Quedlinburg (red). Seit Monaten wird das Harzklinikum Quedlinburg von einer Serie von Einbrüchen und Diebstählen heimgesucht. Sie begann im November 2023 und hat seit Juli massiv an Fahrt aufgenommen. Innerhalb von elf Monaten wurde sieben Mal eingebrochen. Die Klinikleitung schätzt den entstandenen Schaden mittlerweile auf rund 100.000 Euro. Mittlerweile konnten zwei Verdächtige festgenommen werden. Sie sitzen in Untersuchungshaft. Die Festgenommenen sollen zu einem Einbrecher-Clan gehören, der bereits seit den 90er-Jahren sein Unwesen treibt.
Beim Harzklinikum handelt es sich um ein Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft mit 2.500 Beschäftigten. Es unterhält Standorte in Quedlinburg, Wernigerode, und Blankenburg.
Diebstähle wurden immer dreister und die Dimension der Beute nahm zu
Angefangen hat alles mit dem Diebstahl von Personalakten. Vermutlich war dies nur ein Testballon. Den schon im Mai dieses Jahres erfolgte der zweite Einbruch. Dieses Mal erbeuteten die Diebe Laptops im Wert von rund 4.000 Euro.
Allerdings beließen es die Täter nicht beim Klinikbereich. Im Juli ließen sie bei einem Bruch Handys und Dokumente mitgehen, nachdem sie zuvor einen 200-Kilo-Tresor geknackt hatten. Der nächste Coup erfolgte im September: Bargeld und Büroausstattung waren das Ziel. 300 Euro wurden entwendet.
Diebe stehlen alles, was nicht niet- und nagelfest ist
Bei einem weiteren Einbruch wurde es noch spektakulärer. Offenbar ermutigt von der Folgenlosigkeit ihrer Taten, gruben Unbekannte auf dem Klinikgelände etwa 300 Kilogramm Kupferkabel aus und nahmen die wertvolle Beute mit. Aktuell liegt in Deutschland der Preis für ein Kilogramm Kupfer bei 7 bis 8 Euro je nach Reinheit.
Die Klinikleitung hat den entstandenen Schaden indes auf rund 100.000 Euro beziffert. Doch damit nicht genug: Zum Schutz eingestelltes Sicherheitspersonal und Folgeschäden schlagen mit zusätzlichen Kosten zu Buche. Obwohl mittlerweile die erwähnten Festnahmen erfolgt sind, kann das die entstandene Unruhe im Klinikpersonal nur bedingt beruhigen.
Die Diebe hatten sich immerhin mit ihren Einbrüchen Zutritt zu 1.500 Räumen verschafft. Wie aus Medienkreisen verlautet habe man einer derartige Einbruchserie in den 40 Jahren des Bestehens des Klinikums noch nicht erlebt.