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Bur­gen und Schlös­ser im Harz: Die TOP 5, die Sie nicht ver­pas­sen soll­ten!

Im Harz gibt es nicht nur zau­ber­haf­te Wan­der­we­ge, die der See­le Erho­lung ver­schaf­fen. Auch eine gro­ße Anzahl von wun­der­schö­nen Bur­gen, Rui­nen und Schlös­sern sind einen Besuch wert. Um sie ran­ken sich teils mys­ti­sche Geschich­ten und erzäh­len von der deut­schen Ver­gan­gen­heit. Wir haben für Sie eine Aus­wahl an die­sen archi­tek­to­ni­schen Kunst­wer­ken zusam­men­ge­stellt, um Ihnen die Ent­schei­dung zu erleich­tern.

In ver­gan­ge­ne Jahr­hun­der­te zurück­ver­setzt: Von Schlach­ten und Getüm­meln

“Ein’ fes­te Burg ist unser Gott,” heißt es in einem alten Kir­chen­lied von Mar­tin Luther. Nicht weni­ger als 20.000 Bur­gen gab es hier­zu­lan­de wäh­rend des Mit­tel­al­ters. Im 14. Jahr­hun­dert ist die gro­ße Zeit des Bur­gen­baus aller­dings vor­bei. Vor­han­de­ne Anla­gen wer­den nur erwei­tert oder umge­baut. Doch die Erfin­dung des Schieß­pul­vers hat für die Bur­gen fata­le Fol­gen. Schon Anfang des 14. Jahr­hun­derts kom­men ers­te Pul­ver­ge­schüt­ze zum Ein­satz. Mit der tech­ni­schen Wei­ter­ent­wick­lung zu Kano­nen, die wei­te Ent­fer­nun­gen über­brü­cken kön­nen, wird die Ver­tei­di­gung einer Burg nahe­zu unmög­lich. Der Angrei­fer kann in siche­rer Ent­fer­nung abwar­ten, bis die Burg zer­stört ist.

Durch die Erfin­dung der Feu­er­waf­fen stirbt auch der Berufs­stand der Rit­ter aus. Die Schlach­ten wer­den nicht mehr in Nah­kämp­fen Mann gegen Mann ent­schie­den, son­dern aus grö­ße­rer Ent­fer­nung geführt. Die Hee­re stel­len auf Söld­ner um.

1. Schloss Wer­ni­ge­ro­de

Das Schloss Wer­ni­ge­ro­de gehört ohne Zwei­fel zu den span­nends­ten Bur­gen und Schlös­sern im Harz., Es ist auch als das Neu­schwan­stein des Nor­dens bekannt und hat eine inter­es­san­te Geschich­te. Es wur­de ursprüng­lich als mit­tel­al­ter­li­che Burg im 12. Jahr­hun­dert über der Stadt errich­tet. Spä­ter­dien­te es den deut­schen Kai­sern wäh­rend ihrer Jagd­aus­flü­ge in die umlie­gen­den Wäl­der. Im 15. Jahr­hun­dert wur­de es im Stil der Spät­go­tik stark erwei­tert, wodurch im 16. Jahr­hun­dert eine Renais­sance­fes­tung ent­stand. Aller­dings wur­de das Schloss im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg mas­siv beschä­digt.
Graf Ernst zu Stol­berg-Wer­ni­ge­ro­de begann im 17. Jahr­hun­dert mit dem Umbau zu einem baro­cken und roman­ti­schen Resi­denz­schloss.

Anschlie­ßend, unter der Lei­tung von Archi­tekt Carl Früh­ling und Graf Otto zu Stol­berg-Wer­ni­ge­ro­de, einem Vize­kanz­ler von Otto von Bis­marck, wur­de es zum Sym­bol des nord­deut­schen His­to­ris­mus umge­stal­tet.
1929 wur­de das Schloss als Wohn­sitz auf­ge­ge­ben wur­de. Seit­dem ist das Bau­werk für die Öffent­lich­keit zugäng­lich. Heu­te gehört es zu den belieb­tes­ten Sehens­wür­dig­kei­ten im Harz.

2. Schloss Harz­ge­ro­de

Ein­ge­bet­tet im Harz steht das Schloss Harz­ge­ro­de in Sach­sen-Anhalt. Es zeich­net sich durch eine beson­ders bedeu­tungs­vol­le His­to­rie aus. Ursprüng­lich dien­te es als Resi­denz für die Ade­li­gen einer Anhalt-Bern­burg-Harz­ge­ro­der Neben­li­nie. Das Schloss liegt am Nord­west­rand der his­to­ri­schen Alt­stadt, und geht auf die Anfän­ge des 13. Jahr­hun­derts zurück. 1384 erst­mals urkund­lich erwähnt, wur­de es als Zwing­burg der anhal­ti­ni­schen Fürs­ten errich­tet. Von 1398 bis 1535 han­del­ten haupt­säch­lich die Gra­fen von Stol­berg als Lehns­her­ren, spä­ter wur­de Harz­ge­ro­de zum Ver­wal­tungs­zen­trum der Fürs­ten von Anhalt.
In der Zeit zwi­schen 1549 und 1552 gestal­te­te Fürst Georg III. von Anhalt das Schloss neu. Von 1635 bis 1709 dien­te es als Resi­denz für die Harz­ge­ro­der Linie der Fürs­ten von Anhalt. Dies spie­gelt sich auch in der Namens­ge­bung von Stra­ßen und Insti­tu­tio­nen in Harz­ge­ro­de wider. Bei­spie­le hier­für sind die Augus­ten­stra­ße und die Förs­te­rei Wil­helms­hof sowie die nach den Ade­li­gen benann­te Gru­be “Alber­ti­ne”.
Besu­cher des öffent­lich zugäng­li­chen Schlos­ses Harz­ge­ro­de kön­nen zahl­rei­che Zeug­nis­se aus ver­gan­ge­nen Epo­chen zu ent­de­cken. Beein­dru­ckend ist der Fest­saal mit einem Par­kett aus 18 ver­schie­de­nen Holz­ar­ten.

3. Schloss Blan­ken­burg

Das Schloss Blan­ken­burg im Harz gilt als das größ­te noch erhal­te­ne Wel­fen­schloss. Es kann auf eine beein­dru­cken­de 900-jäh­ri­ge Geschich­te zurück­bli­cken und ist das stol­ze Wahr­zei­chen der Stadt Blan­ken­burg. Das Schloss steht auf dem Blan­ken­stein, einer schwer ein­nehm­ba­ren Berg­kup­pe, die bereits 1123 mit einer Burg im Zusam­men­hang mit Kai­ser Lothar III. urkund­lich erwähnt wur­de. Anfäng­lich gebaut aus Bau­wer­ken der Renais­sance und mit­tel­al­ter­li­chen Burg­res­ten, bekam der baro­cke Schloss­bau im 18. Jahr­hun­dert sei­ne heu­ti­ge Form.
Nach das Schloss durch König Bar­ba­ros­sa im Jahr 1182 zer­stört wor­den war – und zahl­rei­che Besitz­wech­sel spä­ter – erfolg­te  im 16. Jahr­hun­dert der Renais­sance-Stil-Auf­bau. Die Graf­schaft fiel danach an das Her­zog­tum Braun­schweig-Lüne­burg, und das Schloss fun­gier­te im 17. Jahr­hun­dert als Jagd­schloss sowie im 18. Jahr­hun­dert als Barock­re­si­denz Kul­tur­zen­trum im Harz.
1714 wur­de die Graf­schaft durch ein Edikt Kai­ser Josephs I. zum Fürs­ten­tum. 1731 jedoch ver­lie­ßen die Schloss­her­ren das Anwe­sen und gaben es dem Ver­fall preis, bis es im 19. Jahr­hun­dert restau­riert wur­de. Im 20. Jahr­hun­dert waren die Her­zö­ge von Braun­schweig die Besit­zer des Schlos­ses. 1945 wur­den sie ent­eig­net und das Schloss zum Volks­ei­gen­tum erklärt. Heu­te wid­met sich der Ver­ein zur Ret­tung des Schlos­ses Blan­ken­burg der Wie­der­in­stand­set­zung. Er hat­te das Anwe­sen im Jahr 2008 erwor­ben.
Zwar sind eini­ge Berei­che auf­grund umfang­rei­cher Sanie­rungs­ar­bei­ten für die Öffent­lich­keit geschlos­sen. Aller­dings kön­nen Besu­cher aus­ge­wähl­te Berei­che erkun­den, dar­un­ter das Thea­ter, der Graue Saal, der Kai­ser- und Rit­ter­saal sowie die Schloss­ka­pel­le. Frei zugäng­lich ist auch der Schlos­sin­nen­gar­ten.

4. Burg Fal­ken­stein

Unter allen Bur­gen im Harz ist die Burg Fal­ken­stein eine der impo­san­tes­ten. Die­ses Bau­werk ist rela­tiv gut erhal­ten und stammt aus der Zeit des Hoch­mit­tel­al­ters zwi­schen 1120 und 1180. Öst­lich von Gern­ro­de und Tha­le gele­gen, erhebt sie sich auf einem Fels­rü­cken in etwa 320 Metern Höhe über der Thal­müh­le, wo sie von den dich­ten Wäl­dern des Natur­schutz­ge­biets Sel­ke­tal umge­ben ist. Um die Burg rankt sich eine Legen­de. Ihr zufol­ge soll ihr Ursprung auf einen Mord zurück­ge­hen. Angeb­lich wur­de Graf Adal­bert II. von Bal­len­stedt um 1080 wäh­rend eines Streits durch Ege­nos II. von Kon­rad­sburg getö­tet. Als Ver­gel­tung wur­de der Stamm­sitz von Ege­no in ein Klos­ter umge­wan­delt. Bur­chard von Kon­rad­sburg, der Sohn von Ege­nos II., errich­te­te die Burg Fal­ken­stein als neu­en Stamm­sitz im Harz.
Die ein­drucks­vol­le Höhen­burg erstreckt sich über etwa 90 mal 310 Meter und besteht aus einer soge­nann­ten Kern­burg sowie aus drei rund 40 mal 40 Meter gro­ßen Vor­bur­gen sowie einer Tor- und Zwin­ger­an­la­ge. Der Berg­fried, mit einer Höhe von etwa 31 Metern, besteht aus Mau­ern von rund zwei Metern Dicke und einem Durch­mes­ser von etwa 8,5 Metern. Vom Berg­fried aus bie­tet sich ein zau­ber­haf­ter Blick auf das Sel­ke­tal, und eine 20 Meter tie­fe Zis­ter­ne, die eben­falls zur Burg­an­la­ge gehört. Heu­te zählt sie zu den belieb­tes­ten Sehens­wür­dig­kei­ten im Harz, erreich­bar über einen etwa zwei Kilo­me­ter lan­gen Wan­der­weg.
Die Burg Fal­ken­stein hat als Kulis­se für rund 30 Film- und Fern­seh­pro­duk­tio­nen gedient, dar­un­ter ver­schie­de­ne Mär­chen­fil­me und DDR-Kin­der­se­ri­en. Vor Ort wer­den Füh­run­gen ange­bo­ten und eine Dau­er­aus­stel­lung über das Mit­tel­al­ter begeis­tert die Besu­cher.

Dar­über hin­aus beher­bergt die Burg eine Falk­ne­rei, die mit ver­schie­de­nen Flug­vor­füh­run­gen, dar­un­ter Fal­ken, Adler und Uhus, das Publi­kum in Stau­nen ver­setzt. Weit über den Harz hin­aus bekannt sind regel­mä­ßi­ge Ver­an­stal­tun­gen wie das Min­ne­tur­nier im Som­mer und das Burg­fest im Okto­ber. Die uri­gen Rit­ter­es­sen in der rus­ti­ka­len Atmo­sphä­re der Burg­gast­stät­te bie­ten zudem ein beson­de­res Erleb­nis.

5. Burg­rui­ne Regen­stein

Die Burg­rui­ne Regen­stein bei Blan­ken­burg war einst eine statt­li­che Fes­tung. Ihre Über­res­te schei­nen sich regel­recht mit dem Fel­sen zu ver­schmel­zen. Ledig­lich der Berg­fried und die in den Fel­sen geschla­ge­nen Räu­me sind als Frag­men­te erhal­ten geblie­ben. Bis ins Jahr 1162 reicht ihre Geschich­te zurück. Zu die­ser Zeit wur­de sie erst­mals in Ver­bin­dung mit Graf Kon­rad von Regen­stein erwähnt. Berühmt­heit erlang­te die Burg in den 1330er Jah­ren durch Kon­flik­te mit ande­ren Herr­schen­den. Damals stand sie unter der Herr­schaft von Albrecht II. von Regen­stein. Die­ses The­ma wur­de­spä­ter in der Bal­la­de “Der Raub­graf” von Gott­fried August Bür­ger und dem gleich­na­mi­gen Roman von Juli­us Wolff ver­ar­bei­tet.
Im 15. Jahr­hun­dert zogen die Regen­stei­ner auf das Blan­ken­bur­ger Schloss um, und die Burg begann zu ver­fal­len. Im Jahr 1599 starb der letz­te männ­li­che Nach­fah­re des Regen­stei­ner Gra­fen­ge­schlechts. Die Burg sah ver­schie­de­ne Besit­zer­wech­sel, und 1643 erhielt sie der Graf Wil­helm von Tat­ten­bach als Lehen. Die Preu­ßen bau­ten 1671 die Burg zur Fes­tung aus und unter­nah­men umfang­rei­che Umbau­ten. In den Jah­ren danach fan­den wei­te­re Erwei­te­run­gen statt. Die Fran­zo­sen  erober­ten und zer­stör­ten die Burg Regen­stein 1757, nach­dem sie sie zuvor über­nom­men hat­ten.
Heu­te sind nur noch die Fels­ein­bau­ten, das Ein­gangs­tor und die Kase­mat­ten erhal­ten. Beson­ders sehens­wert sind die höh­len­ar­ti­gen, in den Fels gehaue­nen Räu­me. Sie beher­ber­gen eine Aus­stel­lung mit Boden­fun­den aus dem Bereich der Burg. Ein ein­drucks­vol­ler Brun­nen der aus dem Jahr 1671 datiert und mehr als 197 Meter tief ist, gehört zu den tiefs­ten Burg­brun­nen welt­weit. Um dro­hen­des Mau­er­werk­ver­sa­gen zu ver­hin­dern, wur­de der Brun­nen im Jahr 1885 zuge­schüt­tet.
Die Legen­de nach soll eine der hüb­sches­ten Jung­frau­en einst im Burg­ver­lies gefan­gen gehal­ten wor­den sein, weil sie sich dem Gra­fen von Regen­stein ver­wei­ger­te. Mit einem Dia­mant­ring kratz­te sie einen Spalt ins Fels­ge­stein. Nach einem Jahr war die­ser groß genug, dass sie hin­durch­pass­te und flie­hen konn­te. Bei ihrer Rück­kehr zur Burg stand der Graf im Fege­feu­er. Sie warf sie ihm den Ring zu um ihn zu erlö­sen,.
Die Rui­ne Regen­stein ist eine oft besuch­te Sehens­wür­dig­keit im Harz. Jähr­lich wer­den dort Gar­ni­sons- und Rit­ter­spie­le ver­an­stal­tet.

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