Im Rahmen des bundesweiten Projekts „KI-Nationalpark“ setzt der Nationalpark Harz neue Maßstäbe in der ökologischen Forschung. Gemeinsam mit zwölf weiteren Nationalparken und zwei Wildnisgebieten entsteht erstmals ein schutzgebietsübergreifendes, KI-gestütztes Monitoringsystem zur Erfassung von Biodiversität, Umweltfaktoren und menschlicher Nutzung.
Technik trifft Naturschutz
Im Schutzgebiet wurden 120 Fotofallen und 52 Audiogeräte installiert. Diese erfassen Bewegungen großer Säugetiere sowie Geräusche wie Vogelstimmen, Fledermausrufe oder menschliche Aktivitäten. Ergänzt werden sie durch Messgeräte zur Bodenfeuchte und Temperatur. Ab 2026 sollen auch Verbissspuren analysiert werden.
Projektkoordinatorin Stefanie Pfefferli erläutert: „Die standardisierte Erhebung macht die Daten vergleichbar. Wir wollen unter anderem die Dichte der Rotwildbestände erfassen und Zusammenhänge mit dem Waldwandel sichtbar machen.“ Unterstützt wird sie dabei von Forstwirten, die Batterien und Speicherkarten regelmäßig austauschen.
KI macht Daten sichtbar
Die große Datenmenge wird mithilfe künstlicher Intelligenz automatisch ausgewertet. Die Technologie erkennt Tierarten, menschliche Störungen und ökologische Veränderungen. Die Ergebnisse fließen in einen Managementzyklus ein, der es erlaubt, Schutzmaßnahmen frühzeitig anzupassen.
Zukunftsweisendes Projekt bis 2027
Das Projekt läuft bis 2027 unter der Federführung von Nationale Naturlandschaften e. V., in Kooperation mit der Universität Freiburg und biometrio.earth GmbH. Gefördert wird es durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Förderlinie „KI-Leuchttürme“.
Langfristig soll das Vorhaben nicht nur die Datengrundlage für ein modernes Schutzgebietsmanagement liefern, sondern auch einen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt leisten.
Weitere Informationen unter: www.nationale-naturlandschaften.de/ki-nationalpark
Foto: Mette Daudert



























