Die Stadt Halberstadt setzt ab dem 15. Oktober 2025 auf künstliche Intelligenz, um ihren Bürgerservice zu verbessern. Mit dem Sprachassistenten „Patrick“ steht nun ein digitaler Helfer bereit, der Anfragen im Bürgerbüro und in der Wohngeldstelle beantwortet – freundlich, rund um die Uhr und mehrsprachig.
Einsatz im Bürgerkontakt
Der KI-Bot „Patrick“ ist über die bestehenden Telefonnummern des Bürgerbüros und der Wohngeldstelle erreichbar. Zum Gesprächsbeginn stellt sich das System als digitaler Assistent vor und bittet um Zustimmung zur Verarbeitung der Daten. Anschließend beginnt der Dialog, bei dem Routinefragen etwa zu Personalausweisen, Reisepässen oder Wohngeldanträgen beantwortet werden. Auch Hinweise auf regionale Angebote, wie Fotostudios für Passbilder, sind Teil des Services.
Testphase und Weiterentwicklung
Die Testphase läuft bis Ende des Jahres. Derzeit wird etwa jeder dritte Anruf an „Patrick“ weitergeleitet, um Erfahrungen zu sammeln und die Technik zu optimieren. Bei positiver Rückmeldung soll das System dauerhaft eingeführt und auf weitere Verwaltungsbereiche ausgeweitet werden.
Ziele: Entlastung und Effizienz
Thomas Rimpler, stellvertretender Oberbürgermeister, sieht in dem Projekt eine gezielte Verbesserung des Bürgerservices. Die KI entlaste Mitarbeitende bei Standardanfragen und ermögliche ihnen, sich verstärkt komplexeren Anliegen zu widmen. So könne die Verwaltung effizienter und bürgernäher arbeiten.
Technik aus Halberstadt
Entwickelt wurde „Patrick“ vom Start-up fertig.ai, das künftig seinen Sitz in Halberstadt hat. Gründer Alexander Stoi, Medizinstudent am AMEOS-Klinikum Halberstadt, baut das Unternehmen parallel zum Studium auf. Ziel sei es, den Sprachbot kontinuierlich weiterzuentwickeln – etwa mit Funktionen zur direkten Terminbuchung.
Datenschutz im Fokus
Alle Abläufe des Systems erfüllen die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung. Laut IT-Leiter Benjamin Strozinsky bietet der KI-Einsatz eine Antwort auf den zunehmenden Fachkräftemangel in der Verwaltung und sorgt für zeitgemäße Servicequalität.
Foto: Stadt Halberstadt