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Mehr Aus­wahl an der Zapf­säu­le: Was taugt der neue Super-Sprit E20?

Auto­fah­rer müs­sen ab 2027 mit stark stei­gen­den Ben­zin­prei­sen rech­nen. Grund dafür ist der EU-CO₂-Emis­si­ons­han­del. Um die Kos­ten­ex­plo­si­on abzu­mil­dern, wird aktu­ell wird in Mann­heim ein neu­er Kraft­stoff getes­tet, der kli­ma­freund­li­cher sein soll – und lang­fris­tig sogar das Tan­ken güns­ti­ger machen könn­te. Vor­erst kann der Kraft­stoff nur von bestimm­ten Autos genutzt wer­den – er befin­det sich im Test­be­trieb. Bis­lang wird der Sprit in einem geschlos­se­nen Flot­ten­ver­fah­ren geprüft.

Dar­un­ter fal­len unter ande­rem Fahr­zeu­ge der Süd­zu­cker AG. Her­ge­stellt wird er von Cro­p­Ener­gies, einem Toch­ter­un­ter­neh­men der Süd­zu­cker-Grup­pe, das 2006 in Mann­heim gegrün­det wur­de. Cro­p­Ener­gies ist ein füh­ren­der euro­päi­scher Her­stel­ler von nach­hal­tig erzeug­tem, erneu­er­ba­rem Etha­nol.

Die Rede ist von E20, eine kli­ma­freund­li­che und emis­si­ons­är­me­re Alter­na­ti­ve zu bis­he­ri­gen Kraft­stof­fen. Die Beson­der­heit: Der Kraft­stoff ent­hält bis zu 20 Pro­zent Bio­etha­nol und damit das Dop­pel­te an Bio­kom­po­nen­ten im Ver­gleich zu Super E10.

Wenn man statt fos­si­lem Kraft­stoff Bio­etha­nol ver­wen­det, kann dies je nach Her­stel­lungs­ver­fah­ren die Treib­haus­gas-Emis­sio­nen um bis zu 80 Pro­zent redu­zie­ren. Bis­lang kann durch Super E10, das eine bis zu 10-pro­zen­ti­gen Bei­mi­schung von Bio­etha­nol ent­hält, poten­zi­ell drei Mil­lio­nen Ton­nen CO₂ jähr­lich ein­ge­spart wer­den. Bio­etha­nol wird aus nach­wach­sen­den Roh­stof­fen wie Zucker­rü­ben, Kar­tof­feln oder Getrei­de her­ge­stellt.

Vor­aus­set­zung dafür, dass Auto­fah­rer Super E20 tan­ken kön­nen, ist eine Anpas­sung der Qua­li­täts­norm für Otto­kraft­stof­fe (DIN EN 228), die aktu­ell nur einen Etha­nol-Anteil von maxi­mal 10 Volu­men­pro­zent vor­sieht. Exper­ten gehen davon aus, dass der Preis für einen Liter E20 auf einem ähn­li­chen Preis­ni­veau wie E10 lie­gen wird.

Tech­nisch ist der Ein­satz von E20 aller­dings nicht unpro­ble­ma­tisch: Wäh­rend vie­le moder­ne Ben­zi­ner mit E20 zurecht­kä­men, war­nen Exper­ten vor mög­li­chen Schä­den an älte­ren Model­len, etwa an Kraft­stoff­pum­pe oder Ein­spritz­sys­tem. Zudem kön­ne der Ver­brauch leicht um rund drei Pro­zent stei­gen.

Indes haben CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te sich mit einem Appell an EU-Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en gewandt. Ihr Argu­ment: Vor dem Hin­ter­grund der lang­sa­men Ver­brei­tung von E‑Mobilität müs­se auch der bestehen­de Fahr­zeug­be­stand berück­sich­tigt wer­den. E20 kön­ne ein schnel­ler Hebel zur CO2-Reduk­ti­on sein – vor­aus­ge­setzt, es gibt ent­spre­chen­de Nor­men dafür.

 

Foto: Pix­a­bay

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