Wernigerode (red). Nach der Eröffnung der neuen Sonderausstellung „Heine im Harz. Entdeckungen am Rande einer legendären Fußreise“ im Wernigeröder Harzmuseum startet nun auch das Rahmenprogramm. Am 15.10. um 18 Uhr in der Remise des Kunst- und Kulturvereins gewährt Historiker und Ausstellungskurator Dr. Uwe Lagatz tiefere Einblicke in eine andere satirische Harzreise, die Friedrich Gottschalck um 1800 veröffentlicht hat. Unter dem Titel „Meine Streifereyen in den Harz“ schrieb der in anhaltischen Diensten stehende Gottschalck kritische Reisebetrachtungen, die bis heute außerordentlich lesenswert sind.
Begleitet wird die Lesung durch Musik aus dem Wernigeröder Tanzbüchlein, gespielt vom Ensemble iocusvivendi unter der Leitung von Peter Grunwald. Kürzere Passagen dieses Werks von 1786 waren bereits bei der Ausstellungseröffnung zu hören.
Der eigentlich durch seine Reiseführer bekannte Autor Friedrich Gottschalck veröffentlichte seine „Streifereyen“ unter dem Pseudonym Wilhelm Ferdinand Müller, da seine Schilderungen auch viel Zeit- und Sozialkritik enthalten, etwa über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Oberharzer Silberhütten. Ausschnitte aus Gottschalcks Werk können an einer Hörstation in der Sonderausstellung erlebt werden.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Spenden zugunsten des Wernigeröder Geschichts- und Heimatvereins sowie des Fördervereins des Harzmuseums sind willkommen.