Anzeige

Abend­vor­trag des Geschichts­ver­eins im Rat­haus­saal „80 Jah­re Wie­der­auf­bau und Stadt­ent­wick­lung”

Das Haus des Friedens kurz vor seiner Eröffnung im Jahr 1954.

Der Geschichts­ver­ein für Hal­ber­stadt und das nörd­li­che Harz­vor­land sowie das Städ­ti­sche Muse­um laden am Mitt­woch, dem 16. April, um 18 Uhr zu einem Abend­vor­trag im Saal des Hal­ber­städ­ter Rat­hau­ses ein. Sie­grun Ruprecht refe­riert zum The­ma: „80 Jah­re Wie­der­auf­bau Hal­ber­stadts – 80 Jah­re Stadt­ent­wick­lung“.

Nach­dem Sie­grun Ruprecht in Wei­mar Stadt­pla­nung stu­diert hat­te, begann sie 1981 in der Hal­ber­städ­ter Außen­stel­le des Büros für Städ­te­bau Mag­de­burg zu arbei­ten. Im Früh­jahr 1990 wech­sel­te sie in die Stadt­ver­wal­tung und war dort vie­le Jah­re lang in den Berei­chen Stadt­sa­nie­rung und Stadt­pla­nung tätig. Im ver­gan­ge­nen Jahr ging sie nach einem erfüll­ten Berufs­le­ben in den Ruhe­stand.

Die Hal­ber­städ­te­rin möch­te in ihrem Vor­trag über den Auf­bau­wil­len und die Leis­tun­gen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger berich­ten, die Hal­ber­stadt zu dem lebens­wer­ten Ort gemacht haben, der er heu­te ist. Aus eige­ner Erfah­rung wird sie ins­be­son­de­re die Ent­wick­lun­gen der letz­ten vier Jahr­zehn­te beleuch­ten.

Schmerz­lich erin­nert sich die ehe­ma­li­ge Stadt­pla­ne­rin dar­an, dass in den 1980er-Jah­ren gan­ze Stra­ßen­zü­ge der Alt­stadt abge­ris­sen wur­den. Anstel­le der his­to­ri­schen Fach­werk­bau­ten – von denen man­che durch­aus hät­ten erhal­ten wer­den kön­nen – ent­stan­den damals schlich­te Beton­bau­ten. Auf­grund aku­ten Woh­nungs­man­gels und im Rah­men des Woh­nungs­bau­pro­gramms der DDR soll­ten bis 1990 neue Wohn­räu­me geschaf­fen wer­den. So wuch­sen auch in den Neu­bau­ge­bie­ten die Plat­ten­bau­ten in die Höhe. Doch der Plan ging nicht auf: Die einst pracht­vol­le Fach­werk­stadt war inzwi­schen geprägt vom Ver­fall.

Ver­fal­le­ne Häu­ser und sogar zuge­mau­er­te Stra­ßen präg­ten das Stadt­bild – ein erschre­cken­der Anblick. Doch mit der poli­ti­schen Wen­de kam der Auf­bruch: Im Früh­jahr 1990 wur­de das Kura­to­ri­um Stadt­ent­wick­lung gegrün­det, im April erfolg­te die Auf­nah­me Hal­ber­stadts in das Modell­stadt­pro­gramm des Bun­des, und am 13. Sep­tem­ber beschloss der Stadt­rat vor­be­rei­ten­de Unter­su­chun­gen im Alt­stadt­ge­biet. In der Fol­ge wur­den alle Mög­lich­kei­ten aus­ge­schöpft, den Nie­der­gang zu stop­pen und die Wohn­quar­tie­re wie­der lebens­wert zu gestal­ten. Die größ­te Her­aus­for­de­rung: die Neu­be­bau­ung des seit einem hal­ben Jahr­hun­dert weit­ge­hend brach­lie­gen­den Stadt­zen­trums.

„Gemein­sam mit den Bür­ge­rin­nen und Bür­gern wur­de viel erreicht“, blickt Ruprecht zurück – und freut sich auf einen Abend, an dem sich auch Zeit­zeu­gen ein­brin­gen kön­nen, die die Jah­re des Wie­der­auf­baus nach der Zer­stö­rung mit­er­lebt haben.

Der Ein­tritt zur Abend­ver­an­stal­tung beträgt 3 Euro.

Foto: Geschichts­ver­ein

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige