Herzberg (red). Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat gegen einen 23-jährigen Mann Haftbefehl erlassen – er steht unter dem dringenden Tatverdacht, am 28.Januar 2025 in einem Wohnhaus in Herzberg an mehreren Stellen Feuer gelegt zu haben. Bei dem Brand war ein 59-Jähriger gestorben.
Der Beschuldigte befand sich zum Tatzeitpunkt im brennenden Haus – das Opfer war der Eigentümer
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, sei der junge Mann, der selbst aus Herzberg stammt, zunächst als Zeuge vernommen worden. Er hatte sich zum besagten Zeitpunkt in dem brennenden Haus aufgehalten und sei zur Erstversorgung in ein Krankenhaus gebracht, aber schnell wieder entlassen worden.
Derweil liefen die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft auf Hochtouren. Wie diese nun ergeben haben, kommt der 23-Jährige als Verursacher des Feuers in Frage. Er ist der schweren Brandstiftung mit Todesfolge dringend tatverdächtig. Wie sich herausstellte, war das Opfer der Eigentümer des Hauses.
Amtsgericht Göttingen erlässt Haftbefehl wegen Fluchtgefahr – Bei Verurteilung droht „lebenslänglich“
Gegen den Beschuldigten erließ das Amtsgericht Göttingen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl. Der Mann sitzt jetzt in der JVA Rosdorf und wartet auf die Anklageerhebung. Damit ist zu rechnen, sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind.
Sein Verteidiger hat inzwischen Akteneinsicht beantragt. Wie der Pressesprecher des Amtsgerichts Göttingen, Oberstaatsanwalt Andreas Buick, mitteilte, erwartet den Beschuldigten bei einer Verurteilung eine lebenslange Freiheitsstrafe, mindestens aber 10 Jahre Gefängnis.
Die Staatsanwaltschaft hatte mit ihrem Antrag für den Haftbefehl zur Eile gedrängt, weil in diesem Fall bei dem Beschuldigten akute Fluchtgefahr besteht.
Hauseigentümer starb an Rauchgasvergiftung – jede Hilfe kam zu spät
Das Feuer hatte die Einsatzkräfte die ganze Nacht hindurch in Atem gehalten. Der Notruf war um 1:10 Uhr eingegangen. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr Herzberg Ort des Geschehens eintrafen, stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Aus diesem Grund wurden die übrigen Feuerwehrkollegen aus Herzberg zur Unterstützung der Löscharbeiten zusammengezogen.
An dem Einsatz waren rund 100 Kräfte beteiligt, darunter auch Rettungsdienst und Polizei. Wie die Feuerwehr Herzberg mitteilt, war mit dem Einsatz eine gewisse Tragik verbunden. Die Rettungskräfte wussten, dass sich noch eine Person im Haus befand. Es war ihnen jedoch nicht möglich, zum Brandherd vorzudringen. Für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Nachdem das Feuer in den frühen Morgenstunden endgültig gelöscht war, konnten die Feuerwehrleute den Toten am Fenster sehen. Der 59-Jährige war an einer Rauchvergiftung gestorben.