Die Serie reißt nicht ab. 16 Schulen in Niedersachsen sind innerhalb weniger Tage Ziel einer regelrechten Welle von Bombendrohungen geworden. Die Polizei nimmt die Drohmails grundsätzlich ernst. Auch mehrere Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wurden bedroht.
Laut Polizei waren am Freitag in mehreren Bundesländern Drohmails eingegangen, neben Mecklenburg-Vorpommern waren demnach auch Schulen in Nordrhein-Westfalen, Bayern, Sachsen und Rheinland-Pfalz bedroht worden. Im bayerischen Landeskriminalamt und dem LKA Hessen war von einer bundesweiten Aktion beziehungsweise einem bundesweiten Phänomen die Rede.
LKA Niedersachsen: Anscheinend deutschlandweite Aktion
Die Drohungen gingen nach Angaben verschiedener Polizeistellen jeweils am Sonntag per Mail ein. Teilweise wurde der Schulbetrieb an den betroffenen Einrichtungen am Montag ausgesetzt. Die Landeskriminalämter der Länder würden sich für die Suche nach dem Täter nun vernetzen, sagte ein Sprecher der Polizei Hannover.
In Thüringen gingen an mehreren Schulen Bombendrohungen ein. Wie die Polizei mitteilte, seien mindestens zwölf Einrichtungen in Erfurt und eine Schule in Stadtroda im Saale-Holzland-Kreis betroffen gewesen. Die betroffenen Einrichtungen hätten am Sonntagabend wortgleiche Droh-Mails erhalten.
Daraufhin habe die Polizei bereits in der Nacht mehrere Schulen abgesucht, ohne Verdächtiges zu finden. Drei Schulen wurden vorsorglich geräumt, an zwei Einrichtungen wurde der Schulbetrieb am Montag eingestellt.
Das LKA gab bekannt, dass es auch Hinweise zu Bombendrohungen gegen Schulen in Sachsen gebe. Mehr zu diesen Fällen ist derzeit nicht bekannt.
Niedersachsen geht von keiner ernsthaften Bedrohung aus
Im Raum Hannover waren nach Angaben der Stadt vier Schulen betroffen — drei Gymnasien und eine Realschule. Nach Angaben der Polizei seien jeweils Einsatzkräfte vor Ort. Von einer echten Bedrohung gingen die Beamten zunächst nicht aus. Nach Angaben der Stadt fand aber an allen Schulen regulär Unterricht statt. Dazu habe man sich in Absprache mit der Polizei entschieden.
Zwei weitere Schulen waren in Hildesheim und Bad Salzdetfurth betroffen. Nach einer intensiven Prüfung habe die Polizei keine akute Gefahrenlage festgestellt, wie sie auf der Plattform X mitteilte.
Auch bei der Lise-Meitner-Schule in Stuhr-Moordeich ist eine Drohung per E‑Mail eingegangen. Die Polizei hatte die Schule vorsichtshalber geschlossen um damit sicherzustellen, dass niemand das Gebäude betritt. Zwei Spürhunde waren im Einsatz, ein verdächtiger Gegenstand wurde laut Polizeiinspektion Diepholz nicht gefunden. Die
Polizei ermittelt nun wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten.