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Kei­ne Atem­pau­se für Wer­ni­ge­ro­de: Zwei­te Ter­ror-Dro­hung in zwei Tagen

Am 16. Novem­ber 2025 sorg­te eine Bom­ben­dro­hung in Wer­ni­ge­ro­de (Harz) für gro­ße Auf­re­gung. Der Markt­platz der Alt­stadt wur­de abge­sperrt, Ein­satz­kräf­te rück­ten an, Such­hun­de kamen zum Ein­satz – doch es wur­de kei­ne Bom­be gefun­den. Bereits einen Tag spä­ter folg­te jedoch eine zwei­te Dro­hung – dies führ­te zu wei­te­rer Unsi­cher­heit und wei­te­ren poli­zei­li­chen Maß­nah­men.

Gegen Nach­mit­tag ging bei der Poli­zei Wer­ni­ge­ro­de ein anony­mer Anruf ein. Der Mann gab an, dass sich eine mit Spreng­stoff bestück­te Tasche auf dem Markt­platz befin­de und bald deto­nie­ren sol­le. Wegen die­ser Dro­hung wur­den Stra­ßen rund um den Markt­platz abge­rie­gelt, Hotels und Cafés eva­ku­iert. Meh­re­re Beam­te durch­such­ten das Gebiet sys­te­ma­tisch; ein Spreng­stoff­such­hund wur­de ein­ge­setzt. Das Ergeb­nis: Es wur­de kei­ne Tasche gefun­den, und die Innen­stadt konn­te nach eini­ger Zeit wie­der frei­ge­ge­ben wer­den.

Die Moti­va­ti­on hin­ter den Dro­hun­gen: Men­schen sol­len sich nicht mehr sicher füh­len

Nur einen Tag spä­ter, am heu­ti­gen Mon­tag, mel­de­ten Medi­en eine zwei­te Dro­hung: Laut der Volks­stim­me wur­de „eine Straf­tat für das Are­al rund um das Rat­haus ange­kün­digt“. Die Poli­zei erhöh­te dar­auf­hin ihre Prä­senz noch­mals stark. Die Innen­stadt geriet erneut in den Fokus der Sicher­heits­kräf­te, und die Bewoh­ner von Wer­ni­ge­ro­de waren erneut beun­ru­higt.

Die zwei­te Dro­hung, die nur einen Tag nach der ers­ten Bom­ben­dro­hung in Wer­ni­ge­ro­de bekannt wur­de, ist mehr als nur ein iso­lier­tes Ereig­nis. Sie ver­deut­licht, wie ver­wund­bar öffent­li­che Orte sein kön­nen, wenn selbst eine zunächst erfolg­lo­se Dro­hung wei­ter eska­liert. Für die Bevöl­ke­rung hat sie eine dop­pel­te Wir­kung: Einer­seits die unmit­tel­ba­re Angst vor einer rea­len Gefahr, ande­rer­seits ein Nach­hal­len psy­cho­lo­gi­scher Unsi­cher­heit.

Für Poli­zei und Stadt bedeu­tet sie, dass nicht nur kurz­fris­ti­ge Ein­sät­ze not­wen­dig sind, son­dern auch stra­te­gi­sches Den­ken in Sachen Prä­ven­ti­on, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kri­sen­ma­nage­ment. Letzt­lich ist es eine Erin­ne­rung dar­an, wie wich­tig ein schnel­ler, ent­schlos­se­ner und zugleich beson­ne­ner Umgang mit Bedro­hungs­la­gen ist – gera­de in his­to­risch wert­vol­len Städ­ten wie Wer­ni­ge­ro­de.

Angst vor Anschlä­gen in der Weih­nachts­zeit beson­ders groß

Nach der zwei­ten Dro­hung erhöh­te die Poli­zei ihre Prä­senz deut­lich. Laut Medi­en­be­rich­ten reagier­ten die Ein­satz­kräf­te sofort, um das Risi­ko zu mini­mie­ren. Die erneu­te Dro­hung führ­te zu unsi­che­ren Ver­hält­nis­sen in der Stadt. Gera­de im Vor­feld eines Weih­nachts­mark­tes, der tra­di­tio­nell vie­le Besu­cher anzieht, war die Angst vor einem mög­li­chen Anschlag beson­ders groß.

Loka­len Medi­en zufol­ge war die zwei­te Dro­hung ein star­kes The­ma – sie domi­nier­te die Schlag­zei­len und präg­te die Stim­mung in Wer­ni­ge­ro­de.

Die Poli­zei lei­te­te Ermitt­lun­gen ein, um den oder die Täter zu iden­ti­fi­zie­ren. Bis­lang war unklar, ob die Dro­hun­gen ernst gemeint waren oder ob ein Nach­ah­mungs­tä­ter am Werk ist. Die Tat­sa­che, dass bei der ers­ten Dro­hung nichts gefun­den wur­de, erschwert die Ermitt­lungs­ar­beit, da kei­ne phy­si­schen Spu­ren (z. B. Spreng­stoff­res­te) vor­han­den sind.

Bür­ger ver­lie­ren Ver­trau­en in öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung

Sol­che Dro­hun­gen unter­gra­ben das Ver­trau­en der Bür­ger in die Fähig­keit der Ord­nungs­kräf­te, sie zu schüt­zen. Spe­zi­ell wenn Dro­hun­gen wie­der­holt auf­tre­ten, kann dies das Sicher­heits­ge­fühl nach­hal­tig beein­flus­sen.

Poli­zis­ten, Such­hun­de, Absperr­maß­nah­men – sol­che Ein­sät­ze kos­ten viel Geld und Per­so­nal. Wie­der­hol­te Dro­hun­gen könn­ten lang­fris­tig die Ein­satz­ka­pa­zi­tä­ten belas­ten und Fra­gen nach Prä­ven­ti­ons­stra­te­gien auf­wer­fen. Die Stadt Wer­ni­ge­ro­de und die Poli­zei ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, wie man sol­che Dro­hun­gen künf­tig früh­zei­tig erkennt, rich­tig bewer­tet und effek­tiv dar­auf reagiert.

Eine zwei­te Dro­hung kann als sym­bo­li­scher Angriff ver­stan­den wer­den – nicht nur auf die phy­si­sche Sicher­heit, son­dern auf das Psy­chi­sche, auf die Lebens­kul­tur einer Stadt, ins­be­son­de­re in einer tou­ris­tisch gepräg­ten Alt­stadt mit Mark­platz und Weih­nachts­markt.

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