Immer mehr Menschen wenden sich mit Gesundheitsfragen an Chatbots wie ChatGPT – statt allgemeiner Suchergebnisse, wie sie „Dr. Google“ liefert, gibt es Antworten im Dialog. Auch Röntgenbilder oder Symptome werden eingegeben. Doch wie verlässlich sind solche digitalen Hilfsmittel?
Digitale Orientierung mit Risiken
Gunnar Mollenhauer von der IKK gesund plus sieht in der Nutzung von KI-gestützten Anwendungen durchaus Potenzial – zumindest für eine erste Orientierung. Chatbots seien rund um die Uhr verfügbar und lieferten schnell umfangreiche Informationen. Gleichzeitig warnt er aber auch vor einer unkritischen Nutzung.
Gefahr durch überzeugende Fehler
Im Unterschied zu klassischen Suchmaschinen simulieren Chatbots eine persönliche Beratung. Das mache es schwerer, die Aussagen kritisch zu hinterfragen. Problematisch sei zudem, dass viele Nutzerinnen und Nutzer nicht erkennen, wenn eine Information unvollständig oder falsch dargestellt wird. Oft fehle der Hinweis, dass es sich um reine Annahmen handelt.
Kein Ersatz für ärztliche Expertise
Für Mollenhauer ist klar: ChatGPT & Co. können den Arzt nicht ersetzen. Sie berücksichtigen weder individuelle Lebensumstände noch komplexe medizinische Zusammenhänge. Diagnosen und Therapieempfehlungen sollten weiterhin in ärztlicher Verantwortung bleiben.