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Nie­der­sach­sen: Vogel­grip­pe brei­tet sich immer wei­ter aus

Die „Hoch­pa­tho­ge­ne Aviä­re Influ­en­za“ (kurz HPAI), auch bekannt als Vogel­grip­pe oder Geflü­gel­pest, brei­tet sich aktu­ell in Deutsch­land spür­bar aus – beson­ders im Bun­des­land Nie­der­sach­sen. Die Aus­brü­che betref­fen sowohl Nutz­ge­flü­gel­be­trie­be als auch Wild­vö­gel. Die­ser Auf­satz unter­sucht Ursa­chen, Ver­lauf, Aus­wir­kun­gen und Gegen­maß­nah­men im nie­der­säch­si­schen Kon­text.

Die Aus­brei­tung der Vogel­grip­pe in Nie­der­sach­sen zeigt ein­drück­lich, wie stark Tier‑, Natur- und Wirt­schafts­schutz mit­ein­an­der ver­floch­ten sind. Nur durch kon­se­quen­te Bio­si­cher­heit, schnel­le Mel­dung von Ver­dachts­fäl­len, koope­ra­ti­ve Zusam­men­ar­beit und Wach­sam­keit lässt sich eine wei­te­re Aus­deh­nung ein­däm­men.

Für die Zukunft bleibt wich­tig, sowohl die Geflü­gel­hal­tung bes­ser zu sichern als auch Wild­vo­gel-Rast- und Zug­ge­bie­te im Blick zu behal­ten. Die Bevöl­ke­rung kann mit­hel­fen – etwa durch Mel­den toter Wild­vö­gel, Anlei­nen von Haus­tie­ren und Grund­hy­gie­ne im Umgang mit Geflü­gel.

Ursa­chen der Aus­brei­tung sind viel­schich­tig

Bei dem Erre­ger han­delt es sich um Influ­en­za­vi­ren des Typs A, ins­be­son­de­re der Sub­ty­pen H5 und H7, die bei Vögeln hoch anste­ckend sind. Wild­vö­gel gel­ten beson­ders als Über­trä­ger: Ins­be­son­de­re Zug­vö­gel wie Kra­nich zie­hen durch Nie­der­sach­sen und kön­nen Viren über gro­ße Distan­zen ver­brei­ten. Ein wei­te­rer Fak­tor ist die Nutz­ge­flü­gel­hal­tung. In Nie­der­sach­sen gibt es eine hohe Dich­te an Geflü­gel­be­trie­ben. Das schafft güns­ti­ge Bedin­gun­gen für eine rasche Aus­brei­tung.

Bio­si­cher­heits­män­gel ver­schär­fen das Pro­blem. Auch wenn vie­ler­orts Maß­nah­men ergrif­fen wur­den, sind nicht alle Betrie­be aus­rei­chend geschützt oder mel­den Ver­dachts­fäl­le schnell genug.

Ange­spann­te Lage in Nie­der­sach­sen

Laut dem Lan­des­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz wur­den seit 01. Janu­ar 2025 ins­ge­samt 36 Aus­brü­che gezählt (Stand 03.11.2025) mit über 509.560 getö­te­ten Vögeln.

Wei­te­re Berich­te spre­chen von deut­lich mehr: z. B. zum 07.11.2025: 38 Aus­brü­che bei Geflü­gel­hal­tun­gen plus min­des­tens 90 Nach­wei­se bei Wild­vö­geln seit Okto­ber. In vie­len Land­krei­sen wur­de eine Stall­pflicht oder Auf­stal­lung ange­ord­net, etwa in Berei­chen mit hoher Wild­vo­gel­ak­ti­vi­tät oder vie­len Geflü­gel­be­trie­ben.

Die Aus­brei­tung erfolgt nicht nur bei Nutz­tie­ren, son­dern auch bei Wild­vö­geln: tote oder stark geschwäch­te Kra­ni­che wur­den ver­mehrt gesich­tet.

Vogel­grip­pe hat Aus­wir­kun­gen auf vie­le Berei­che

Gro­ße wirt­schaft­li­che Schä­den durch Keu­lung (Tötung) betrof­fe­ner Tier­be­stän­de und die damit ver­bun­de­nen Auf­wen­dun­gen für Des­in­fek­ti­on und Sperr­zo­nen. Bei­spiels­wei­se wur­den allein in einem Betrieb im Land­kreis Vech­ta rund 38.000 Lege­hen­nen getö­tet.

Ein­schrän­kun­gen im Trans­port und Han­del von Geflü­gel und Eiern – was die logis­ti­sche und betrieb­li­che Orga­ni­sa­ti­on belas­tet.

Wild­vö­gel, ins­be­son­de­re Kra­ni­che oder ande­re Was­ser­vö­gel, sind betrof­fen – mit mög­li­chen Aus­wir­kun­gen auf Popu­la­tio­nen und Rast-/Zug­ge­bie­te. Natur­schutz­be­hör­den und Tier­pfle­ge­sta­tio­nen müs­sen zusätz­li­che Schutz­maß­nah­men ergrei­fen, z. B. kei­ne Außen­hal­tung von Vögeln in Zoos und Tier­parks.

Nach aktu­el­lem Stand ist das Risi­ko einer Anste­ckung von Men­schen gering. Den­noch gilt Vor­sicht: etwa nicht berüh­ren von toten Wild­vö­geln, Haus­tie­re (z. B. Hun­de) anlei­nen, Hygie­ne beim Geflü­gel hal­ten.

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