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Füh­rung im KZ-Außen­la­ger Ell­rich-Juli­us­hüt­te — Kreis­ar­chäo­lo­ge Dr. Flindt erläu­tert den wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­stand zur Geschich­te des Lagers

Ell­rich (red). Rund 50 inter­es­sier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Ell­rich, Wal­ken­ried und Umge­bung nah­men am ver­gan­ge­nen Sams­tag an einer Füh­rung im ehe­ma­li­gen KZ-Außen­la­ger Ell­rich-Juli­us­hüt­te teil. Gelei­tet wur­de die Ver­an­stal­tung von Dr. Flindt, dem Göt­tin­ger Kreis­ar­chäo­lo­gen, der den aktu­el­len wis­sen­schaft­li­chen Kennt­nis­stand zur Lager­ge­schich­te ver­mit­tel­te.

Dr. Flindt führ­te zunächst in die Geschich­te des Lagers ein, das von März 1944 bis April 1945 exis­tier­te. Er erklär­te die Zie­le der SS, kriegs­wich­ti­ge Pro­duk­ti­ons­stät­ten für die Jun­kers-Wer­ke im Kohn­stein und Him­mels­berg bei Woff­le­ben zu errich­ten. Dabei wur­de das Leben der KZ-Häft­lin­ge rück­sichts­los aus­ge­beu­tet. Etwa 4000 Men­schen kamen allein im Lager Ell­rich-Juli­us­hüt­te inner­halb eines Jah­res ums Leben. Die sterb­li­chen Über­res­te von rund 1000 Opfern lie­gen bis heu­te auf dem Gelän­de. Die­se Stel­len wur­den vom Land Nie­der­sach­sen als Kriegs­grä­ber­stät­ten aner­kannt und ste­hen unter Schutz.

Trotz sei­nes Sta­tus als Außen­la­ger von Mit­tel­bau-Dora galt Ell­rich-Juli­us­hüt­te als eines der töd­lichs­ten KZ-Lager. Dr. Flindt berich­te­te bei einem Rund­gang über das Gelän­de von den Ergeb­nis­sen der von ihm gelei­te­ten Aus­gra­bun­gen. Er beton­te die Bedeu­tung die­ser For­schun­gen, beson­ders da nach 80 Jah­ren immer lau­ter wer­den­de Stim­men einen Schluss­strich unter die­se Geschich­te for­dern. Noch besorg­nis­er­re­gen­der ist die Tat­sa­che, dass es auch Men­schen gibt, die die­se Ver­bre­chen leug­nen.

Die Füh­rung dien­te nicht nur der Wis­sens­ver­mitt­lung über die Lager­ge­schich­te, son­dern auch dem Enga­ge­ment für die Wei­ter­ga­be die­ses Wis­sens an künf­ti­ge Gene­ra­tio­nen. Die Initia­ti­ven „Gegen das Ver­ges­sen – Wir zei­gen Gesicht“ (Ell­rich), „Bunt­Ver­netzt“ (Wal­ken­ried) sowie die Geschichts­ver­ei­ne aus Wal­ken­ried und Nord­hau­sen bedank­ten sich bei Dr. Flindt für die ein­drucks­vol­le Gestal­tung der Füh­rung.

Foto: Bunt­Ver­netzt

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