Zum 80. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Halberstadt versammelten sich über 250 Bürgerinnen und Bürger zur Mittagszeit an der Ruine der Franzosenkirche. Das Glockengeläut der Halberstädter Kirchen erinnerte an den Beginn der Bombardierung am 8. April 1945.
Oberbürgermeister Daniel Szarata begrüßte Staatssekretär Klaus Zimmermann als Vertreter der Landesregierung.
Die Veranstaltung war würdevoll gestaltet und erinnerte sowohl an die schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit als auch an den Wiederaufbau der Stadt.
Ein besonders emotionaler Moment war die Rezitation aus dem Halberstädter Requiem von Georg Faulhaber, vorgetragen von Moritz Bense. Die Gäste der zweiten und nachfolgenden Generationen der Opfer des Konzentrationslagers Langenstein-Zwieberge verliehen der Gedenkfeier mit ihrer Anwesenheit eine besondere Bedeutung.
Unter ihnen war auch Marcin Stankiewicz, dessen Rede – geprägt von Mahnung und dem Wunsch nach Versöhnung – von Dr. Gero Fedtke, dem Leiter der Gedenkstätte, ins Deutsche übersetzt wurde.
Den musikalischen Rahmen gestaltete das Bläserquartett des Harztheaters.
In seiner Ansprache zitierte Oberbürgermeister Szarata aus einem Brief von Dagmar Ortmann, den sie ihm wenige Tage zuvor zugesandt hatte. Frau Ortmann musste als Kind die Schrecken des 8. April 1945 miterleben und leistete später einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Stadt. Zum Abschluss seiner Rede formulierte Daniel Szarata seinen persönlichen Wunsch nach Frieden in der ganzen Welt.
Diesen Wunsch unterstreichend, stiegen am Ende der Gedenkveranstaltung weiße Friedenstauben in den Himmel.
Den Abschluss des Tages bildete ein Gedenkkonzert im Großen Ratssaal anlässlich des 80. Jahrestags der Zerstörung Halberstadts und der Befreiung des KZ Langenstein-Zwieberge. Das Konzert des Muthesius-Ensembles Halberstadt stand unter dem Motto:
„Sei würdig, den Namen Mensch zu tragen“ – ein Zitat von Anita Lasker-Wallfisch, Mitglied des Mädchenorchesters von Auschwitz.
Foto: Stadt Halberstadt / Holger Wegener