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Der Harz und die Römer

Zur Zeit des Hei­li­gen Römi­schen Rei­ches Deut­scher Nati­on war der Harz mehr als nur eine wald­rei­che Mit­tel­ge­birgs­re­gi­on – er war ein Ort impe­ria­ler Prä­senz, wirt­schaft­li­cher Macht und poli­ti­scher Ent­schei­dun­gen. Ins­be­son­de­re Gos­lar ent­wi­ckel­te sich ab dem 11. Jahr­hun­dert zu einem der wich­tigs­ten Zen­tren kai­ser­li­cher Herr­schaft.

Gos­lar – Pfalz­stadt und poli­ti­sche Büh­ne

Mit dem Sil­ber aus dem Ram­mels­berg wuchs Gos­lars Bedeu­tung rasch. Der Reich­tum aus dem Har­zer Berg­bau füll­te die Kas­sen des Rei­ches und mach­te die Stadt attrak­tiv für Kai­ser und Köni­ge. Unter Hein­rich III., der von 1039 bis 1056 regier­te, wur­de die Kai­ser­pfalz Gos­lar zu einem der pracht­volls­ten Herr­schafts­sit­ze des Rei­ches aus­ge­baut. Hier fan­den regel­mä­ßig Reichs­ta­ge statt, also poli­ti­sche Ver­samm­lun­gen mit geist­li­chen und welt­li­chen Fürs­ten.

Hein­rich III. wähl­te Gos­lar sogar zu sei­ner letz­ten Ruhe­stät­te – ein Zei­chen der hohen Wert­schät­zung. Auch sein Sohn Hein­rich IV., bekannt durch den Inves­ti­tur­streit mit Papst Gre­gor VII., nutz­te Gos­lar als Macht­zen­trum und Stütz­punkt in poli­tisch beweg­ten Zei­ten.

Sil­ber für die Kai­ser

Die Gru­ben am Ram­mels­berg bei Gos­lar waren über Jahr­hun­der­te eine unver­zicht­ba­re Ein­nah­me­quel­le für das Reich. Sie lie­fer­ten nicht nur Sil­ber, son­dern auch Blei und Kup­fer – Roh­stof­fe, die sowohl wirt­schaft­lich als auch poli­tisch bedeut­sam waren. Der Harz wur­de so zur öko­no­mi­schen Grund­la­ge der kai­ser­li­chen Macht.

Ort poli­ti­scher Ent­schei­dun­gen

Die Viel­zahl an Reichs­ta­gen in Gos­lar– über zwan­zig sind his­to­risch belegt – ver­deut­licht die her­aus­ra­gen­de Stel­lung der Stadt im mit­tel­al­ter­li­chen Reichs­ge­fü­ge. Hier wur­de nicht nur über Geset­ze ver­han­delt, son­dern auch über Kir­chen­fra­gen, Bünd­nis­se und Thron­fol­gen ent­schie­den.

Kul­tu­rel­les Erbe mit Reichs­ge­schich­te

Heu­te erin­nern die gut erhal­te­ne Kai­ser­pfalz, die Kir­chen der Stadt und die his­to­ri­schen Bau­ten an Gos­lars Blü­te­zeit im Mit­tel­al­ter. Der Ein­fluss der dama­li­gen „römi­schen“ Kai­ser ist in der Stadt­struk­tur und im kul­tu­rel­len Gedächt­nis der Regi­on bis heu­te spür­bar.

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