Anzeige

Bewei­dung für den Natur­schutz: Rin­der und Pfer­de wer­den am Stein­berg als Land­schafts­pfle­ger ein­ge­setzt

Gos­lar (red). Rin­der und Pfer­de, die flei­ßig auf den Wie­sen am Stein­berg gra­sen – die­se tie­ri­schen Land­schafts­pfle­ger sind für Anwoh­ner und Spa­zier­gän­ger oft noch ein unge­wohn­tes Bild, für die Natur sind sie an die­sem Ort hin­ge­gen wich­ti­ge Hel­fer, um die öko­lo­gi­sche Viel­falt zu för­dern. Seit gut einem Jahr bewei­den nun die Tie­re von Land­wirt Mar­tin Töp­per­wi­en vom Alpak­ahof Gos­lar die Wie­sen am Nord­hang des Stein­berg.

Auf den Weg gebracht wur­de das Pro­jekt mit der gemein­sa­men Unter­stüt­zung der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de des Land­krei­ses Gos­lar und des Land­schafts­pfle­ge­ver­ban­des Gos­lar e.V., die Flä­chen gehö­ren der Stadt Gos­lar. Bevor Rin­der und Pfer­de auf den Wei­den Ein­zug hiel­ten, wur­de die Vege­ta­ti­on der Flä­chen nur größ­ten­teils gehäck­selt, um so das Gebiet zu mul­chen.

„Da das Ter­rain des Nord­hangs sehr steil sowie mit Sträu­chern, Bäu­men und Kup­pen struk­tu­riert ist, lässt es sich nur schwer befah­ren und noch schwie­ri­ger mähen“, erklärt Caro­lin Klu­ger vom Land­schafts­pfle­ge­ver­band Gos­lar e.V. (LPV). Daher hat­te die Stadt Gos­lar schon län­ger nach einem neu­en Päch­ter gesucht, der bereit war, die Flä­chen natur­schutz­ge­recht zu pfle­gen. Mit Mar­tin Töp­per­wi­en wur­de die­ser gefun­den.

„Hoch­land-Rin­der sind robus­te, sanft­mü­ti­ge Tie­re, die sich für sol­che land­schafts­pfle­ge­ri­schen Bewei­dun­gen sehr gut eig­nen“, erklärt Mar­tin Töp­per­wi­en. Eine Mahd mit anschlie­ßen­der Heu­ber­gung ist auf dem Nord­hang des Stein­bergs so gut wie nicht mit her­kömm­li­chen Maschi­nen mach­bar. So kam es zu der Idee, hier­von abzu­se­hen und statt­des­sen die eige­nen Tie­re dort wei­den zu las­sen.

Nun ste­hen also den zwei­ten Spät­som­mer in Fol­ge neun Schot­ti­sche Hoch­land Rin­der sowie sechs Pfer­de auf den Flä­chen, die die gewünsch­te natur­schutz­ge­rech­te Pfle­ge der Flä­chen von Mit­te Juli bis in den Spät­herbst aus­füh­ren.

Durch die Bewei­dung und den damit ver­bun­de­nen Vieh­tritt wird der Ero­si­ons­schutz der Flä­che geför­dert und die Pflan­zen­viel­falt durch den selek­ti­ven Fraß der Tie­re erhöht. Zudem bleibt der offe­ne Wie­sen­cha­rak­ter erhal­ten und damit eine Viel­zahl an Habi­ta­ten für Insek­ten und Vögel. Auch Fle­der­mäu­se pro­fi­tie­ren durch die För­de­rung der Insek­ten­viel­falt – das Pro­jekt bie­tet also rund­um einen guten Nut­zen für die Natur.

Damit dies auch wei­ter­hin wie vor­ge­se­hen funk­tio­niert, wer­ben die Pro­jekt­be­tei­lig­ten um Rück­sicht: „Wir bit­ten Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner, eben­so wie Spa­zier­gän­ge­rin­nen und Spa­zier­gän­ger um Ver­ständ­nis, dass die Flä­che nicht mehr wie frü­her frei zugäng­lich ist“, so Vari­nia Lietsch von der unte­ren Natur­schutz­be­hör­de „Der Grün­land­kom­plex wur­de bewusst in zwei Berei­che geteilt, damit Spa­zier­gän­gern ein Pfad zwi­schen den Flä­chen bleibt. Ein jähr­li­cher Auf- und Abbau des Zau­nes wäre nicht ver­hält­nis­mä­ßig.“

Zum Schutz der Tie­re dür­fen die­se außer­dem nicht gefüt­tert wer­den, auch Gar­ten­ab­fäl­le sol­len nicht ihren Weg über den Zaun fin­den. Zudem wird dar­auf hin­ge­wie­sen, dass die Wei­den nicht betre­ten und Zäu­ne nicht umge­steckt wer­den dür­fen.

Foto: Land­kreis Gos­lar

 

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige