Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten, ist für viele Besucherinnen und Besucher des Nationalparks Harz ein besonderes Erlebnis. Doch was gut gemeint ist, kann gefährlich werden: Immer mehr Menschen füttern Füchse – mit gravierenden Folgen.
„Gerade an stark frequentierten Orten des Schutzgebiets zeigen sich derzeit auffallend viele Füchse, insbesondere Jungtiere, die noch lernen müssen, sich selbstständig zu ernähren“, berichtet Henning Möller, Leiter der Nationalparkwacht. Das Verhalten der Tiere weckt bei vielen Mitgefühl – doch Futterangebote führen dazu, dass die Füchse ihre natürliche Scheu verlieren und sich zunehmend in gefährliche Situationen begeben.
Besonders an Parkplätzen oder Straßen können die Tiere durch ihre Zutraulichkeit zu Verkehrsopfern werden. Auch ungeeignetes Futter kann bei Jungtieren gesundheitliche Schäden verursachen. Hinzu kommt die erhöhte Gefahr der Krankheitsübertragung an Futterplätzen.
„Das Füttern von Wildtieren ist grundsätzlich verboten und kann als Ordnungswidrigkeit geahndet werden“, erklärt Jasper Tramp aus dem Wildtiermanagement der Nationalparkverwaltung. Die entsprechenden Vorschriften gelten auch im Nationalparkgebiet, das sich über Sachsen-Anhalt und Niedersachsen erstreckt.
Trotz der rechtlichen Lage setzt die Verwaltung vorrangig auf Aufklärung. Rangerinnen und Ranger sprechen Besucher direkt an und informieren über die Risiken. Die meisten Gäste reagieren laut Möller verständnisvoll – doch auch Bußgelder können verhängt werden.
Die Nationalparkverwaltung appelliert daher an alle Besucher: Füchse und andere Wildtiere nur aus der Ferne beobachten, kein Futter auslegen – und der Natur ihren Lauf lassen.
Foto: Ole Anders