Die Domfestspiele Halberstadt sind seit nahezu 25 Jahren eine feste Größe im sommerlichen Kulturkalender. In diesem Jahr widmen sie sich – anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges – unter dem Titel „Stunde Null – Nach dem Sturm“ dem Neuanfang und dem Streben nach Frieden. Den feierlichen Auftakt bildet die Uraufführung des Tanzstücks Futurum Domum. Drei Choreografien international renommierter Künstlerinnen und Künstler fügen sich zu einem berührend-berückenden Zyklus über Untergang und Auferstehung.
Alexandria Clair unternimmt mit ihrem Stück Call me tender den zartfühlenden Versuch, nach der Zerstörung wieder aufzustehen. Die Italienerin Beatrice Bodini, Hauschoreografin an der Dance Arts Faculty in Rom, setzt in One more yard letter Briefe eines jungen Soldaten in künstlerisch hochartifizielle Bewegung um. Tarek Assam, künstlerischer Leiter von TanzHarz, rundet den Abend mit The eye of the circle ab, indem er sich mit den zyklischen Lebensbewegungen zwischen Hoffnung und Verzweiflung auseinandersetzt – jenen Spannungsfeldern, die jedem Neubeginn innewohnen.
Der Opernchor des Harztheaters wird Assams Stück mit William Albrights Komposition An Alleluia Super-Round klanglich entfalten. All dies geschieht unter dem behütenden Gewölbe des Halberstädter Doms – ein Bauwerk, das viele Katastrophen und Kriege überdauert hat und als lebendiges, steinernes Mahnmal der Zukunft und dem Frieden ein Zuhause bietet.
Zur feierlichen Eröffnung der Domfestspiele werden der Oberbürgermeister der Stadt Halberstadt sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur und Politik erwartet.
Das Tanzstück Futurum Domum eröffnet zugleich auch das TanzArt ostwest Festival, das bis Sonntag, den 15. Juni, um 18:00 Uhr internationale Tanzkunst in den Harz bringt.
Foto: Rolf K. Wegst