Telefonbetrug mit angeblichen Bankanrufen bleibt ein bundesweiter Trend – auch im Landkreis Goslar sind erneut Fälle bekannt geworden. Zwei aktuelle Taten führten zu Schäden in Höhe von 4.000 beziehungsweise rund 80.000 Euro.
Täter agieren professionell und international
Die Betrüger operieren in der Regel aus Callcentern im Ausland und folgen einem eingespielten Muster. Bereits zum Zeitpunkt des Anrufs haben sie Zugriff auf das Onlinekonto des Opfers. Vorausgegangen ist meist eine fingierte SMS oder E‑Mail, die angeblich vom Geldinstitut stammt. Darin werden die Empfänger aufgefordert, einem Link zu folgen, um eine Sicherheitsabfrage durchzuführen. Die verlinkte Seite imitiert täuschend echt das Onlinebanking-Portal der Bank.
Beim Versuch, sich dort einzuloggen, übermitteln die Betroffenen ungewollt ihre Zugangsdaten an die Täter. Diese nutzen die Informationen, um sich im echten Onlinebanking anzumelden.
TAN wird am Telefon erfragt
Im nächsten Schritt rufen die Täter ihre Opfer an. Sie geben sich als Bankmitarbeiter aus und berichten von angeblichen Fehlüberweisungen oder Sicherheitsproblemen. Ziel ist es, die angerufenen Personen dazu zu bewegen, eine Transaktionsnummer (TAN) preiszugeben – entweder per SMS empfangen oder mit einem Chip-TAN-Generator erstellt. Mit dieser TAN autorisieren die Opfer unwissentlich eine betrügerische Überweisung, wodurch das Geld auf Konten im Ausland verschwindet.
Polizei gibt Verhaltenstipps
Thomas Kirchner, Hauptkommissar und Präventionsexperte der Polizei Goslar, warnt eindringlich: „Banken rufen keine Kunden an, um sie zur Herausgabe sensibler Daten oder TANs aufzufordern.“ Zudem seien auch angezeigte Telefonnummern leicht manipulierbar. Der Rat des Experten: „Bei Zweifeln sofort auflegen, keinesfalls Informationen preisgeben und direkt bei der eigenen Bank nachfragen – am besten persönlich.“