Vom 14. bis 16. November 2025 widmet sich die XLVI. Wissenschaftliche Arbeitstagung im Kloster Michaelstein den Kleinformen der Klaviermusik im 19. Jahrhundert. Mit dem Aufschwung des Klaviers als Masseninstrument ab den 1840er Jahren wuchs auch der Bedarf an Kompositionen für das häusliche Musizieren – ein kulturelles Phänomen, das im Zentrum der Tagung steht.
Im Fokus stehen Werke wie Romanzen, Nocturnes, Lieder ohne Worte oder Walzer, die in bürgerlichen Haushalten große Verbreitung fanden. Die Beiträge der Tagung untersuchen Entstehung, gesellschaftliche Funktion und musikalische Entwicklung dieses Repertoires, das sich zwischen künstlerischem Anspruch und gefälligem Zeitgeschmack bewegte. Dabei reicht das Themenspektrum von frühen Bearbeitungen im internationalen Kontext bis hin zu den Anfängen des Ragtime gegen Ende des Jahrhunderts.
Zur Eröffnung der Tagung am Freitag, 14. November, um 14 Uhr wird erstmals nach einer Restaurierung ein seltenes Schrankklavier von Pehr Rosenwall (Stockholm, um 1840) im Salon der Musikausstellung präsentiert. Die Pianistin Sylvia Ackermann bringt darauf Werke zum Klingen, die im 19. Jahrhundert große Beliebtheit genossen – unter anderem von Gustav Lange, der 1889 in Wernigerode verstarb und durch zahlreiche salonfähige Kompositionen bekannt wurde.
Weitere Informationen sowie das vollständige Tagungsprogramm sind online unter www.kloster-michaelstein.de erhältlich.






















