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Neu- und Umbau der Marie-Juchacz-Schu­le in Wolfs­ha­gen: Ers­te Bau­pha­se beginnt im Dezem­ber 2024

Wolfs­ha­gen (red). In den kom­men­den rund drei­ein­halb Jah­ren soll die Schu­le in frei­er Trä­ger­schaft des AWO Bezirks­ver­ban­des Braun­schweig umfas­send saniert wer­den / Land­kreis Gos­lar finan­ziert Pro­jekt zum Teil über eine Erhö­hung der Schul­rest­kos­ten

Der Start­schuss für den Neu- und Umbau am Stand­ort der Marie-Juchacz-Schu­le in Wolfs­ha­gen ist gefal­len: Mit der Ein­rei­chung des Bau­an­tra­ges beginnt nun die Umset­zungs­pha­se des Bau­pro­jek­tes, das bereits seit eini­gen Jah­ren durch den AWO Bezirks­ver­ban­des Braun­schweig e.V. als pri­va­ten Ein­rich­tungs­trä­gers in enger Abstim­mung mit dem Land­kreis Gos­lar als Schul- und Jugend­hil­fe­trä­ger vor­be­rei­tet wird.

Bei der Marie-Juchacz-Schu­le han­delt es sich um eine För­der­schu­le mit dem Schwer­punkt emo­tio­nal-sozia­le Ent­wick­lung: Unter der frei­en Trä­ger­schaft des AWO Bezirks­ver­ban­des Braun­schweig e.V. wer­den hier bis zu 80 Schü­le­rin­nen und Schü­ler unter­rich­tet, die vor­über­ge­hend kei­ne Regel­schu­le besu­chen. Pri­mä­res Ziel ist es, die­sen Kin­dern als Durch­gangs­schu­le die Rück­kehr zu einer all­ge­mein­bil­den­den Schu­le zu ermög­li­chen, dar­über hin­aus ist es für sie auch mög­lich, hier den Haupt- oder Real­schul­ab­schluss zu erwer­ben.

Zusätz­lich zum Schul­be­trieb wer­den am Stand­ort in Wolfs­ha­gen durch die AWO Braun­schweig im Rah­men der Jugend­hil­fe drei sta­tio­nä­ren Wohn­grup­pen sowie einer sozi­al­päd­ago­gi­schen Tages­grup­pe betrie­ben.

Die ver­al­te­te Gebäu­de­struk­tur und ein weit­rei­chen­der Moder­ni­sie­rungs­be­darf am Stand­ort in Wolfs­ha­gen machen den Umbau der Schu­le nötig. Geplant ist, dass sich das Pro­jekt wäh­rend der Bau­zeit von gut drei­ein­halb Jah­ren in drei Pha­sen glie­dert: Der ers­te Bau­ab­schnitt soll bereits im Dezem­ber 2024 mit Abbruch der Turn­hal­le und dem Neu­bau des Ver­wal­tungs­ge­bäu­des star­ten. Die­sem schlie­ßen sich der Abriss des alten Ver­wal­tungs­ge­bäu­des sowie die Errich­tung eines Neu­baus für die Wohn­grup­pen an. Das Gebäu­de, das bis­lang hier­für zur Ver­fü­gung stand, soll künf­tig durch die Schu­le genutzt und ent­spre­chend umge­baut wer­den. Mit dem Abbruch des alten Schul­ge­bäu­des wird das Pro­jekt abge­schlos­sen, die­ser ist für Mai 2028 anvi­siert.

„Ich freue mich sehr, dass es nach lang­jäh­ri­ger Vor­be­rei­tung und Pla­nung in wirk­lich guter und kon­struk­ti­ver Zusam­men­ar­beit mit dem Land­kreis Gos­lar nun end­lich los­geht: Der 1.Bauantrag für unser gro­ßes Um- und Neu­bau­vor­ha­ben in Wolfs­ha­gen ist gestellt. In den kom­men­den Jah­ren wer­den wir nun also nach und nach unse­ren AWO-Jugend­hil­fe-Stand­ort bau­lich erneu­ern. Das wird sicher­lich an vie­len Stel­len span­nend, da wäh­rend der Bau­maß­nah­men unse­re drei Wohn­grup­pen, unse­re Tages­grup­pe, unse­re Fami­li­en­an­ge­bo­te und unse­re Marie-Juchacz-Schu­le durch­ge­hend geöff­net blei­ben. Sicher­lich wird es in den kom­men­den Jah­ren auch immer mal wie­der laut, dre­ckig oder irgend­wie anders her­aus­for­dernd für die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer unse­res Stand­orts sei“, sagt Nils Bor­kow­ski, Lei­ter Geschäfts­be­reich Jugend- & Erzie­hungs­hil­fen des AWO-Bezirks­ver­ban­des Braun­schweig e.V. „Aber wir wol­len unser viel­fäl­ti­ges Ange­bot für die jun­gen Men­schen und Fami­li­en zu kei­ner Zeit ein­schrän­ken oder gar ein­stel­len. Daher gehen wir auch in auf­ein­an­der fol­gen­den Bau­ab­schnit­ten vor, also Gebäu­de für Gebäu­de und machen nicht alles gleich­zei­tig. Ich freue mich schon jetzt auf die Fort­schrit­te und natür­lich auf das Ergeb­nis und ich bin dank­bar und erleich­tert, dass wir durch die­se drin­gend erfor­der­li­chen Bau­maß­nah­men, die nun bald begin­nen unser Jugend­hil­fe­an­ge­bot in Wolfs­ha­gen lang­fris­tig sichern kön­nen.“

Die Gesamt­kos­ten für das Pro­jekt lie­gen bei ins­ge­samt rund 7,9 Mil­lio­nen Euro. Finan­ziert wer­den Neu­bau und Sanie­rung der Schu­le mit einem Kos­ten­punkt von rund 1,7 Mil­lio­nen Euro dabei durch den Land­kreis Gos­lar über eine Anpas­sung der soge­nann­ten Schul­rest­kos­ten: Die­se wer­den durch die Kreis­ver­wal­tung pro Bau­ab­schnitt schritt­wei­se erhöht, sodass nach Abschluss der Bau­maß­nah­me (und bei einer vor­aus­sicht­lich gleich­blei­ben­den Schü­ler­zahl von 72) die­se von bis­lang rund 557.000 Euro jähr­lich auf rund 660.000 Euro stei­gen. Die­sen Beschluss fass­te der Kreis­tag bereits im Okto­ber 2022.

„Seit mehr als 70 Jah­ren befin­det sich unse­re AWO Wohn­grup­pen und unse­re Schu­le für Erzie­hungs­hil­fen mit über 120 Plät­ze für jun­ge Men­schen im Stand­ort Wolfs­ha­gen an der Kno­ke­wie­se 11. Unse­re Gebäu­de­struk­tur in Wolfs­ha­gen ist teil­wei­se 100 Jah­re alt und ent­spricht weder den Grund­riss­an­for­de­run­gen einer moder­nen Jugend­hil­fe noch den heu­ti­gen gefor­der­ten Sicher­heits­an­for­de­run­gen. Der AWO Bezirks­ver­band Braun­schweig ist daher sehr erleich­tert, dass wir nun­mehr nach vie­len Jah­ren des War­tens eine bau­li­che Gesamt­lö­sung mit dem Land­kreis Gos­lar und der Stadt Braun­schweig für unse­re Ein­rich­tung gefun­den haben. Wir inves­tie­ren in die Zukunft des Stand­or­tes und sichern somit über vie­le Jahr­zehn­te über 80 zukunfts­si­che­re Arbeits­plät­ze“, sagt Maic Lind­ner, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der des Vor­stands und kauf­män­ni­scher Lei­ter des AWO-Bezirks­ver­ban­des Braun­schweig.

„Der Marie-Juchacz-Schu­le kommt in der Schul­land­schaft des Land­krei­ses Gos­lar eine beson­de­re Bedeu­tung zu: Sie soll Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit einem beson­de­ren För­der­be­darf bes­ten­falls den Weg zurück zu einer all­ge­mein­bil­den­den Schu­le ebnen und ihnen so die größt­mög­li­che Teil­ha­be am gesell­schaft­li­chen Leben ermög­li­chen. Der Bedarf ist ein­deu­tig da, wie uns die aktu­el­len Schü­ler­zah­len zei­gen – daher liegt uns viel dar­an, dass der Stand­ort erhal­ten wird“, erläu­tert Micha­el Con­zen, Lei­ter des Fach­be­reichs Bil­dung und Kul­tur beim Land­krei­se Gos­lar.

Chris­ti­an Fried­rich, Lei­ter des Fach­diens­tes Schul­or­ga­ni­sa­ti­on, ergänzt: „Ziel ist es, dass die Schu­le ihre Auf­ga­be wei­ter­hin wahr­neh­men kann, Schü­le­rin­nen und Schü­ler indi­vi­du­ell und beson­ders auch in Hin­blick auf sozia­le Kom­pe­ten­zen zu för­dern. Hier­für ist ein moder­nes Gebäu­de mit einem Raum­kon­zept, das den Bedürf­nis­sen der Schü­le­rin­nen und Schü­lern eben­so wie denen den Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen ent­spricht, not­wen­dig – die jet­zi­ge Gebäu­de­struk­tur erfüllt die­se Ansprü­che nicht mehr. Daher haben wir die Vor­be­rei­tun­gen für den Neu- und Umbau in den ver­gan­ge­nen Jah­ren stets im inten­si­ven Aus­tausch mit dem AWO Bezirks­ver­band beglei­tet.“

Da der Land­kreis Gos­lar die Ein­rich­tun­gen der Jugend­hil­fe, die am Stand­ort Wolfs­ha­gen zusätz­lich betrie­ben wer­den, im Rah­men der Hil­fe zur Erzie­hung nutzt, wird die Inves­ti­ti­on auch sei­tens des kreis­ei­ge­nen Jugend­am­tes begrüßt, um die­ses Ange­bot auf­recht zu erhal­ten.

Foto: Land­kreis Gos­lar

 

 

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