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Eine klei­ne Sen­sa­ti­on: Unbe­kann­tes Ölge­mäl­de von Ernst Hel­big kommt aus den USA nach Wer­ni­ge­ro­de

Übergabe Gemälde Ernst Helbig mit Erika Hartwieg und Olaf Ahrens Gemälde Blick auf Wernigerode von Süden Ernst Helbig

Das Wer­ni­ge­röder Harz­mu­se­um ist um eine Attrak­ti­on rei­cher. Vor weni­gen Tagen über­nahm Muse­ums­lei­ter Olaf Ahrens in den Räu­men des Braun­schwei­ger Stadt­ar­chivs ein Ölge­mäl­de des bekann­ten roman­ti­schen Malers Ernst Hel­big von der in den USA leben­den Eigen­tü­me­rin als Schen­kung. Das bis­her voll­kom­men unbe­kann­te und auch im Werk­ver­zeich­nis aus dem Jahr 2002 nicht erwähn­te Bild zeigt eine unge­wöhn­li­che Ansicht von Wer­ni­ge­ro­de aus süd­li­cher bis süd­öst­li­cher Rich­tung. Im Bild­mit­tel­punkt sind die Stadt­mau­er, die St.-Sylvestri-Kirche mit ihrem dama­li­gen, 1869 abge­ris­se­nen und spä­ter erneu­er­ten Turm, zahl­rei­che Gebäu­de des Stadt­zen­trums sowie das Dach des his­to­ri­schen Rat­hau­ses zu sehen. In der Fer­ne zeich­nen sich die Char­lot­ten­lust, die mit­tel­al­ter­li­che War­te an der heu­ti­gen Müll­de­po­nie und wohl auch der Fall­stein ab. Das Bild wur­de bereits vor län­ge­rer Zeit ein­deu­tig Ernst Hel­big zuge­schrie­ben und ist unda­tiert. Es ist ab sofort inner­halb der Son­der­aus­stel­lung „Zwi­schen Him­mel und Revol­te – Klos­ter Him­mel­pfor­te und der Bau­ern­krieg“ (bis 10. August) zu sehen. Auch bei den nächs­ten öffent­li­chen Füh­run­gen am 15. Juni (15.30 Uhr, mit Annet­te Grund­mei­er) und am 22. Juni (11 Uhr, mit Olaf Ahrens) wird der Neu­zu­gang prä­sen­tiert.

„Es ist eine klei­ne Sen­sa­ti­on, dass nach rund 180 Jah­ren ein völ­lig unbe­kann­tes Gemäl­de des gro­ßen Roman­ti­kers Ernst Hel­big gleich­sam aus dem Nichts auf­taucht. Es stammt aus Fami­li­en­be­sitz und wur­de bis vor Kur­zem in Boston/USA auf­be­wahrt“, so Ahrens. „Die bis­he­ri­ge Eigen­tü­me­rin wan­der­te in den sieb­zi­ger Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts in die USA aus und ent­schied sich nun, das Gemäl­de der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen. Wir sind sehr dank­bar, dass die­ses ein­ma­li­ge Kunst­werk den Weg zurück nach Deutsch­land und in unse­re Samm­lung gefun­den hat. Das Motiv ist außer­ge­wöhn­lich, und vie­le Bild­ele­men­te exis­tie­ren heu­te nicht mehr in ihrer dama­li­gen Gestalt. Außer­dem fin­det sich das Motiv mit der Blick­rich­tung von Süden über die Alt­stadt mit ihren zahl­rei­chen Details bis zum Fall­stein nur rela­tiv sel­ten in den bekann­ten Samm­lun­gen. Das auf eine Holz­plat­te gemal­te Ölbild wur­de bereits fach­ge­recht restau­riert und befin­det sich in einem sehr guten Zustand. Wir freu­en uns sehr, das Gemäl­de der Öffent­lich­keit zugäng­lich machen zu kön­nen.“

Hin­ter­grund
Die bis­he­ri­ge Eigen­tü­me­rin, die sich nun zu einer Schen­kung an unser Haus ent­schlos­sen hat, kann ihre Fami­li­en­ge­schich­te weit zurück­ver­fol­gen. Nach ihrer Kennt­nis war der ers­te Eigen­tü­mer ein Rich­ter aus der Fami­lie Hart­wieg, der Mit­te des 19. Jahr­hun­derts, zur Zeit von Ernst Hel­big, in Wer­ni­ge­ro­de amtier­te. Die­ser Frie­de­rich Hart­wieg ver­erb­te es an sei­nen Sohn, und so wur­de das Gemäl­de über meh­re­re Gene­ra­tio­nen inner­halb der Fami­lie wei­ter­ge­ge­ben. Im 20. Jahr­hun­dert leb­te ein Teil der Fami­lie in Braun­schweig, wo im Stadt­ar­chiv umfang­rei­che Unter­la­gen zur Fami­li­en­ge­schich­te auf­be­wahrt wer­den. Das Foto zeigt die Spen­de­rin Eri­ka Hart­wieg sowie Muse­ums­lei­ter Olaf Ahrens vor dem Stamm­baum der Fami­lie Hart­wieg im Lese­saal des Stadt­ar­chivs Braun­schweig.

Foto: Stadt Wer­ni­ge­ro­de

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