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Der bru­tals­te Seri­en­mör­der aus dem Harz: Der Tot­ma­cher aus Zor­ge

Der gro­ße Krieg war gera­de aus, die Zei­ten schie­nen ruhi­ger zu wer­den, nicht aber für den Harz, denn 1946 zog ein Mann nach Zor­ge, den man bald als „Tot­ma­cher“ ken­nen und fürch­ten ler­nen soll­te: Rudolf Pleil. Sein Geld ver­dien­te er sich damit, Men­schen ille­gal von Ost nach West über die Gren­zen zu brin­gen, meist jun­ge Frau­en, die er dann mit sei­nen Hel­fern mit­ten im Wal­de erschlug und ihren Leich­nam schän­de­te. Min­des­tens zwölf Frau­en sol­len den Tod durch sei­ne Hand gefun­den haben. Wahr­schein­lich fal­len auch drei­zehn Poli­zis­ten­mor­de auf Pleils Kon­to, zu denen er sich offen und dreist bekann­te. Er woll­te eben als „größ­ter Tot­ma­cher“ gel­ten, um sei­ne Got­tes­stra­fe in der Psych­ia­trie und nicht im Gefäng­nis abzu­leis­ten. Jene „Got­tes­stra­fe“, die ihn plag­te und sei­nen Geist mal­trä­tier­te, wie er mein­te, hieß Epi­lep­sie. Schon sei­ne Schwes­ter wur­de wegen die­ser Erkran­kung auf­grund eines NS-Geset­zes zwangs­ste­ri­li­siert, sein Bru­der war schon sehr früh gestor­ben und auch Pleil selbst litt an die­sem zere­bra­len Krampf­lei­den. 1943 soll­te auch er, um kein wei­te­res „unwer­tes Leben“ zu zeu­gen, zwangs­ste­ri­li­siert wer­den. Der Ope­ra­ti­ons­saal in dem der geplan­te Ter­min statt­fin­den soll­te, wur­de aller­dings weni­ge Tage vor sei­ner Ope­ra­ti­on durch einen Bom­ber­an­griff zer­stört. Übri­gens inter­pre­tier­te man bereits im Mit­tel­al­ter epi­lep­ti­sche Anfäl­le als „Angriff von oben“, als gött­li­che Stra­fe, bzw. als „dämo­ni­sche Beses­sen­heit“.

Die Grenz­po­li­zis­ten trau­ten sich bald nur noch gemein­sam in den dunk­len Har­zer Wald, konn­ten es aber trotz­dem nicht ver­hin­dern, dass der Tot­ma­cher wie­der und immer wie­der zuschlug: Am 19. Juli 1946 miss­brauch­te und töte­te er eine 25jährige Frau zwi­schen Wal­ken­ried und Ell­rich. Sein Mord­werk­zeug war ein Ham­mer. Ende Novem­ber woll­te Pleil wie­der eine jun­ge Frau über die Gren­ze schleu­sen, erlitt bei Ell­rich stark alko­ho­li­siert einen epi­lep­ti­schen Anfall und fand das Mäd­chen beim Erwa­chen erschla­gen neben sich lie­gen. Am 12. Dezem­ber raub­te Pleil bei Nord­hau­sen eine 55jährige Wit­we aus und schlug mit einem Knüp­pel auf sie ein, was sie nur knapp über­leb­te. Am 14. Dezem­ber töte­te er im Bahn­wär­ter­häus­chen von Vie­nen­burg eine 37jährige Frau, deren Leich­nam er in einen nahen Brun­nen warf. Fünf Tage spä­ter starb eine 44jährige Wit­we auf die glei­che Wei­se.

Am 16. Janu­ar 1947 woll­te Pleil eine 20jährige Frau in die Ost­zo­ne füh­ren und erschlug sie bei Sta­pel­burg. Die geschän­de­te Lei­che warf er anschlie­ßend in einen Bach. Anfang März töte­te Pleil eine unbe­kann­te jun­ge Frau bei Zor­ge und trenn­te ihren Kopf ab, um ihn als „Sou­ve­nir“ zu behal­ten. Am 18. April 1947 wur­de Pleil end­lich ver­haf­tet. Der Raub­mord am Ham­bur­ger Kauf­mann Ben­nen, des­sen Lei­che zer­stü­ckelt im Zor­ge­bach gefun­den wur­de, führ­te glas­klar auf die Spur des Tot­ma­chers. Die meis­ten Frau­en­lei­chen konn­ten ihm erst spä­ter ange­las­tet wer­den, weil er sie u.a. in sei­nem Memoi­ren­heft „Mein Kampf“ mit allen grau­sa­men Ein­zel­hei­ten prah­le­risch aus­schmück­te. Pleil behaup­te­te, ins­ge­samt 25 Mor­de began­gen zu haben. Auf­ge­schrie­ben aus dem Stern Die schlimms­ten deut­schen Seri­en­mör­der | STERN.de

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