Krimi, Thriller und True Crime standen im Mittelpunkt des Mordsharz-Festivals im Großen Heiligen Kreuz in Goslar. Mit dabei war die schwedische Bestsellerautorin Kristina Ohlsson, die aus ihrer aktuellen Reihe um den Gebrauchtwarenhändler August Strindberg las. Die Geschichten spielen in dem idyllischen Fischerdorf Hovenäset, wo für Ohlsson die Zeit langsamer vergeht – ein Kontrast zur düsteren Grundstimmung ihrer Romane.
Bevor sie als Schriftstellerin bekannt wurde, arbeitete Ohlsson unter anderem für das schwedische Außenministerium und die OSZE. In Goslar las Uve Teschner als ihre deutsche Stimme eine Szene, in der eine Figur namens Uwe bewusstlos neben seiner toten Frau aufgefunden wird – ein typisches Beispiel für die düsteren Wendungen in Ohlssons Werk.
True Crime trifft schwarzhumorige Analyse
Den Auftakt des Abends gestaltete der ehemalige Kriminalkommissar Andreas Schnurbusch mit einem True-Crime-Vortrag unter dem Titel „Wie töte ich meine Schwiegermutter“. Darin untersuchte er, ob es das perfekte Verbrechen tatsächlich gibt. Mit schwarzem Humor und zahlreichen Anekdoten aus seiner Zeit bei der Mordkommission und als Rauschgiftfahnder erklärte er die Unterschiede zwischen Mord und Totschlag – und wie wichtig es sei, Spuren zu vermeiden, wenn man einer Entdeckung entgehen will. Das Publikum honorierte die Mischung aus Fachwissen und Unterhaltung mit regem Interesse.
Digitale Täuschung als Thriller-Stoff
Anschließend rückte Autor Peter Grandl das Thema digitale Desinformation in den Fokus. In seinem Thriller „Reset“ verursachen KI-generierte Fälschungen weltweites Chaos – ein Szenario, das Grandl nach Recherchen bei Behörden und der Bundeswehr realitätsnah entwickelte. Die zentrale Frage: Was passiert, wenn niemand mehr digitalen Informationen trauen kann?
Neben seinem aktuellen Werk sprach Grandl auch über seinen Debütroman „Turmschatten“, für den er einst den Harzer Hammer erhielt. Der Beginn seiner Karriere als Thrillerautor sei eng mit dem Festival verbunden: „Mit Mordsharz fing sozusagen alles an.“