagen entdeckt. Die neuen Funde befinden sich nahe der Ortschaft Wulften sowie in Hattorf (beide Altkreis Osterode/Landkreis Göttingen).
Über 2.000 Pflanzen sichergestellt
Wie bereits bei der ersten Entdeckung nutzten die Täter leerstehende Gebäude: ein ungenutztes Gehöft außerhalb der Ortslage südlich der K 406 sowie eine ehemalige Fabrik in Hattorf. Bei den Durchsuchungen mit richterlichen Beschlüssen stießen die Ermittler auf insgesamt rund 2.450 Pflanzen: etwa 850 erntereife Pflanzen und 1.000 Stecklinge nahe Wulften sowie rund 600 erntereife Pflanzen und weitere 1.000 Stecklinge in Hattorf.
Die Gebäude waren professionell umgebaut worden: eigene Wasser‑, Strom- und Frischluftsysteme, abgedichtete Fenster und Türen sowie aufwändige Lichtanlagen zeugen von einem großangelegten Betrieb.
Verdächtiger festgenommen
Während der Maßnahmen erschien am Mittwoch ein 56-jähriger Mann an der ehemaligen Fabrik in Hattorf. Der Mann, der bereits im Zusammenhang mit der Plantage in Bad Lauterberg ins Visier der Ermittler geraten war, wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Göttingen festgenommen. Er kam am Donnerstag unter Meldeauflagen wieder auf freien Fuß. Seine genaue Rolle bei Betrieb und Aufbau der Anlagen ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Ermittlungskommission eingerichtet
Die Polizei Bad Lauterberg hat für die weiteren Ermittlungen eine Ermittlungskommission gebildet. Alle drei betroffenen Gebäude bleiben beschlagnahmt. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte beim Abtransport der beschlagnahmten Pflanzen und Anbautechnik erneut durch die Zentrale Polizeidirektion. Die umfangreichen Ermittlungen dauern an.