Vor 80 Jahren, am 6. und 9. August 1945, wurden von der US-Armee Atombomben auf die japanischen Großstädte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Mehr als 200.000 Zivilisten wurden getötet, unzählige erlitten schwerste Verletzungen. Zum Gedenken an den 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs hat das Friedensbündnis Goslar in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule (Kvhs) und dem IPPNW (Internationale Ärzt*innen zur Verhütung des Atomkriegs, Ärzt*innen in sozialer Verantwortung) die Ausstellung „Hiroshima – Nagasaki“ nach Goslar geholt.
Die Ausstellung zeigt den historischen Kontext, die direkten Schäden durch die Atomexplosion und die Spätfolgen durch die radioaktive Strahlung. Mehrere Überlebende (Hibakusha) erinnern sich in kurzen Beiträgen an dieses kaum zu beschreibende, schreckliche Ereignis.
In ergänzenden Exponaten werden die Auswirkungen der Atombombe sowie die zivile Nutzung von Kernenergie erläutert, ohne die Atomwaffen nicht möglich sind. Wie siamesische Zwillinge sind Atomwaffen und die zivile Nutzung der Atomenergie miteinander verbunden.
Atomwaffen sind die zerstörerischsten, unmenschlichsten und willkürlichsten Massenvernichtungswaffen, die je geschaffen wurden. Angesichts des Ukraine-Krieges mitten in Europa sowie der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland im Jahr 2026 ist die Gefahr eines Einsatzes nuklearer Waffen nicht gebannt, sondern bedrohlicher denn je.
Doch die Ausstellung soll auch Hoffnung geben: Viele Menschen in verschiedenen Ländern engagieren sich für eine atomwaffenfreie Welt, damit sich das katastrophale humanitäre Leid von Hiroshima und Nagasaki nicht wiederholt. Afrika hat sich zu einem atomwaffenfreien Kontinent erklärt. Im Dezember 2024 erhielten die noch lebenden Hibakusha den Friedensnobelpreis. In der Begründung des Nobel-Komitees heißt es: „Die Hibakusha helfen uns, das Unbeschreibliche zu beschreiben, das Undenkbare zu denken und den unbegreiflichen Schmerz und das Leid, das durch Atomwaffen verursacht wird, irgendwie zu begreifen.“
Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am Donnerstag, 12. Juni 2025, im Forum des Kreishauses. Sie kann bis zum 10. Juli während der regulären Öffnungszeiten des Forums im Landkreis Goslar, Klubgartenstraße 6, besucht werden.
Für Schulklassen und interessierte Gruppen werden kostenlose Führungen angeboten. Bei Interesse kontaktieren Sie gerne Erika Hauff-Cramer (erikahauffcramer@gmail.com; Telefon: (05321) 7381832) oder das Friedensbündnis Goslar (friedensbuendnis.goslar@posteo.de ).
Öffnungszeiten des Kreishauses:
Montag, Dienstag & Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 17 Uhr und
Freitag 8 bis 13 Uhr
Foto: Erika Hauff-Cramer