Goslar (red). Rund 50 Gäste feierten am Samstag, 30. November die erfolgreiche Eröffnung der Ausstellung „Farbenreich“ im Stadtteilbüro Jürgenohl. Die Werke von 16 Künstler*innen, entstanden im Rahmen eines inklusiven Kunstkurses und wurden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Durchführung des Kurses, geleitet von Qasim Alsharqy, ermöglichten Spendengelder der Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ des Norddeutschen Rundfunks.
Sven Dickfeld, Geschäftsführer der Lebenshilfe, betonte in seiner Rede die besondere Bedeutung der Werke: „Die Bilder geben Einblick in die Gedankenwelt der Künstlerinnen und Künstler und regen zum Nachdenken an. Nur eine Randnotiz, weil es für uns selbstverständlich ist: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung haben hier Seite an Seite gearbeitet. Vielen Dank an alle Spenderinnen und Spender sowie an Sylvia Hadam, Quartiersmanagerin in Jürgenohl, deren Engagement diese Ausstellung erst möglich gemacht hat.“
Auch Sidney Gromnica, 1. Vorsitzender der Künstlergilde Harz, fand bewegende Worte: „Für jeden Menschen gibt es irgendwo einen speziellen Platz im Leben, der auf ihn wartet – die richtige Stelle, wo er Außergewöhnliches leisten kann. Dieser Workshop hat das Wort von Joseph Beuys Wirklichkeit werden lassen: ‚Jeder ist ein Künstler!‘ Beuys meinte nicht, dass jeder malen kann, sondern dass jeder die Fähigkeit hat, auf unterschiedlichste Weise intuitiv Gefühle auszudrücken, seine Weltsicht mitzuteilen – und das voller Freude am Experiment.“
Im Künstlergespräch erläuterte Kursleiter Qasim Alsharqy seine Methoden. Er führte die Teilnehmenden in zwei Techniken ein – die Spritztechnik und die Frischfolientechnik – mit denen beeindruckende Hintergründe entstanden.
Alsharqy erinnerte an seine eigene künstlerische Prägung: „Ich war 10 Jahre alt, da habe ich eine Kiste mit Farben geschenkt bekommen und ich dachte mir: Ich kann diese Farben nicht nutzen, denn dann sind sie weg, dann habe ich keine mehr. Mir ist es wichtig, aus möglichst wenig viel zu machen. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie die Teilnehmenden sich gegenseitig unterstützt haben – denn das ist im Leben entscheidend: sich weiterzuhelfen.“
Öffnungszeiten der Ausstellung
Die Ausstellung ist bis zum 18. Dezember 2024 im Stadtteilbüro Jürgenohl, Danziger Straße 53, zu sehen. Einzelne Künstler*innen sind vor Ort und freuen sich auf Gespräche mit den Besucher*innen.
- Montags: 09. und 16. Dezember, 18:00–19:00 Uhr
- Mittwochs: 11. und 18. Dezember, 14:00–16:00 Uhr
Foto: Halit Yalcin