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Die Plei­te­wel­le rollt: Thü­rin­gens Wirt­schaft und Pri­vat­haus­hal­te ste­hen vor Schul­den­ber­gen und Insol­ven­zen

Im ohne­hin schon struk­tur­schwa­chen Thü­rin­gen wächst sich die Kon­junk­tur­kri­se zu einem exis­tenz­be­dro­hen­den Pro­blem aus: Die Zahl der Insol­ven­zen ist im Vor­jah­res­ver­gleich sprung­haft ange­stie­gen und auch die Schul­den häu­fen sich. Immer mehr Betrie­be kämp­fen ums Über­le­ben. Dies geht aus einer aktu­el­len Ana­ly­se der Deut­schen Pres­se­agen­tur (dpa) her­vor. Dem­nach sind stei­gen­de Betriebs- und Pro­duk­ti­ons­kos­ten für die Kri­se.

 

Deindus­tria­li­sie­rung nimmt in ganz Deutsch­land Fahrt auf – Mit­tel­deut­scher Raum beson­ders betrof­fen

Zwi­schen Janu­ar und März 2025 stell­ten 96 Unter­neh­men in Thü­rin­gen Insol­venz­an­trag. Im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum sind das18 Fäl­le Beson­ders gebeu­telt von der Kri­se sind Bau­fir­men, Kfz-Händ­ler, ‑Werk­stät­ten und Indus­trie­be­trie­be. Wie das Sta­tis­ti­sche Lan­des­amt mit­teilt, sei­en von den Insol­ven­zen rund 600 Arbeits­plät­ze betrof­fen. Zuneh­men­de Kos­ten und Absatz­pro­ble­me auf den Export­märk­ten set­zen immer mehr Bran­chen mas­siv zu. Für Exper­ten kommt die­se Ent­wick­lung nicht über­ra­schend.

Es ist ein Phä­no­men, das im gesam­ten Bun­des­ge­biet zu beob­ach­ten ist. Die Deindus­tria­li­sie­rung nimmt immer stär­ker an Tem­po zu, weil Betrie­be unter hohen Ener­gie­kos­ten lei­den und nicht mehr kon­kur­renz­fä­hig pro­du­zie­ren kön­nen. So ist nach wei­te­ren Anga­ben des Sta­tis­ti­schen Lan­des­amts in Thü­rin­gen die Zahl der Fir­men­plei­ten das vier­te Jahr in Fol­ge gestie­gen. 2024 mel­de­ten 264 in finan­zi­el­le Schief­la­ge gera­te­ne Unter­neh­men Insol­venz an.

 

Arbeits­markt in Thü­rin­gen mas­siv unter Druck – Ver­brau­cher­insol­ven­zen stei­gen dras­tisch

Der Kri­sen­mo­dus der Wirt­schaft hat auch direk­te Aus­wir­kun­gen auf Pri­vat­haus­hal­te. Mit stei­gen­der Ten­denz gehen Bür­ger in die Pri­vat­in­sol­venz, weil sie durch Arbeits­platz­ver­lus­te ihre Kre­dit­ver­bind­lich­kei­ten nicht mehr bedie­nen kön­nen. Wie die dpa wei­ter mit­teilt, belau­fen sich die Gesamt­schul­den auf rund 127,5 Mil­lio­nen Euro.

Davon ent­fal­len durch­schnitt­lich 51.000 Euro pro Fall auf Ver­brau­cher­insol­ven­zen. Dies ver­deut­licht, wie stark Haus­hal­te in Thü­rin­gen unter hohen Lebens­hal­tungs­kos­ten und dem schwa­chen Arbeits­markt lei­den. Die For­de­run­gen der Gläu­bi­ger bei Ver­brau­cher­insol­ven­zen waren im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum mehr als dop­pelt so hoch.

 

Wirt­schafts­pro­gno­se: Düs­te­re Aus­sich­ten für Thü­rin­gen

Die seit eini­gen Jah­ren ange­spann­te Lage am Thü­rin­ger Arbeits­markt wird durch eine stei­gen­de Arbeits­lo­sen­quo­te unter­mau­ert, die von 5,5 Pro­zent im Jahr 2018 auf 6,2 Pro­zent im Jahr 2024 anstieg.

Für das Jahr 2025 pro­gnos­ti­ziert das Insti­tut für Arbeits­markt- und Berufs­for­schung (IAB) der Bun­des­agen­tur für Arbeit eine wei­te­re Ver­schlech­te­rung der Lage. Die Arbeits­lo­sen­quo­te könn­te um wei­te­re 0,3 Pro­zent­punk­te stei­gen und die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig Beschäf­tig­ten um 0,6 Pro­zent sin­ken. Damit wer­de für Thü­rin­gen laut IAB die schwächs­te Aus­sicht unter den Bun­des­län­dern pro­gnos­ti­ziert.

 

Foto: pix­a­bay

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