Anzeige

Die 5 schöns­ten Tal­sper­ren im Harz: Nord­deutsch­lands größ­te Trink­was­ser­spei­cher und Aus­flugs­pa­ra­dies

Der Harz ver­fügt auf­grund sei­nes gro­ßen natür­li­chen Was­ser­reich­tums über zahl­rei­che Tal­sper­ren und Stau­seen. Im Mit­tel­ge­bir­ge gibt es mehr als 50 davon. Sie bie­ten ein beson­de­res Frei­zeit­er­leb­nis für Wan­de­rer und Was­ser­sport­ler. Zahl­rei­che Tal­sper­ren wie der Okerstau­see sind ein belieb­tes Ziel für Aus­flüg­ler, die im Som­mer unbe­schwer­ten Bade­spaß genie­ßen wol­len.

Die Tal­sper­ren im Harz sor­gen für ihr eige­nes Mikro­kli­ma und deren Ufer­zo­nen sind Bio­to­pe für die hei­mi­sche Fau­na und Flo­ra. Dar­über hin­aus wer­den die Stau­seen auch als Nah­erho­lungs­ge­bie­te geschätzt. Was­ser­sport­ler, Ang­ler und auch Wan­de­rer ver­brin­gen ihre Frei­zeit am Was­ser. Zudem sind die Harz­tal­sper­ren für Hob­by-Foto­gra­fen ein belieb­tes Motiv.

Tal­sper­ren zur Gewin­nung von Trink­was­ser und elek­tri­scher Ener­gie

Anfang des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts kam es nach der Schnee­schmel­ze im Früh­jahr in den Harz­or­ten sowie im Harz­vor­land zu zahl­rei­chen ver­hee­ren­den Über­flu­tun­gen.

Des­halb wur­den zur Was­ser­stands­re­gu­lie­rung, zur Gewin­nung von Trink­was­ser und auch elek­tri­scher Ener­gie im Harz die gewal­ti­gen Tal­sper­ren gebaut. Die Stau­seen kön­nen ins­ge­samt rund 400 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser spei­chern. Mit dem gewon­ne­nen Trink­was­ser aus die­sen Seen im Harz wer­den die im Harz­kreis gele­ge­nen Städ­te und Orte mit hoch­wer­ti­gem Trink­was­ser ver­sorgt.

Gra­ne­tal­sper­re

Zwi­schen Gos­lar und Wolfs­ha­gen liegt über dem Ort Ast­feld die Gra­ne­tal­sper­re im Nord­wes­ten des Har­zes. Das zwi­schen 1966 und 1969 errich­te­te Bau­werk gehört zu den jüngs­ten und auch größ­ten Tal­sper­ren im Harz. Der Stau­see fasst 46,4 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser und befin­det sich hin­ter einem 600 Meter lan­gen und rund 62 Meter hohen Erd­damm. Der weit­ver­zweig­te See ist etwa drei Kilo­me­ter lang. Die Tal­sper­re staut den Gra­ne­bach, der bei Hah­nen­klee ent­springt. Der Wiehn­bach, der Var­ley­bach und wei­te­re klei­ne Gebirgs­bä­che ver­sor­gen den See eben­falls mit fri­schem Was­ser. Außer­dem speist sich die Tal­sper­re über den Oker-Gra­ne- und den Radau-Stol­len und erhält von Osten her Was­ser aus den Flüs­sen Gose, Oker und Radau. Eine Ver­bin­dung besteht auch mit der Innerst­e­tal­sper­re. Das Ein­zugs­ge­biet der Gra­ne­tal­sper­re umfasst eine Flä­che von etwa 234 Qua­drat­ki­lo­me­ter und somit fast den gesam­ten Nord­west­teil des Har­zes. Der Stau­see lie­fert beson­ders wei­ches Trink­was­ser über­wie­gend für die Gebie­te des nörd­li­chen Harz­vor­lands. Außer­dem dient der künst­lich ange­leg­te See dem Hoch­was­ser­schutz, der Ener­gie­er­zeu­gung und der Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung. Da die Gra­ne­tal­sper­re Men­schen mit Trink­was­ser ver­sorgt, ist Was­ser­sport ver­bo­ten. Den­noch lohnt sich ein Aus­flug zu einem der schöns­ten Stau­seen im Harz. Die Harz­was­ser­wer­ke infor­mie­ren mit meh­re­ren Aus­stel­lun­gen über die Trink­was­ser­auf­be­rei­tung und bie­ten die Mög­lich­keit zu einer Besich­ti­gung des Was­ser­werks. Um den See führt ein rund elf

Kilo­me­ter lan­ger Rund­wan­der­weg ohne grö­ße­re Stei­gung. Von dort aus genießt der Spa­zier­gän­ger eine idyl­li­sche Aus­sicht auf den See.

Oker­tal­sper­re

Die über zwei Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Oker­tal­sper­re gehört zu den größ­ten Tal­sper­ren und den berühm­tes­ten Stau­seen des Har­zes. Der weit­ver­zweig­te Stau­see ver­fügt über zahl­rei­che idyl­li­sche Buch­ten und dient nicht nur der Ener­gie­er­zeu­gung und dem Hoch­was­ser­schutz, son­dern über­zeugt auch mit einem attrak­ti­ven Frei­zeit­an­ge­bot. Der maxi­mal 65 Meter tie­fe See ist ein belieb­tes Tauch­re­vier. Im Jahr 1954 befan­den sich an der Stel­le des Sees die bei­den Dör­fer Unter- und Mit­tel­schu­len­berg. Heu­te sind die Orte über­flu­tet. Dass man bei nied­ri­gem Was­ser­stand die Glo­cken des Kirch­turms hören kön­ne, gehört aller­dings ins Reich der Legen­den. Tauch­gän­ge sind nach vor­he­ri­ger Anmel­dung mög­lich. Zu den belieb­ten Tauch­zie­len gehö­ren auch die über­flu­te­ten Häu­ser. Die­se lie­gen bei Voll­stau über 20 Meter tief und sind nur mit einer star­ken Lam­pe zu sehen. Nach­dem die bei­den Dör­fer in den Flu­ten ver­san­ken, bau­te man in der Nähe des Sees den heu­te viel besuch­ten Luft­kur- und Erho­lungs­ort Schu­len­berg neu auf. Am Rand des Sees befin­det sich inzwi­schen auch ein Cam­ping­platz. Der Okerstau­see bie­tet als spek­ta­ku­lä­res Feri­en­ge­biet die Mög­lich­keit zum Baden, Sur­fen, Tret- und Ruder­boot­fah­ren. Auf dem Okerstau­see ver­keh­ren von März bis Dezem­ber Aus­flugs­schif­fe. Auf die umlie­gen­den Ber­ge und Buch­ten haben die Pas­sa­gie­re vom Schiff aus ergibt sich eine traum­haf­te Aus­sicht. Eine Rund­fahrt mit der MS Aqua­Ma­rin dau­ert rund ein­ein­halb Stun­den. Tech­nik­be­geis­ter­te kön­nen das Inne­re des Staub­au­werks im Rah­men einer Füh­rung besich­ti­gen.

Rapp­bo­de­tal­sper­re

Die im Jahr 1959 ein­ge­weih­te Rapp­bo­de-Tal­sper­re ist die größ­te Tal­sper­re im Harz. In voll gestau­tem Zustand besitzt der rund 500 Meter brei­te See eine Län­ge von über acht Kilo­me­ter. Die Gesamt­flä­che beträgt etwa vier Qua­drat­ki­lo­me­ter. Die 415 Meter lan­ge Stau­mau­er ist rund 106 Meter hoch. Somit ver­fügt die Rapp­bo­de-Tal­sper­re über die höchs­te Stau­mau­er Deutsch­lands. In der gera­den Gewichts­stau­mau­er sind unge­fähr 860 000 Kubik­me­ter Stahl­be­ton ver­baut. Über die 12,50 Meter brei­te Kro­ne des Damms füh­ren ein Fuß­weg und eine Stra­ße. Das Was­ser im Stau­see stammt aus der Has­sel, der Rapp­bo­de und wei­te­ren klei­nen Bächen. Ein zwei Kilo­me­ter lan­ger Stol­len ver­sorgt das Gewäs­ser mit fri­schem Was­ser. Beson­de­res Merk­mal für die­sen beein­dru­cken­den Stau­see sind die zahl­rei­chen Sei­ten­ar­me. Was­ser­sport ist nicht erlaubt, da der etwa 109 Mil­lio­nen Kubik­me­ter fas­sen­de See die Regio­nen Mag­de­burg und Hal­le mit Trink­was­ser ver­sorgt. Den­noch ist die Rapp­bo­de-Tal­sper­re ein belieb­tes Aus­flugs­ziel. In naher Umge­bung gibt es zahl­rei­che schö­ne Wan­der­we­ge mit Aus­sicht auf das Was­ser. Es ist mög­lich, über die Stau­mau­er zu lau­fen und den Ura­nia-Aus­sichts­punkt zu besu­chen. Von dort aus sieht man einen der schöns­ten Stau­seen im Harz und das dazu­ge­hö­ri­ge Bau­werk. In der Nähe des Aus­sichts­punkts befin­det sich die Rie­sen­seil­rut­sche „Mega­zi­pli­ne“, sowie der “Gigas­wing”. Sie zäh­len zu den bekann­tes­ten Attrak­tio­nen im Harz. Zusätz­lich lädt

die ein­drucks­vol­le Hän­ge­brü­cke zu einem Spa­zier­gang in luf­ti­ger Höhe ein. Die Aus­flugs­zie­le an der Rapp­bo­de-Tal­sper­re füh­ren somit nicht direkt auf das Was­ser, son­dern eher in luf­ti­ge Gefil­de.

Oder­tal­sper­re

Die male­risch zwi­schen Braun­la­ge und Bad Lau­ter­berg ange­leg­te Oder­tal­sper­re staut den Fluss Oder zu einem beein­dru­cken­den Gewäs­ser. Sie ist seit dem Jahr 1934 in Betrieb und dient der­Re­gu­lie­rung des Was­ser­stands. Im Som­mer erfüllt sie eine wich­ti­ge Funk­ti­on bei der Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung und im Früh­ling beim Hoch­was­ser­schutz. Zudem pro­du­ziert die Anla­ge in Spit­zen­las­ten­zei­ten Ener­gie. In gefüll­tem Zustand ver­fügt der Stau­see über eine Flä­che von 136 Hekt­ar und ein Volu­men von 30,6 Mil­lio­nen Kubik­me­ter. Der Stau­see ist rund fünf Kilo­me­ter lang. Zum Kom­plex gehört ein 310 Meter lan­ger und 62 Meter brei­ter Erd­damm. Die­ser ver­fügt über einen Beton­kern. Über die Damm­kro­ne führt eine Stra­ße. Von 2010 bis 2015 fan­den weit­rei­chen­de Sanie­rungs­ar­bei­ten statt. Das Was­ser­kraft­werk wur­de im Jahr 2012 umfang­reich moder­ni­siert. Ursprüng­lich war die Anla­ge ein Pump­spei­cher­kraft­werk. Seit den 1980er Jah­ren erfolgt der Ein­satz nur noch als Spit­zen­last­kraft­werk. Mit einem Durch­fluss von etwa 7,5 Kubik­me­ter pro Sekun­de schafft die Tur­bi­ne eine Höchst­leis­tung von unge­fähr fünf Mega­watt. Die Oder­tal­sper­re zählt zu den belieb­tes­ten Stau­seen im Harz. Sie eig­net sich gut zum Sur­fen, Segeln und Baden. Für einen erleb­nis­rei­chen Auf­ent­halt sor­gen ein Cam­ping­platz und ein Gast­haus. Ang­ler freu­en sich über die vie­len Forel­len, Karp­fen, Aale, Bar­sche, Zan­der, Hech­te, Schlei­en und Ren­ken.

An der von Oster­ode nach Rie­fens­beek-Kamschla­cken füh­ren­den Bun­des­stra­ße 498 liegt einer der schöns­ten Stau­seen im Harz. Das rund 26 Mil­lio­nen Kubik­me­ter fas­sen­de Gewäs­ser ver­fügt über eine Flä­che von etwa einen Qua­drat­ki­lo­me­ter und ist rund drei Kilo­me­ter lang. Die Söse­tal­sper­re sichert die Trink­was­ser­ge­win­nung für die Regio­nen um Han­no­ver und Göt­tin­gen, dem Hoch­was­ser­schutz sowie der Ener­gie­er­zeu­gung. Das zwi­schen 1928 und 1931 errich­te­te Bau­werk gehört zu den älte­ren Tal­sper­ren im Harz. Der Stau­damm ist etwa 56 Meter hoch und 490 Meter lang. Direkt nach ihrer Inbe­trieb­nah­me war die Söse­tal­sper­re die größ­te Trink­was­ser­tal­sper­re Deutsch­lands. Der Erd­damm ist begeh­bar. Die Söse­tal­sper­re zählt zu den belieb­tes­ten Aus­flugs­zie­len der Regi­on. Auf­grund der Nut­zung als Trink­was­ser­re­ser­voir ist Was­ser­sport jedoch nicht erlaubt. Statt­des­sen nut­zen Ang­ler das fisch­rei­che Gewäs­ser. Am Ufer führt ein Ang­ler­lehr­pfad ent­lang. Die­ser infor­miert über die in dem See leben­den Fische. Außer­dem gibt es einen rund zehn Kilo­me­ter lan­gen Rund­weg. Wan­de­rer kön­nen ein­mal um den gan­zen See her­um­lau­fen. Sie genie­ßen von vie­len schö­nen Punk­ten aus eine fan­tas­ti­sche Aus­sicht auf das Gewäs­ser und eine der impo­san­tes­ten Har­zer Tal­sper­ren. Mög­lich ist auch die Umrun­dung der Nach- und Vor­sper­re auf befes­tig­ten Wegen. Die klei­ne Vor­sper­re befin­det sich ober­halb der Haupt­sper­re, das Aus­gleichs­be­cken dar­un­ter. Ein Was­ser­kraft­werk dient der Strom­erzeu­gung. Sei­ne Leis­tung beträgt 1,44 MW. Das Kraft­werk kommt in Zei­ten mit

beson­ders hohem Strom­be­darf zusätz­lich zum Ein­satz. Es wird täg­lich nur weni­ge Stun­den betrie­ben. Unter­halb des Kraft­werks befin­det sich ein Spei­cher­be­cken. Es ermög­licht eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung des Was­sers in den Unter­lauf der Söse.

Ecker­tal­sper­re

Einer der male­rischs­ten Stau­seen im Harz liegt am Fuß des Bro­ckens. Die Ecker­tal­sper­re ist eine der kleins­ten und höchst­ge­le­ge­nen Tal­sper­ren der Regi­on. Bei Voll­stau hat der See eine Län­ge von etwa zwei Kilo­me­tern. Bei einer Flä­che von rund 68 Hekt­ar besitzt das Gewäs­ser ein Volu­men von unge­fähr 13 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser. Die rund 57 Meter hohe und 235 Meter lan­ge Stau­mau­er stammt aus dem Jahr 1943. Zur Her­stel­lung ver­wen­de­te man etwa 420 000 Ton­nen Beton. Meh­re­re Kon­troll­gän­ge füh­ren durch das Inne­re der Gewichts­stau­mau­er. Die Tal­sper­re ist von har­tem Mag­ma­ge­stein umge­ben. Auch die­ses künst­lich ange­leg­te Gewäs­ser gewähr­leis­tet die Nied­rig­was­ser­auf­hö­hung, den Hoch­was­ser­schutz und die Ener­gie­er­zeu­gung. Die Ecker­tal­sper­re ist zudem ein unver­zicht­ba­res Trink­was­ser­re­ser­voir für die Regio­nen Wolfs­burg und Braun­schweig. Das Was­ser ist außer­ge­wöhn­lich weich und hat eine bemer­kens­wert hohe Qua­li­tät. Ein Was­ser­werk unter­halb der Stau­mau­er sorgt für eine noch­ma­li­ge Auf­be­rei­tung des Trink­was­sers. Der von Wald umge­be­ne Stau­see ist nur zu Fuß erreich­bar. Es gibt kei­ne Stra­ße dort­hin. Dafür ist es am See zumeist ange­nehm ruhig. Wan­de­rer gelan­gen zur Ecker­tal­sper­re vom Torf­haus oder vom Radau­was­ser­fall aus. Der zum Teu­fels­stieg gehö­ren­de Fran­ken­berg­weg führt an einem der roman­tischs­ten Stau­seen vor­bei. Auf der Mau­er­kro­ne des Stau­damms befin­det sich ein Pfahl, zur Erin­ne­rung an die deutsch-deut­sche Gren­ze zwi­schen der BRD und der DDR. Sie führ­te sei­ner­zeit quer durch den See.

 

Foto: Pix­a­bay

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige