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Cyber­crime: Hacker neh­men Harz ins Visier – Inter­net­sei­te von AME­OS-Kli­nik in Hal­ber­stadt betrof­fen

Unbe­kann­te haben Anfang des Monats Cyber­an­grif­fe auf die Inter­net­sei­ten meh­re­rer Städ­te in Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen ver­übt. Auch der Land­kreis Harz ist mit Hal­ber­stadt dar­un­ter. Zahl­rei­che Web­sei­ten von Städ­ten und Land­krei­sen waren oder sind nach wie vor nicht erreich­bar.

Auch AME­OS-Kli­ni­ken im Harz betrof­fen – Pati­en­ten­da­ten ver­mut­lich in gro­ßem Stil gestoh­len

Der Kli­nik-Kon­zern AME­OS wur­de eben­falls Opfer des Hacker­an­griffs. Die IT-Abtei­lung arbei­tet auf Hoch­tou­ren, um das Scha­dens­aus­maß zu ermit­teln und Ursa­chen­for­schung zu betrei­ben.

Auch im Fall von AME­OS ist wei­ter­hin nicht klar, wer hin­ter den Atta­cken steckt. Wie die Kon­zern­lei­tung mit­teil­te, gab es zunächst mas­si­ve Ein­schrän­kun­gen im Ret­tungs­dienst, weil die Ein­satz-App aus­ge­fal­len war. Kran­ken­häu­ser, wie das Harz­kli­ni­kum, hat­ten nach eige­nen Anga­ben dadurch bis zu 40 Pro­zent mehr Pati­en­ten zu behan­deln.

Im Fokus der Ermitt­ler steht nun die Sicher­heit von Pati­en­ten- und Mit­ar­bei­ter­da­ten. Zum gegen­wär­ti­gen Zeit­punkt kann ein Daten-Dieb­stahl in gro­ßem Stil nicht aus­ge­schlos­sen wer­den. Daten sind heut­zu­ta­ge ein wert­vol­les Gut. Sie kön­nen auf dem Schwarz­markt ver­kauft wer­den.

Wie MDR Sach­sen-Anhalt berich­tet, geht es unter ande­rem um medi­zi­ni­sche Daten, Pri­vat­adres­sen, Kon­to­da­ten oder pri­va­te Han­dy­num­mern. Damit könn­ten Cyber-Gangs­ter bei­spiels­wei­se online bestel­len und die Waren an die eige­ne Adres­se schi­cken las­sen.

Scha­dens­be­gren­zung: Wie sich Mit­ar­bei­ter und Pati­en­ten jetzt ver­hal­ten soll­ten

Wich­tig ist jetzt, dass alle Betei­lig­ten erhöh­te Wach­sam­keit wal­ten las­sen. Hier­zu gehört vor allem das Ach­ten auf mög­li­che Betrugs­ma­schen, ver­däch­ti­ge Mails oder unge­wöhn­li­che Bewe­gun­gen im Arbeits­ab­lauf. Wie die Kon­zern­lei­tung von AME­OS in einer Pres­se­mit­tei­lung schreibt, habe trotz umfang­rei­cher Sicher­heits­maß­nah­men ein Angriff und, dem ange­schlos­sen, ein kurz­fris­ti­ger Zugriff auf die IT-Sys­te­me nicht ver­hin­dert wer­den kön­nen.

Man kön­ne nicht aus­schlie­ßen, dass die Daten genutzt wür­den, um den ent­spre­chen­den Per­so­nen zu scha­den, heißt es wei­ter. Noch wis­se man aber nicht, ob tat­säch­lich Daten abge­flos­sen sind, so die Kon­zern­lei­tung wei­ter.

Gra­vie­ren­de Beein­träch­ti­gun­gen des Kli­nik­all­tags

Die Mit­ar­bei­ter der betrof­fe­nen Kli­ni­ken wur­den in ihrem Arbeits­all­tag durch den Hacker­an­griff mas­siv behin­dert. Die digi­ta­le Doku­men­ta­ti­on funk­tio­nier­te nicht mehr, man muss­te auf hand­schrift­li­che Noti­zen zurück­grei­fen. Nach dem Angriff wur­de ein vor­sorg­li­cher Sys­tem-Stopp ein­ge­lei­tet. Zahl­rei­che medi­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen wie

Radio­lo­gie, Not­fall-Labo­re, tech­ni­sche Doku­men­ta­ti­on und inter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons­sys­te­me waren schlag­ar­tig außer Betrieb. Wich­ti­ge Arbeits­ab­läu­fe wie Medi­ka­ti­ons­ver­wal­tung, Essens­be­stel­lung und Pati­en­ten­ver­le­gung wur­den eben­falls auf Papier geschrie­ben. Unter­des­sen hat die Staats­an­walt­schaft Hal­le die Lei­tung der Ermitt­lun­gen über­nom­men.

Was ver­steht man unter so genann­ten DDoS-Atta­cken?

Ein Dis­tri­bu­ted Deni­al of Ser­vice (DDoS)-Angriff ist eine Cyber­an­griffs­tak­tik, bei der meh­re­re Com­pu­ter­sys­te­me, oft Teil eines Bot­nets, ver­wen­det wer­den, um ein Ziel, wie einen Web­ser­ver, eine Web­site oder ein Online-Dienst, mit einem Über­maß an Daten­ver­kehr zu über­flu­ten. Ziel ist es, das Sys­tem so zu über­las­ten, dass es sei­ne legi­ti­men Anfra­gen nicht mehr bear­bei­ten kann, was zu einer Ver­zö­ge­rung oder einem voll­stän­di­gen Aus­fall des Diens­tes führt.

Die­se Angrif­fe, oft unsicht­bar und doch ver­hee­rend, nut­zen ein Heer von kom­pro­mit­tier­ten Gerä­ten, um geziel­te Web­sites oder Diens­te mit einer Flut von Anfra­gen zu über­wäl­ti­gen. Dies führt zu Dienst­aus­fäl­len, die nicht nur Unter­neh­men, son­dern auch das täg­li­che Leben von Mil­lio­nen von Inter­net­nut­zern beein­träch­ti­gen kön­nen.

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