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Ein Stück Mari­ne- und Mili­tär­ge­schich­te: U‑Boot-Wrack der U16 kommt in den Harz

Das U‑Boot U 16, gebaut 1911 für die Kai­ser­li­che Mari­ne, sank 1919 vor der Insel Scha­r­hörn in der Nord­see und liegt mehr als ein Jahr­hun­dert am Mee­res­grund. Nun wur­de das Wrack geho­ben und Tei­le davon sol­len in Muse­en aus­ge­stellt wer­den – unter ande­rem im Fahr­zeug- und Tech­nik­mu­se­um Ben­ne­cken­stein in Sach­sen-Anhalt.

U 16 sym­bo­li­siert auf ein­drucks­vol­le Wei­se, wie Tech­nik­ge­schich­te, Mili­tär­ge­schich­te und mari­ti­mes Erbe mit­ein­an­der ver­bun­den sind. Die Ber­gung aus der Nord­see und die Über­füh­rung von Tei­len nach Sach­sen-Anhalt zei­gen: Auch inner­deut­sche Regio­nen kön­nen mari­ti­me Geschich­te erleb­bar machen.

Gleich­zei­tig mahnt der Vor­gang zur Sorg­falt: Denk­mal­pfle­ge, Recht, Ber­gungs­tech­nik und Aus­stel­lungs­pra­xis müs­sen in Ein­klang gebracht wer­den. Die Aus­stel­lung im Fahr­zeug- und Tech­nik­mu­se­um Ben­ne­cken­stein eröff­net eine sel­te­ne Gele­gen­heit, sich mit einem Stück deut­scher Unter­see­ge­schich­te aus­ein­an­der­zu­set­zen – und erin­nert dar­an, dass selbst eine Regi­on weit vom Meer ent­fernt vom mari­ti­men Erbe berührt sein kann.

U‑16: Grund für den Unter­gang wur­de nie geklärt

Das U‑Boot U 16 wur­de 1911 bei der Ger­ma­nia­werft in Kiel gebaut. Es war Teil der Kai­ser­li­chen Mari­ne im Ers­ten Welt­krieg und galt sei­ner­zeit als rela­tiv moder­nes U‑Boot.

Am 31. August auf den 1. Sep­tem­ber 1919 sank das Boot vor Scha­r­hörn bei einer Über­füh­rungs­fahrt nach Groß­bri­tan­ni­en. Der genaue Unter­gangs­grund ist nicht voll­stän­dig geklärt; eine Theo­rie lau­tet, dass die Besat­zung das Boot selbst ver­senkt hat, um einer Aus­lie­fe­rung an die Alli­ier­ten zu ent­ge­hen.

Damit stellt das Wrack nicht nur ein tech­ni­sches Relikt dar, son­dern ein Stück Mari­ne- und Kriegs­ge­schich­te, das den Wan­del des See­kriegs und der U‑Boot-Tech­no­lo­gie im frü­hen 20. Jahr­hun­dert wider­spie­gelt.

Wrack wur­de aus Sicher­heits­grün­den geho­ben

In der Nacht zum 1. Sep­tem­ber 2025 wur­de das Wrack geho­ben. Beim Hebe­vor­gang zer­brach das stark kor­ro­dier­te Wrack in meh­re­re Tei­le. Die Ber­gung erfolg­te vor allem aus Sicher­heits­grün­den: Das Wrack lag in einer Fahr­rin­ne, war poten­zi­ell Hin­der­nis für die Schiff­fahrt.

Der Lan­des­ar­chäo­lo­ge von Ham­burg sowie wei­te­re Exper­tin­nen und Exper­ten kri­ti­sier­ten das Vor­ge­hen scharf und spra­chen von unzu­rei­chen­der Vor­be­rei­tung. Somit steht die Akti­on exem­pla­risch für die Span­nungs­fel­der zwi­schen Tech­nik, Archäo­lo­gie, Denk­mal­pfle­ge und mari­ti­mer Sicher­heit.

Ein bedeu­ten­der Teil des Wracks – unter ande­rem der mitt­le­re Rumpf mit Turm – wird im Fahr­zeug- und Tech­nik­mu­se­um Ben­ne­cken­stein im Harz, Sach­sen-Anhalt, gezeigt.

 

Wrack macht Mari­n­ege­schich­te haut­nah erleb­bar

Das Muse­um bekommt damit ein außer­ge­wöhn­li­ches Aus­stel­lungs­stück: Ein Teil eines über 100 Jah­re alten U‑Boot-Wracks, das am Mee­res­grund lag und nun auf dem Fest­land prä­sen­tiert wird.

Für Sach­sen-Anhalt ist dies eine Chan­ce: Land­gän­ge von mari­ne­his­to­ri­schen Objek­ten sind sel­ten – ein U‑Boot-Wrack in der Aus­stel­lung bie­tet höchs­te Auf­merk­sam­keit. Für Besu­che­rin­nen und Besu­cher bedeu­tet das, dass sie Technik‑, Mari­ne- und Kriegs­ge­schich­te unmit­tel­bar erle­ben kön­nen — und das nicht am Meer, son­dern im Harz.

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