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Infor­ma­ti­ons­abend zur Abschaf­fung der Stra­ßen­aus­bau­bei­trä­ge stößt auf gro­ßes Inter­es­se

In Bad Lau­ter­berg fand vor weni­gen Tagen eine gut besuch­te Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zum The­ma Stra­ßen­aus­bau­bei­trä­ge statt. Über 100 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sowie zahl­rei­che Rats­mit­glie­der ver­schie­de­ner Par­tei­en ver­sam­mel­ten sich im gro­ßen Saal des Rat­hau­ses, um sich über recht­li­che und finan­zi­el­le Aspek­te der soge­nann­ten „Strabs“ zu infor­mie­ren. Die Ver­an­stal­tung war auf Antrag der „Wäh­ler­grup­pe im Rat“ (WgiR) durch­ge­führt wor­den.

Abschaf­fung unter bestimm­ten Bedin­gun­gen mög­lich

Als Refe­ren­ten spra­chen Jan Ver­möh­len vom Bund der Steu­er­zah­ler Niedersachsen/Bremen sowie Kreis­rä­tin Mar­lies Dor­nie­den vom Land­kreis Göt­tin­gen. Bei­de leg­ten dar, dass die Erhe­bung von Stra­ßen­aus­bau­bei­trä­gen kei­ne Pflicht mehr dar­stel­le. Bereits 56 Pro­zent der nie­der­säch­si­schen Kom­mu­nen hät­ten die Bei­trä­ge abge­schafft – teil­wei­se durch Grund­steu­er­erhö­hun­gen, teil­wei­se durch den Rück­griff auf all­ge­mei­ne Haus­halts­mit­tel oder Kre­di­te.

Ein zen­tra­les Argu­ment gegen die Bei­trä­ge ist laut Ver­möh­len die dras­ti­sche Kos­ten­stei­ge­rung im Stra­ßen­bau. Wäh­rend die Ein­künf­te der Bür­ger seit 2015 nur um rund 20 Pro­zent gestie­gen sei­en, hät­ten sich die Bau­kos­ten um über 70 Pro­zent erhöht. Dadurch wür­den die Bei­trä­ge für vie­le Haus­be­sit­zer unzu­mut­bar.

Dis­kus­si­on über Bad Lau­ter­bergs Haus­halt

Kreis­rä­tin Dor­nie­den erläu­ter­te, dass die Kom­mu­nen seit 2022 Kre­di­te zur Stra­ßen­sa­nie­rung auf­neh­men dür­fen – vor­aus­ge­setzt, die Finanz­pla­nung ist soli­de. Bad Lau­ter­berg aller­dings habe bereits erheb­li­che Kre­dit­auf­nah­men im Haus­halt 2025/26 vor­ge­se­hen. Zudem sei ein Defi­zit von rund 16 Mil­lio­nen Euro bis 2029 abseh­bar. Eine voll­stän­di­ge Kom­pen­sa­ti­on der „Strabs“ wäre nur durch eine Erhö­hung des Grund­steu­er­he­be­sat­zes von der­zeit 320 auf 420 Pro­zent mög­lich.

Wider­spruch zur geplan­ten Bei­trags­er­he­bung

Wider­spruch ern­te­te Bür­ger­meis­ter Rolf Lan­ge, der erklär­te, aktu­ell sei­en kei­ne bei­trags­pflich­ti­gen Stra­ßen­aus­bau­pro­jek­te geplant. Die WgiR ver­wies jedoch auf den Haus­halt, in dem der Aus­bau der Stra­ße „Am Schol­ben“ unter Betei­li­gung der Anlie­ger vor­ge­se­hen ist. Auch die vom Bür­ger­meis­ter genann­te Betei­li­gungs­quo­te von 20 Pro­zent wur­de kri­ti­siert – laut gül­ti­ger Sat­zung beträgt der Anteil 75 Pro­zent.

Ver­wal­tungs­kos­ten und Rechen­mo­del­le

WgiR-Rats­herr Bernd Jackisch beton­te, dass durch die Abschaf­fung der Bei­trä­ge bis zu 27 Pro­zent Ver­wal­tungs­kos­ten ein­ge­spart wer­den könn­ten. Ver­möh­len bestä­tig­te die­se Mög­lich­keit. Dor­nie­den merk­te an, dass man andern­orts auch effi­zi­en­ter gear­bei­tet habe.

Eine zwei­te Pres­se­mel­dung mit den Bür­ger­fra­gen der Ver­an­stal­tung ist ange­kün­digt.

Foto: Bernd Jackisch für die Wäh­ler­grup­pe im Rat

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