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Abend­vor­trag im Hal­ber­städ­ter Rat­haus­saal

Der Sitzungssaal in der Dompropstei mit ornamentaler Ausschmückung und dem Monumentalgemälde von Georg Barlösius.

Der Geschichts­ver­ein für Hal­ber­stadt und das nörd­li­che Harz­vor­land sowie das Städ­ti­sche Muse­um laden am Mitt­woch, 18. Juni, um 18 Uhr zu einem Abend­vor­trag in den Saal des Hal­ber­städ­ter Rat­hau­ses ein. Dr. Vol­ker Bür­ger spricht zum The­ma „Die Dom­props­tei und der Maler Georg Bar­lö­si­us. Ein ver­lo­re­nes Kunst­werk.”

Johan­nes Georg Bar­lö­si­us (gebo­ren 1864 in Mag­de­burg, gestor­ben 1908 in Char­lot­ten­burg) war Illus­tra­tor, Gra­fi­ker, Typo­graf, Litho­graf und Maler. Er stu­dier­te an der Unter­richts­an­stalt des Kunst­ge­wer­be­mu­se­ums Ber­lin und an der Münch­ner Kunst­aka­de­mie und wid­me­te sich haupt­säch­lich der Buch­gra­fik und der Typo­gra­fie. Er schuf meh­re­re eige­ne Schrift­ar­ten, illus­trier­te vie­le Bücher und ent­warf zahl­rei­che Exli­bris. Er gestal­te­te Pla­ka­te, Pro­gramm­hef­te und Fest­schrif­ten für die von Prof. Dr. Hans-Kehr ab 1906 initi­ier­ten Wag­ner-Fest­spie­le in Hal­ber­stadt.

In der Dom­stadt erhielt er 1903 den Zuschlag für die künst­le­ri­sche Aus­ge­stal­tung der städ­ti­schen Reprä­sen­ta­ti­ons­räu­me in der Dom­props­tei. Dort schmück­te er 1904 den Rats­sit­zungs­saal unter ande­rem mit einem etwa 9x4 m gro­ßen Wand­ge­mäl­de, auf dem er das his­to­ri­sche Ereig­nis „Rat und Bür­ger­schaft von Hal­ber­stadt leis­ten dem Kur­fürs­ten Fried­rich Wil­helm von Bran­den­burg den Eid der Treue am 3. April 1650“ ein­drucks­voll dar­stell­te. Beim Luft­an­griff auf Hal­ber­stadt am 8. April 1945 wur­den bis auf ein Frag­ment mit der Dar­stel­lung des Hal­ber­städ­ter Rolands im Trep­pen­auf­gang alle Wand­ge­mäl­de mit Sze­nen aus der Stadt­ge­schich­te im Sit­zungs­saal ver­nich­tet. Ver­lo­ren gin­gen an dem Tag auch die Wand­ma­le­rei­en im Haus des mit ihm befreun­de­ten Prof. Hans Kehr sowie im Tages­re­stau­rant des „Wei­ßen Roß“.

In den Samm­lun­gen des Städ­ti­schen Muse­ums befin­den sich noch zahl­rei­che Stu­di­en für sei­ne gro­ßen Wand­ge­mäl­de in Form von Blei­stift­skiz­zen. Wäh­rend die Samm­lung sicher im Depot ver­wahrt wird, wur­de eine Ent­wurfs­zeich­nung in der Dau­er­aus­stel­lung prä­sen­tiert. Um auch die­se wert­vol­le Zeich­nung, wel­che die Hul­di­gungs­sze­ne von 1650 zeigt, geschützt für die Zukunft zu erhal­ten, wur­de ent­schie­den, statt des Ori­gi­nals künf­tig eine Kopie zu zei­gen. Der Hal­ber­städ­ter Geschichts­ver­ein orga­ni­sier­te und finan­zier­te die Digi­ta­li­sie­rung sowie einen schnel­len und hoch­wer­ti­gen Druck des bedeu­ten­den Zeug­nis­ses der Hal­ber­städ­ter Stadt­ge­schich­te auf eine Alu­di­bond­ta­fel.

Es wer­den auch Bücher und wei­te­re Druckerzeug­nis­se mit Arbei­ten von Georg Bar­lö­si­us zum Vor­trags­abend im Ori­gi­nal zu sehen sein.

Der Ein­tritt zur Abend­ver­an­stal­tung kos­tet 3 Euro.

 

Foto: Städ­ti­sches Muse­um Hal­ber­stadt

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