Halberstadt (red). Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „IMPULS – Impulse für eine nachhaltige, interkommunal abgestimmte Daseinsvorsorge in der Planungsregion Harz“ endet zum 31. Oktober.
Auf einer Abschlussveranstaltung im Halberstädter Rathaus wurden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt.
Oberbürgermeister Daniel Szarata sagte dazu: „Das IMPULS-Projekt hat mit seiner Arbeit klar vorgelegt. Nun ist die Landesregierung angehalten, das geteilte Oberzentrum auszuweisen und den Städten durch die Zuweisung des Oberzentrumsstatus die für eine erfolgreiche Regionalentwicklung notwendigen Mittel in die Hand zu geben. Wir als Harzer Kreisstadt haben ein großes Interesse an einem Erfolg des Projektes, geht doch damit u.a. die Erhöhung der Ärzteversorgung oder die verbesserte Ausweisung von Industriegebieten einher. Ich möchte allen Beteiligten für ihr großes IMPULS-Engagement danken.“
Das Projekt verfolgte das Ziel, die Daseinsvorsorge in den drei Städten Halberstadt, Wernigerode und der Welterbestadt Quedlinburg, dem Landkreisen Harz sowie der Gesamtregion Harz zu stärken. Die Kommunen im Harz stehen aufgrund der peripheren Lage, der Distanz zu den Oberzentren und demographischer Veränderungen vor besonderen Herausforderungen, die im Rahmen von IMPULS aufgegriffen wurden.
Der Planungsregion fehlt gegenwärtig ein Oberzentrum und damit auch ein Entwicklungsschwerpunkt, der langfristig die Fähigkeit zur Erbringung von Daseinsvorsorge sichert. Im Fokus steht die Bildung eines funktionsteiligen Oberzentrums, das aus den Städten Halberstadt, Wernigerode und der Welterbestadt Quedlinburg besteht. Durch eine Ausweisung als Oberzentrums kann eine bessere funktionale Ausstattung sowie ein Kompetenz- und Aufgabenzuwachs mit einem finanziellen Ausgleich erwartet werden.
Die intensive Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Städten soll mittelfristig zu einer besseren Vernetzung der drei teilnehmenden Städte untereinander führen. Hierdurch besteht die Chance, den ländlichen Raum, hier die Harzregion, zukünftig weiter zu stärken. Somit kann die Harzregion auch weiterhin konkurrenzfähig gegenüber anderen Regionen bleiben. Durch die gemeinsame Erbringung von zentralörtlichen Versorgungsleistungen wird die Auslastung von Einrichtungen erhöht. Investitions- und Unterhaltungsaufwendungen können für vergleichbare Einrichtungen entfallen. Auf diese Weise wird die Versorgungseffizienz verbessert und Ressourcen geschont.
Die Unterzeichnung eines öffentlich-rechtlichen Vertrages im April 2024 stellte die erste Etappe in der interkommunalen oberzentralen Kooperation zwischen den Städten Halberstadt, Wernigerode und der Welterbestadt Quedlinburg dar. Mit dem Vertrag wurde die Grundlage für eine tiefergehende Zusammenarbeit und damit für ihre langfristige Handlungsfähigkeit, aber auch für die Entwicklungsfähigkeit der nördlichen Harzregion Sachsen-Anhalts gelegt.
Über die vergangenen drei Projektjahre wurden gemeinsam mit lokalen und regionalen Akteurinnen und Akteuren mögliche Entwicklungstrends und -korridore für die Region abgeschätzt und Zielsetzungen in verschiedenen Handlungsfeldern für eine nachhaltige, interkommunal abgestimmte oberzentrale Daseinsvorsorge entwickelt. Im erarbeiteten Entwicklungskonzept Oberzentrum Harz (EKOH) wurden Handlungsfelder mit unmittelbar oberzentraler Relevanz priorisiert.
Hierzu zählen folgende Handlungsfelder: „Erreichbarkeit und Mobilität“, „Medizinische/Fachärztliche Versorgung“, „Bildung und Forschung“, „Großflächiger Einzelhandel“, „Verwaltung und Rechtspflege“ und das Querschnittsthema „Interkommunale Kooperation“. Für diese Handlungsfelder wurden handlungsbezogene Ziele formuliert, Ansatzpunkte in der Region benannt und Handlungsansätze bzw. Maßnahmen für die weitere Entwicklung aufgezeigt.
Die gute Ausstattung der Harzregion, die zum Teil überregionale bzw. landesweite Bedeutung genießen, ist zu sichern und weiterzuentwickeln. Hierdurch können sich auch positive Effekte für die ganze Region ergeben.
Link zum Forschungsprojekt: https://impuls.raumplanung.tu-dortmund.de/
Foto: Stadt Halberstadt / Holger Wegener