Unter dem Motto „Kleine ganz groß in Goslar“ haben sich die Vorschulkinder der Kita Kunterbunt mit einem besonderen Anliegen an Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner gewandt. Im Rahmen der Müll-Boss-Aktion hatten sie zahlreiche Zigarettenkippen eingesammelt – allein auf dem Weg zur Stadtverwaltung zählten sie 79 achtlos weggeworfene Stummel.
Die Kinder zeigten sich erschüttert über die Umweltgefahren durch Zigarettenreste. Eine Kippe kann bis zu 60 Liter Grundwasser verunreinigen. Die Kinder berichteten von Funden im Zoo und erklärten, wie Tiere wie Meeresschildkröten die giftigen Reste mit Futter verwechseln könnten.
Da sie den Erwachsenen das Rauchen nicht verbieten können, appellieren die Kinder an mehr Verantwortung – mit der Idee „Aschenbecher to Go“. Die transportablen Behälter sollen Raucher motivieren, ihre Kippen nicht mehr auf die Straße zu werfen. Kita-Leiterin Birgit Kubitza bot an, die Aschenbecher künftig durch Schulanfänger im Stadtgebiet zu verteilen.
Oberbürgermeisterin Schwerdtner unterstützte die Initiative ausdrücklich. Auch sie sieht die Belastung durch Kippen, besonders in den Fugen des Kopfsteinpflasters. Sie sagte ihre Hilfe bei der Beschaffung der Aschenbecher zu und betonte die Bedeutung des Themas für den Schutz von Umwelt und Wasserressourcen.
Hintergrund ist eine Studie des Verbands kommunaler Unternehmen: Rund 700 Millionen Euro jährlich kosten Städte die Reinigung von Einwegmüll – allein 225 Millionen Euro entfallen auf Zigarettenkippen. Nach städtischer Verordnung ist das Wegwerfen von Kippen in Goslar verboten und kann mit Bußgeld geahndet werden.
Foto: Stadt Goslar